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Chapter 2 - Die Rekrutierung der Magier

Er packte alles in seine eigene Zaubertasche, denn die, die er bei sich hatte, war viel größer als die von diesem Kerl, es war, als hätte er 100 Quadratmeter Platz, um seine Habseligkeiten zu verstauen.

Diese Zaubertasche hatte er vom Leiter des Waisenhauses erhalten, und sie enthielt nur ein paar Kleidungsstücke, 20 Goldmünzen, um sich für die Rekrutierung in der Sonnensekte zu bewerben, und ein Buch mit einem Pentagramm darauf, das er vor zwei Tagen zu seinem Geburtstag erhalten hatte.

Der Leiter des Waisenhauses hatte ihm erzählt, dass seine Eltern ihm versprochen hatten, ihm dieses Buch zu geben, wenn er achtzehn Jahre alt werden würde, und dass er dann versuchen müsse, von einer Sekte rekrutiert zu werden.

Er hatte ihm auch gesagt, dass seine Eltern um seine Sicherheit besorgt zu sein schienen und er deshalb in diesem Waisenhaus gelandet war, und diese 20 Goldmünzen waren auch ein Teil dessen, was seine Eltern ihm hinterlassen hatten.

Aus Kevins Erinnerung konnte er erkennen, dass er sich in einer völlig anderen Welt befand als in der, in der er früher gelebt hatte.

Hier gab es keine Waffen oder andere fortschrittliche Technologie, an die er gewöhnt war, alles wurde durch Magie ersetzt.

Diese Welt wurde von drei verschiedenen Ethnien beherrscht, den Menschen und den Gestaltwandlern, die in der Lage waren, die Gestalt von Tieren anzunehmen, und ihre Erzfeinde waren die Dämonen.

Die Menschen und die Gestaltwandler konnten Magier oder Kämpfer werden, und die Gestaltwandler waren etwas stärker als die Menschen, aber es gab auch Menschen, die sehr begabt waren und die Gestaltwandler übertreffen konnten.

Die Dämonen waren die stärkste Ethnie, aber wegen ihrer geringen Reproduktionsrate waren sie in der Minderzahl, so dass die Menschen und Gestaltwandler sie immer noch verdrängen konnten, zumindest war das alles, was er aus Kevins Erinnerung herausfinden konnte.

Nun, jetzt musste er seinen nächsten Schritt in diese neue Welt wählen, und zwar schnell, er konnte nicht länger in dieser Gasse bleiben und das Risiko eingehen, mit einer Leiche zu seinen Füßen entdeckt zu werden.

In diese Sekte einzutreten schien in der Tat im Moment die beste Option zu sein, Kevins Wissen über diese Welt war zu begrenzt und bis er stark genug war, um sich selbst zu schützen, schien die Sekte der perfekte Ort zu sein, um zu trainieren und gleichzeitig sicher zu sein.

Auch wenn er es nicht mochte, von anderen abhängig zu sein, so musste er doch eine Ausnahme machen, denn diese Welt unterschied sich zu sehr von der seinen, und bis er verstanden hatte, wie sie funktionierte, würde er in dieser Sekte sicher bleiben.

Nachdem er seinen Entschluss gefasst hatte und bevor er diese Gasse verließ, wechselte Kevin seine Kleidung, die durch das Blut, das er gerade verloren hatte, schmutzig war, und zog sich Kleidung an, die überallhin passen würde, um leichter in der Menge untertauchen zu können.

Er wählte auch einen Pullover mit einer Kapuze, die vor seinen Augen herunterhing und so die Hälfte seines Gesichts verbarg.

Danach trat Kevin auf die Hauptstraße hinaus, und nachdem er sich wie der Schatten, der er früher war, unter die Menge gemischt hatte, ging er in Richtung des Hauptplatzes.

Die Rekrutierung für die Sonnensekte hatte eine Menge Leute angezogen. Kevin hatte sich nach reiflicher Überlegung entschlossen, sich für die Rekrutierung der Magier anzustellen.

Er hätte sich auch anstellen können, um Kämpfer zu werden, aber das wäre für ihn reine Zeitverschwendung gewesen.

Seine Kampffähigkeiten übertrafen wahrscheinlich die ihrer Ausbilder, er konnte genauso gut allein trainieren.

Andererseits würde die Ausbildung zum Magier zweifellos einen Mehrwert für ihn darstellen. Außerdem gab es da dieses Buch, das "seine Eltern" ihm hinterlassen hatten und das anscheinend mit Magie zu tun hatte.

Kevin hatte bereits versucht, es zu öffnen, aber er war kläglich gescheitert, weil das Buch versiegelt zu sein schien.

Er musste später einen Blick darauf werfen, noch hatte sich ihm je ein Schloss widersetzt, und er brannte darauf, den Inhalt dieses Buches zu ergründen.

Als er den Gesprächen um sich herum lauschte, begriff er, dass er eine Prüfung bestehen musste, um in diese Sekte aufgenommen zu werden – nicht jeder wurde zugelassen, und nicht jeder konnte ein Magier werden.

Laut Kevins Erinnerungen musste ein Magier über Seelenkraft verfügen und zumindest eine Affinität zu einem der fünf Elemente aufweisen: Wind, Wasser, Erde, Feuer und Blitz.

Er wusste nicht, ob er diese Voraussetzungen erfüllte, aber im schlimmsten Fall würde er als Kämpfer starten. Ob er nun Magier war oder nicht, es würde seine Pläne nicht beeinflussen.

Als er schließlich an der Reihe war, stellte ihm der junge Mann vor ihm genau dieselben Fragen wie den anderen: „Dein Name, dein Alter, und gibt es bereits einen Magier in deiner Familie?"

Höflich antwortete er: „Mein Name ist Kevin, ich bin achtzehn Jahre alt, und da ich ein Waise bin, kann ich nicht sagen, ob es Magier in meiner Familie gibt."

Der junge Mann blickte ihn mit einer Entschuldigung an: „Es tut mir leid, dass ich diese Fragen stellen muss, es gehört zum Aufnahmeprozedere."

Kevin erwiderte erneut höflich: „Kein Problem, und Entschuldigung, dass ich Ihre letzte Frage nicht beantworten konnte."

Der junge Mann schüttelte den Kopf und lächelte ihn an, während er ihm sein Anmeldeformular übergab: „Nein, nein, es ist mir leid, du musst einfach dort rüber gehen und ein freies Zelt für deinen Test finden … Viel Erfolg, Kevin."

Kevin erwiderte das Lächeln und nickte, bevor er sich zu der Stelle aufmachte, die ihm der junge Mann gezeigt hatte.

Ein Zelt hatte sich gerade geöffnet, und der junge Mann, der herauskam, schien den Test nicht bestanden zu haben, so niedergeschlagen, wie er aussah.

Kevin wartete kurz vor dem Zeltvorhang und überlegte, ob er einfach eintreten oder auf eine Einladung warten sollte.

Glücklicherweise musste er nicht lange warten, da eine tiefe, männliche Stimme ihn hereinbat.

Er betrat das Zelt und erblickte einen unverkennbar attraktiven Mann, der gelangweilt wirkte. Dieser Mann strahlte eine Aura der Macht aus, die viele einschüchterte.

Kevin sah ihm direkt in die Augen und ging zum Tisch, der vor dem Mann stand. Er reichte ihm das Anmeldeformular und wartete geduldig.

Der Mann blieb ungerührt, doch Kevin war an solche Personen gewöhnt und erkannte einen Hauch von Neugier in dessen herrlichen grauen Augen.

Der Mann gab ihm ein Zeichen, sich zu setzen, schaute auf sein Formular und fragte: „Kevin, kennst du die beiden Instrumente, die hier vor dir liegen?"

Kevin betrachtete die beiden Instrumente – das eine ähnelte einem Messgerät, das andere einer Kristallkugel – doch leider waren ihm beide unbekannt.

Er antwortete ehrlich: „Nein, aber ich kann mir vorstellen, wozu sie dienen."