Der innere Palast war ein Ort der Intrige. Neue Mysterien tauchten jeden Tag auf, bevor alte gelöst wurden oder, was häufiger vorkam, ihre Geheimnisse für immer verloren gingen. Hinter den Mauern der Kaiserstadt waren Gerüchte alltäglicher als die Wahrheit, und kein Gerücht zog mehr Aufmerksamkeit auf sich als das über die Gunst des Kaisers. Konkubinen, Bedienstete, selbst der Hof, der eigentlich von den Angelegenheiten des Harems distanziert sein sollte, waren persönlich in den Klatsch verwickelt.
„Seit alters her sollte sich der innere Palast nicht in Regierungsangelegenheiten einmischen", so lautete die Regel. Aber Fakt war, dass der innere Palast untrennbar mit den Regierungsgeschäften verflochten war – ob es Seiner Majestät nun gefiel oder nicht.