Die erste Verbeugung galt dem Himmel und der Erde. Die zweite denjenigen, die sie in die Welt gebracht hatten. Die dritte galt einander – eine Geste gegenseitigen Respekts in ihrer ehelichen Verbindung.
Anders als eine Braut in alter Zeit, deren Erröten hinter dem seidenen Schleier verborgen blieb, konnte Yan Zheyun die gesamte Zeremonie, an der er teilnahm, sehen. Sie begann mit einem prunkvollen Umzug zum 'Zuhause' des Bräutigams. Normalerweise wäre eine Brautkarawane mit einer langen Reihe von Gaben sowohl von der Seite des Bräutigams als auch von ihren Eltern unterwegs, um ihren Wert vor neidvollen Blicken zur Schau zu stellen. Yan Zheyun hatte kein ererbtes Adelsgut, das ihn stützte, und wäre der Mensch, den er heiratete, weniger fürsorglich gewesen, hätte er einen bescheidenen Zug ins neue Leben gehabt.