Liu Suzhi hatte sich ebenfalls mit einem mündlichen Erlass des Kaisers eingefunden. Doch anders als Aufseher Hong war sein Ruf ihm derart vorauseilend, dass Cui An nicht zögerte, ihm die Schlüssel zu Yan Zheyuns Zelle zu übergeben.
Alles geschah wie im Nebel. In einem Augenblick dachte Yan Zheyun noch fieberhaft über einen Alternativplan nach, sollte es Cui An nicht gelingen, Aufseher Hong und seine unheilvollen Absichten in Schach zu halten. Im nächsten war er in seine dicke, bequeme Decke gehüllt und wurde flugs durch ein Labyrinth gewundener Gänge, die zu einer unscheinbaren Seitentür führten, aus dem Gebäude geführt. Xiao De wartete bereits auf ihn, verkrampfte seine Finger, während sein gehetzter Blick Yan Zheyun überflog, auf der Suche nach Verletzungen, die seine besondere Aufmerksamkeit erfordern könnten. Auch er war unversehrt, was Yan Zheyun erleichtert feststellte, und er streckte seine Hand aus, um Xiao De mit einem sanften Klaps am Arm zu beruhigen.