Chapter 13 - Rotes Spirituelles Netz (Teil 3)

Experten aus fernen Welten hatten beinahe tausend Jahre lang die Gründe für die Zerstörung der Milchstraße erforscht. Schließlich kamen sie zu dem Schluss, dass die Erde die Ursache war und dass die ungefähre Zeit für die Zerstörung des Planeten um das Jahr 4400 n. Chr. lag, mit einer Abweichung von einigen hundert Jahren. Mit anderen Worten, wenn es Amalia nicht gelang, die Erde zu verlassen, wäre ihr Schicksal besiegelt.

Amalia atmete tief durch. Sie konnte nur ihr Bestes geben. Mit einer Handbewegung brachte sie Materialien aus dem Lager in ihrer Wohnung zum Vorschein. Der erste Schritt, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, war, Geld durch die Herstellung von Artefakten zu erwirtschaften – andernfalls könnte sie die Miete im nächsten Monat nicht bezahlen und würde ohne Dach über dem Kopf dastehen.

Die Veredelung von Mystikstaub war aufgrund seiner hohen Reinheit eine Herausforderung. Je reiner das Material, desto schwieriger ist es normalerweise, es zu raffinieren. Seine Härte stellt auch für andere Kunsthandwerker ein Problem dar. Doch unsere Protagonistin Amalia hat solche Probleme nicht. In ihrem früheren Leben hatte sie zahlreiche Artefakte geschaffen und dabei oft Mystikstaub verwendet. Ihre Hauptschwierigkeit lag nun in ihrer begrenzten Kraft. Deshalb errichtete sie vor Beginn des Veredelungsprozesses eine Feuerformation um sich herum – eine Technik, die sie in ihrem vorherigen Leben meisterhaft beherrschte.

Nachdem sie die Materialien akribisch sortiert hatte, nahm Amalia im Schneidersitz Platz und ein Flämmchen erschien zwischen ihren Handflächen. Die vereinigten Flammen erhoben sich rasch und lösten die Aktivierung der Feuerformation aus. Das milderte augenblicklich den Druck, den sie gespürt hatte. Anschließend warf sie den Mystikstaub in die Flammen, wo er allmählich der großen Hitze erlag und schmolz. Zwei Stunden vergingen, und alle Materialien waren erfolgreich veredelt.

Die Verschmelzung dieser Materialien war ein entscheidender Schritt, der die Klasse und das Niveau des Artefakts bestimmte. Amalia fürchtete ein Scheitern und überschätzte versehentlich ihre Fähigkeiten oder vielmehr die ihres derzeitigen Körpers. In ihrem vorherigen Leben hatte sie für die Herstellung zahlreicher Artefakte ihren ursprünglichen, wesentlich stärkeren Körper genutzt. Daher hatte sie ihre Stärken nach den Fähigkeiten ihres früheren Körpers ausgerichtet – eine Fehleinschätzung, die letztendlich zum erwarteten Scheitern im entscheidenden letzten Schritt führte.

Erschöpft lag Amalia auf dem Boden, ihr Rücken durchgeschwitzt. Die einstmals leuchtende Feuerformation um sie herum hatte sich in einen Haufen Asche verwandelt. Trotz des Rückschlags erkannte Amalia, worin das Problem lag. Nach einem Ruhetag und der Aufnahme der violetten spirituellen Energie des Tages beschloss sie, am nächsten Tag einen erneuten Versuch zu wagen.