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Schurken-Sparsystem (BL)

🇮🇩delanasiwarka
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Synopsis

Chapter 1 - 1.1 Entfliehen Sie

Bogen 1: Hast du gesagt, dass Kinder niedlich sind?!

"Du bist vor mir herabgestiegen... wie ein Gott. Von da an warst du der Mittelpunkt meiner ganzen Welt."

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Die Atmosphäre in der Leichenhalle war düster und bedrückend. Als ob der Himmel mit dem Tod des Ehepaars trauern würde, regnete es leicht und hüllte die Erde in einen kalten Farbton mitten im Frühling.

Der fünfjährige Ren Zexi kniete neben den Särgen und starrte mit seinen runden Augen ins Leere. Das Konzept des Todes war noch vage in seinem Kopf. Doch aus den Gesprächen, die er in den letzten Tagen gehört hatte, verstand er eines: Seine Eltern hatten ihn zurückgelassen. Sie würden nie wieder zurückkehren. Für immer.

Nicht weit von ihm entfernt stand eine Frau, die er nur zweimal gesehen hatte. Sie trug ein elegantes, schwarzes, perlenbesetztes Kleid und weinte traurig vor dem Sarg. "Cousin...Schwiegercousin. Wie könnt... Wie könnt ihr beide einfach so gehen? Was ist mit eurem Sohn, Ren Zexi? Und was ist mit mir?"

Die mollige Tante hinter ihr, Lin Jiao, stützte sie am Arm. "Aiyah, Miss Ling." Der Ausdruck der Tante sah traurig aus, doch in ihren Augen war nicht viel zu sehen. "Lass Vergangenes vergangen sein. Die Toten können nicht zurückkehren und die Lebenden müssen weiterleben."

Ling Hanying tupfte sich mit einem Taschentuch die Augen ab, die Ränder ihrer Augen röteten sich. "Tantchen, du bist doch ihre Nachbarin, oder? Wie können ... Wie können sie so plötzlich sterben?"

Lin Jiao seufzte und schüttelte den Kopf. "Du hast noch nicht davon gehört? Es scheint ein Gasleck in der Küche zu geben. Die Frau brach zusammen, bevor sie um Hilfe rufen konnte, und der Mann starb im Schlaf. Aiyah, nur der kleine Zexi ist übrig geblieben, weil er in der Schule war. Ist das ein Glück oder ein Unglück?"

Auf der einen Seite stand eine weinende Frau, auf der anderen Seite saßen die Angehörigen des Verstorbenen an einem langen Tisch. Fünf Personen blickten sich bedeutungsvoll an. "Wie ist es?"

"Die Besitzurkunde ist im Haus. Der alte Ren und seine Frau haben das nicht kommen sehen, nicht wahr? Es gibt nicht einmal ein Testament."

Ein Kichern folgte: "Was können sie in ihrem Testament hinterlassen? Das schäbige Restaurant?"

"Pst, auch wenn es schäbig ist, das Land selbst ist wertvoll. In den nächsten Jahren wird es sicher ein Vermögen wert sein. Ich bin der Cousin des alten Ren mütterlicherseits, die Landurkunde sollte an mich gehen."

"Wenn es nach der Abstammung geht, dann bin ich sein blutsverwandter älterer Bruder. Bin ich nicht derjenige, der sich am meisten qualifiziert?"

"Reden Sie. Reden Sie weiter über die Landurkunde. Wenn du sie erhalten willst, dann solltest du auch seinen Sohn ernähren!"

Nachdem der letzte Satz gefallen war, herrschte Stille. Richtig, es gab ja noch den Sohn des alten Ren, Ren Zexi, der noch sehr jung war. Unabhängig davon, was passiert war, brauchte das Kind einen Beschützer. Es gab so viel, um das man sich kümmern musste. Schulgeld, Essen und Kleidung und viele andere Ausgaben...

Außerdem war es für ihn ohne jegliche Führung leicht, in Zukunft rebellisch zu werden. Wenn er auf die schiefe Bahn geriet und den falschen Weg einschlug, wer würde dann die Geduld aufbringen, sich um ihn zu kümmern?

Sie waren gierig nach der Landurkunde, aber nicht nach dem Sohn, der mit ihr einhergehen würde.

Eine Zeit lang konnten sich die fünf Leute nicht einigen. Sie schoben sich Ren Zexi gegenseitig zu, als sei er nur eine unerwünschte Ware und kein lebendiger Mensch mit echten Gefühlen.

Ihre Stimmen waren nicht einmal zurückhaltend. Jeder einzelne Satz klang in Ren Zexis Ohren. Die kleinen, zerbrechlichen Schultern zitterten, und auf seinen Augen bildete sich eine feuchte Schicht. Seit dem Tod seiner Eltern war seine Welt in Dunkelheit getaucht. Es gab niemanden mehr, der kam und ihn mit Küssen weckte, und es gab auch nicht mehr den duftenden Geruch von Essen aus der Küche. Er konnte auch nicht mehr das weiche Waschmittel und die Sonne auf dem Pullover seines Vaters riechen und die Wärme der Umarmung seiner Mutter spüren.

Alles war verschwunden.

Es waren nur einige Tage vergangen, aber er hatte sie schrecklich vermisst.

Eine Träne rann seine Wange hinab, fiel auf die Tatamimatte und verschwand spurlos.

Plötzlich gab es aus dem Eingang des Bestattungsinstituts ein leises Geraune.

"Hey, schaut mal!"

"Oh mein Gott! Träume ich? Das ist... Lu Yizhou? Der CEO der Lu Group, Lu Yizhou?!"

"Was?! Das Konglomerat Lu Group?! Warum kommt er hierher?"

Die bedrückte Stimmung verflüchtigte sich und verwandelte sich in einen aufgeregten Tumult. Blicke umringten den Mann, der gerade eingetreten war. In seinem limitierten Dreiteiler strahlte er eine beeindruckende Präsenz aus, die alle um ihn herum unwillkürlich den Atem anhalten ließ. Seine Kleidung passte sich seinem großen und wohlproportionierten Körper an. Zusammen mit seinem überirdisch attraktiven Gesicht erinnerte er an Adonis, der soeben die Erde mit seiner göttlichen Gegenwart gesegnet hatte.

Inmitten des kleinen, dunklen und engen Raumes schien er von einem Heiligenschein umgeben. Zwei korpulente Leibwächter folgten ihm, wachsam nach möglichen Bedrohungen Ausschau haltend.

Der Mann kümmerte sich nicht um den Aufruhr, den er verursacht hatte. Er sah sich um, offensichtlich auf der Suche nach etwas, bevor sein Blick auf das kind fiel, das wie eine Statue neben den Särgen kniete und sich der umgebenden Situation nicht bewusst war.

Seufzend hob Lu Yizhou eine Hand und der Leibwächter reichte ihm schnell den exquisiten Blumenstrauß.

Schritt für Schritt ging er vorwärts, die beiden staunenden Frauen ignorierend, und verbeugte sich, um seinen Respekt zu zollen.

Für einen Moment wurde es seltsam still in der lärmenden Leichenhalle.

Lu Yizhou öffnete langsam seine Augen, näherte sich dann dem kleinen Ren Zexi und blieb vor ihm stehen, sichtlich perplex.

Ren Zexis Augen waren während der gesamten Beerdigung nur auf den Boden gerichtet gewesen, seine Augen und sein Geist leer. Plötzlich tauchten vor ihm ein Paar teure, schwarz polierte Schuhe auf. Gefühllos hob er den Kopf und folgte der Gestalt des Mannes bis zu seinem Gesicht.

Er war so groß, das war Ren Zexis erster Eindruck von Lu Yizhou. Viel größer als Papa. Und er strahlte so hell...

Wegen des Lichts musste er die Augen zusammenkneifen, um die Gesichtszüge des Mannes auszumachen.

Noch viele Jahre später konnte sich Ren Zexi lebhaft an die Szene erinnern, als er Lu Yizhou zum ersten Mal begegnet war. Der Mann schien wie ein Gott vor ihm zu schweben, sein hellbraunes, beinahe goldenes Haar wehte bei jeder Bewegung. In seiner dunklen Welt war es, als hätte der Blitz eingeschlagen und den Raum mit blendendem Licht erleuchtet.

So entschlossen. So imposant. So atemberaubend schön.

Als Lu Yizhou das Unbehagen des Jungen spürte, kam er wieder zu sich und hockte sich hin. Ein Gesicht, so blass, dass es an Mondlicht erinnerte, kam in Ren Zexis Blickfeld: scharfe Augenbrauen, eine hohe Nase, dünne blasse Lippen. Die Augen des Mannes waren hell und silbern, sie starrten ihn direkt an.

Lu Yizhou streckte behutsam seine Hand aus. Sie war so schön und makellos, ohne jegliche Schwielen, doch Ren Zexi reagierte, als hätte der Mann ihn verbrannt. Er zog reflexartig den Kopf ein und schloss ängstlich die Augen, seine Schultern zitterten. Er sah aus wie ein neugeborenes, ängstliches Kätzchen, das im Regen durchnässt wurde, erbärmlich und liebenswert.Lu Yizhou fror ein und seine Finger krümmten sich zu einer lockeren Faust.

Alle dachten, er würde langsam wütend werden oder sich sogar gedemütigt fühlen durch Ren Zexis überschäumende Reaktion, die sich über das Unglück des Kindes lustig machte. In Wirklichkeit sprach er in Gedanken mit jemandem. Nein, nicht mit irgendjemandem. Sondern mit einem System.

[Warum hat er solche Angst vor mir? Bin ich wirklich so furchteinflößend?]

[666: Der Gastgeber ist gutaussehend! Der Gastgeber ist mächtig! 666 mag den Gastgeber am meisten! Wie kann der Gastgeber gruselig sein? Er ist einfach so bedauernswert, huhuhu. Vor der Beerdigung lebte er im Haus seines Onkels, der ihn täglich schlug und sich nur einmal täglich daran erinnerte, ihn zu füttern. Schau, wie abgemagert er jetzt ist!]

Lu Yizhou spürte keine Regung in seinem Herzen. Schließlich war dies nur eine simulierte Welt.

[Ist das der Schurke dieser Welt?] Lu Yizhou betrachtete das zitternde Kind mit einem komplizierten Blick.

[666: Ja, 666 irrt sich hier nicht! Er ist Ren Zexi, der Sohn von Ren Zexian und Huang Yahui. Gemäß der Handlung, wenn du nicht erscheinst, würde Ren Zexi von seinem Onkel adoptiert werden und das Restaurant seines Vaters würde auch in seine Hände fallen. Ren Zexi würde schwer misshandelt und so ausgehungert werden, dass er unterernährt wäre. Einmal übergoss ihn dieser abscheuliche Onkel sogar mit kochendem Wasser, was riesige entsetzliche Brandnarben auf seinem Körper hinterließ! Schau dir dieses hübsche und niedliche Gesicht an! Wie kann jemand es wagen, ihm wehzutun?! Sind das noch Menschen?!]

[Hör auf.] Lu Yizhou drückte den Nasenrücken zusammen. [Du bist zu laut. Bitte gib mir nur relevante Informationen und verzichte auf unnötige Kommentare.]

[666: QAQ]

Lu Yizhou seufzte. Als Ren Zexi das hörte, zuckte er entsetzt zusammen. Seine runden Augen füllten sich mit Tränen und er blickte zu Lu Yizhou empor, als wäre dieser ein Monster.

In diesem Moment waren für Ren Zexi alle um ihn herum Monster.

Er erinnerte sich an das verzerrte Gesicht seines Onkels und wie er mit schmerzendem Körper und knurrendem Magen schlafen ging. Er wagte es nicht, laut zu weinen, denn einmal war er deshalb verprügelt worden. Also biss er nur in die Decke, um sein Schluchzen zu dämpfen, und weinte nach seiner Mama und seinem Papa, sie mögen zurückkommen und ihn mitnehmen.

Mama, ich habe Angst… Ren Zexi schloss seine Augen, große Tränen rannen über seine Wangen. Die Feuchtigkeit ließ seine lockigen Wimpern dunkler erscheinen als gewöhnlich. Er bereitete sich auf die erwartete Ohrfeige vor, doch was er bekam, war ein… sanfter Klaps auf den Kopf, der sein Haar sanft durcheinanderbrachte.

Ren Zexi schaute verwirrt hoch.

"Hab keine Angst." Die tiefe, magnetische Stimme des Mannes drang an seine Ohren. Sie war kühl und ohne Schwankung, aber irgendwie gelang es ihr, Ren Zexi zu beruhigen. "Ich bin ein Freund deines Vaters. Mein Name ist Lu Yizhou. Du kannst mich Onkel Lu nennen."

"Onkel... Lu?" Die kindliche, milchige Stimme rief zaghaft aus.

"Richtig. Von diesem Tag an wirst du bei mir leben." Lu Yizhou streckte erneut seine Hand aus. "Was sagst du dazu?"

Sofort brach in der Gegend ein riesiger Tumult aus. Lu Yizhou war ein Freund des alten Ren? Seit wann war der Besitzer eines schäbigen Restaurants mit dem großen Boss der Yi-Gruppe befreundet?! Verdammt, dieser Ren Zexian hatte sich wirklich gut versteckt!

Ren Zexi zögerte. Er hatte diesen Onkel noch nie zuvor gesehen, und die Erfahrungen der letzten Tage zwangen ihn, Fremden gegenüber misstrauisch zu sein. Aber irgendwas in den Augen des Mannes, in der Art, wie er ihn direkt ansah, veranlasste Ren Zexi dazu, ihm zu vertrauen.

Lu Yizhou wartete geduldig und beobachtete die schnellen Gefühlswandlungen im Gesicht des Jungen. Er konnte sogar das Rattern der Gedanken in dessen kleinem Kopf hören.

Er hatte schon einmal so gewartet. Als er einmal ein streunendes Kätzchen aus der schmutzigen Kanalisation lockte, hielt er auch einen Fisch in der Hand. Ab und zu streckte das Kätzchen seinen Kopf heraus, um ihn zu beobachten. Dann, nachdem es sich vergewissert hatte, dass er nicht gefährlich war, trottete es langsam näher, schnupperte an dem Fisch in seiner Hand, öffnete sein Maul und nahm einen kleinen Bissen."…Daraufhin tätschelte Lu Yizhou vorsichtig den pelzigen, kleinen Körper des Kätzchens.

Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, bevor es schnell wieder verschwand.

Wie erwartet, ähnelte Ren Zexi sehr seiner Katze, die eine Woche vor seinem Suizid gestorben war.

Das Kind spähte hinter seinen Wimpern hervor und berührte zitternd für einen kurzen Moment Lu Yizhous Hand, bevor es reflexartig zurückzuckte.

Sein Gesicht entfärbte sich augenblicklich und er starrte Lu Yizhou mit großen, ängstlichen Augen an. Als er sah, dass Lu Yizhou unbeeindruckt blieb, ließ Ren Zexi erleichtert einen Seufzer los und griff erneut nach dem... kleinen Finger des Mannes.

"Braver Junge." Lu Yizhou strich ihm erneut über den Kopf.

Ren Zexis Augen waren wie benommen auf sein Gesicht gerichtet.

Als er zu sich kam, leuchteten seine Augen allmählich auf und sein Mut wuchs. Von dem kleinen Finger des Mannes griff er nach einem weiteren Finger und dann noch einem. Schließlich klammerte er sich fest an Lu Yizhous breite Handfläche.

Lu Yizhou nahm den kleinen Jungen in seine Umarmung, klopfte ihm auf den Rücken und stand auf.

"Chef," trat der Leibwächter vor. "Ihr Körper – wäre es nicht besser, wenn Sie ihn mir überließen?"

Als er einen weiteren Furcht einflößenden Onkel sah, versteifte sich Ren Zexis Körper, und er vergrub instinktiv sein Gesicht an Lu Yizhous Schulter. Der warme Körper des Kindes schmiegte sich an ihn, und der süße Duft von Milch stieg ihm in die Nase. Es roch sehr angenehm und rein.

Lu Yizhou schüttelte den Kopf und tätschelte Ren Zexis Rücken beruhigend. "Nicht nötig. Kümmern Sie sich um die Angelegenheiten hier."

Er ignorierte die Menschen, die versuchten, sich ihm zu nähern, aber von seinen Leibwächtern zurückgehalten wurden.

"Herr CEO! Herr CEO, das ist mein Neffe! Wie können Sie ihn einfach so mitnehmen?!"

"Herr CEO, wie kennen Sie unseren alten Ren? Wir sind die Familie des alten Ren und der kleine Zexi gehört auch zu unserer Familie!"

"Nein…" Ren Zexi schmiegte sich zitternd näher an ihn, als könnte er sich so vor der ganzen Welt verstecken, und schluchzte. "Ich will nicht mit ihnen gehen, Onkel Lu…"

Lu Yizhou sagte nichts weiter und klopfte ihm erneut auf den Rücken. Es war jedoch, als könnte der kleine Ren Zexi hören, was der Mann sagen wollte:

– Keine Sorge, ich werde dich nicht an sie ausliefern.

Ren Zexi klammerte sich an ihn und weinte leise, ließ all seine Traurigkeit, Angst und seinen Kummer heraus. Lu Yizhou tat nichts anderes, als ihn weinen zu lassen. Doch für den kleinen Zexi war es schon genug, mehr als genug. Er umklammerte den Hals des Mannes fest und spürte die lang verlorene Wärme, die seine Brust durchdrang.

Es war nicht bekannt, wie lange er weinte, aber sein ganzer Körper entspannte sich allmählich und seine Augenlider senkten sich. Bald darauf schlief er ein, immer noch mit Tränen an seinen Wimpern.

In der Umarmung von Lu Yizhou fühlte sich Ren Zexi sehr, sehr sicher und geborgen."