Zein war kein wählerischer Esser, besser gesagt: Wer mit kaum genug Essen aufgewachsen war, konnte es sich nicht leisten, wählerisch zu sein.
Dennoch war seine Zunge in der Grünen Zone mit allerlei Delikatessen verwöhnt worden, die er zuvor noch nie gekostet hatte. Vom Essen in der Cafeteria über die feineren Mahlzeiten, zu denen ihn Bassena oder Radia einluden, bis hin zu Fast Food, das Han Shin ab und zu für ihn bestellte.
Unter all diesen Speisen gab es etwas, das er sich sehnte, doch schon lange nicht mehr bekommen hatte: den Geschmack einer hausgemachten Mahlzeit.
Zein konnte kochen, einigermaßen. Doch seine Kochfähigkeiten stammten aus dem Überlebenskampf; wie man beinahe abgelaufene Konserven und erlegtes Wild verwertet oder wie man im Kerker etwas Essbares zubereitet. Ehrlich gesagt, könnte er es kaum als Kochen bezeichnen – würde ihm jemand normale Zutaten und Gewürze vorsetzen, wäre er überfordert, ganz zu schweigen von anspruchsvollerer Küche.
