Am Freitagabend kam Emily kalt, müde und herzkranker nach Hause, als es ihr zustehen sollte.
Es war nur ein Job, hatte sie sich immer wieder gesagt. Aber das hatte nicht verhindern können, dass es ihr das Herz zerriss. Es konnte sie auch nicht davon abhalten, sich im Bett zusammenzurollen und stundenlang zu schluchzen. Sie hatte ihre Schreie mit einem Kissen gedämpft, um ihre Mutter nicht zu stören. Aber am nächsten Morgen konnte sie ihre geschwollenen Augen nicht mehr verbergen.
Ihr Glück war, dass ihre Mutter am Samstagmorgen früh losgefahren war.
"Ems, du bist spät reingekommen, daher konnte ich es dir gestern nicht sagen. Aber ich werde heute fast den ganzen Tag weg sein. Ich habe mich gestern für einen Sponsorenlauf angemeldet und treffe danach ein paar alte Freunde. Also erwarte mich erst spät zurück. Tschüss! Ich liebe dich", hatte ihre Mutter gesagt. Zum ersten Mal brauchte Emily keine verschlafene Stimme vorzutäuschen.