In dieser Zeit galt eine Frau, die keine Söhne gebären konnte, grundsätzlich als unfruchtbar, und "keine Söhne" konnte für einen Mann ein Scheidungsgrund sein. Yang Dongshi hatte zwei Töchter zur Welt gebracht und danach keine weiteren Kinder mehr bekommen. Sie fühlte sich anderen gegenüber minderwertig und nahm ihr Schicksal stets resigniert hin. Immerhin wurde sie früher, als es noch eine Oberhauptfrau gab, von der Familie verhältnismäßig gut behandelt. Doch nach der Aufteilung der Familie richtete sich die ganze Verachtung, die einst der Oberhauptfrau galt, gegen sie.
Yang Baifu empfand zunehmend Abscheu gegenüber seiner Frau und hätte Dongshi nicht mehr berührt, wenn er außerhalb der Ehe Vergnügen gefunden hätte, so sehr fühlte er sich von seinen Begierden eingeengt. Dongshi litt still; sie lebte mit einem Mann zusammen und führte doch das Leben einer Witwe – ein wahres Elend.