Beim Schlendern durch die schmalen Gassen der kleinen Stadt äußerte Li Yue überrascht:
"Hast du denn keine Verwandten hier? Seit wann gibt es diese kleine Schwester?"
Nachdem er das letzte Mal diesen Menschen zur Polizei gebracht hatte, war er eine Weile beschäftigt gewesen und hatte die Angelegenheit um Shen Mianmian aus den Augen verloren, ohne weiter nachzuforschen.
Als er ihr dieses Mal wieder begegnete und sah, dass He Nan sie immer noch so gut behandelte, konnte er seine Neugier nicht zurückhalten. Die Klatsch-Gene pochten in jeder Zelle seines Körpers.
"Sie kommt aus Onkel Zhaos Dorf", erläuterte He Nan knapp.
Warum er ihr half, konnte er nicht recht erklären; vielleicht waren es ihre Augen beim ersten Treffen, oder genauer gesagt, ihr Blick.
Dieser mit Hoffnung auf Leben gefüllte Blick, die Weigerung, sich zu beugen, der Drang, aus schwierigen Lagen auszubrechen und der Überlebenswille.
Es erinnerte ihn stark an den Blick, den Märtyrer vor ihrer Hingabe hatten...
