Shen Mingzhu warf einen Blick zu ihrer Linken auf Zhong Qing und dann zu ihrer Rechten auf Yan Su. Sie hob ihre Arme und umarmte beide, links beginnend und rechts endend, in einer herzlichen Geste. Schönheiten im Arm zu haben, ist eben so eine Sache.
Es könnte ein spontaner Einfall gewesen sein oder vielleicht die Wirkung des Alkohols – Shen Mingzhu konnte jedenfalls nicht anders, als in ein Lied auszubrechen:
Das Leben währt nur ein paar Herbste lang, ah
Erst in der Trunkenheit find ich Ruh
Meine Schönheit weilt im Osten, eh
Der Gelbe Fluss strömt gen Westen zu
Herbei, bringt Wein, ah
Erst in der Trunkenheit find ich Ruh
Sorg und Kummer lasst aus dem Herzen entfliehn...
Shen Mingzhus Stimme war sanft und zart, und doch trug sie eine Freimütigkeit und Optimismus in sich, die Zhong Qing und Yan Su wie kleine Vögel an sie schmiegen ließ, gebannt von ihrem Gesang.
Als das Lied verklungen war, klatschte Zhong Qing als erste Beifall. Yan Su folgte ihr sogleich nach.