"Sis, lass uns zum Bach gehen", regte An Ping an, hellhörig geworden bei dem Gedanken an Essen.
"Es ist schon zehn Uhr. Ist das nicht etwas spät?" An Hao war nicht gerade begeistert von dem weiten Weg, besonders nicht nachts, da sie als Mädchen eine gewisse Furcht vor Dunkelheit hatte.
Obwohl es im Dorf keine bösen Menschen gab, war der Gedanke, mitten in der pechschwarzen Nacht hinauszugehen, dennoch beängstigend.
"Es ist noch nicht zu spät. Im Sommer war ich noch nach zwei Uhr morgens mit Erzhuzi und den anderen auf dem Berg, um Skorpione zu fangen", sagte sie, denn Jungen sind tendenziell mutiger.
Für einen Feinschmecker wie An Ping konnte die Verlockung köstlichen Essens einfach alles andere in den Schatten stellen.
"Ich bin nicht wie du", entgegnete An Hao, die trotz ihrer Vorliebe für Ulmensamen keine Lust hatte, nachts loszuziehen, "wenn es wirklich so toll ist, können wir auch morgen gehen."
