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Chapter 6 - Gemischte Gefühle

„Rebecca! Danke… Alpha Elias" ist das letzte was ich höre bevor meine kleine Gefährtin in Ohnmacht fällt. Diese verdammte Lunatochter! Wenn ich gewusst hätte, dass sich dieses Weibstück auf meine unschuldige Frau stürzt anstatt sich umzuziehen, wäre ich schon viel schneller nachgekommen.

Jetzt halte ich das Ergebnis meines Versagens in den Händen und könnte vor lauter Wut und Sorge aus meiner Haut fahren.

Sie fühlt sich so leicht an… haben sie sie hungern lassen? Warum ist sie Ohnmächtig, hat Beatrix sie so fest getreten? Ich verständige sofort meinen mitgebrachten Freund und Rudelarzt Victor via Mindlink wo ich bin und dass er sofort herkommen soll und trage diese wunderschöne Frau ins nächstbeste Zimmer wo sich eine Couch befindet. Dies ist wohl ein kleiner Aufenthaltsraum für Gäste, aber das ist mir gerade egal. Ebenfalls informiere ich meinen Beta, dass ich kurz was erledigen muss und er mich soweit vertreten soll und lege die kleine Wölfin behutsam auf die Couch. Sie sieht so unschuldig aus, sie ist ganz blass, ihre Gestalt ist so zierlich und dennoch ist sie so tapfer und schön, dass ich nur andächtig starren kann und ganz vorsichtig mit meinem Handrücken ihre Wange berühren muss. Endlich kommt Victor herbeigeeilt und kniet sich sofort zu meiner Rebecca. Was für ein wunderschöner Name für eine wunderschöne Wölfin.

„Alpha Elias, was ist geschehen"? Fragt er mich und überprüft ihren Puls. Alleine diese Berührung macht mich wahnsinnig eifersüchtig und ich unterdrücke ein Knurren, da ich weiß, dass dies nur zu ihren Besten ist.

„Die Alphatochter hat dieses Mädchen gerade getreten als ich kam um dies zu unterbinden" erkläre ich wütend und auch Victor sieht wütend aus. In unserem Rudel wird so eine Tat hart bestraft, egal welchen Rang der Täter hat und somit sind wir es nicht gewohnt eine solche Misshandlung mitzuerleben. „Ich werde sie kurz abtasten, ob etwas gebrochen ist und dann überprüfen ob es Wunden gibt, die genäht werden müssen." sagt er und ich nicke zustimmend. Sie hat noch immer ihre Uniform an, ein schwarzes kurzes Kleid das vorne zugeknöpft ist mit einer weißen Schürze und einer schwarzen Strumpfhose und ich warte darauf, dass er Rebecca untersucht.

Er öffnet die unteren Knöpfe bis zum Bauch und ich kann schon die roten und blauen Flecken sehen, die nicht alle von heute zu stammen scheinen.

Mein Wolf knurrt vor Wut und ich muss hier raus, bevor ich ein Blutbad anrichte, weil jemand meine Gefährtin so stark verletzt hat und ich sie bis jetzt nicht beschützen konnte.

„Ich bin im Wald laufen - ruf mich wenn du etwas brauchst und behandle sie sorgfältig" bringe ich gerade noch heraus bevor ich meine Kleider ausziehe, mich in einen schwarzen Wolf mit goldenen Augen verwandle und durch die Nacht hinausrenne.

Ich laufe durch den Wald und an der Grenze dieses Rudels entlang, wobei ich mich richtig austobe um meinen Wolf zufrieden zu stellen. Als ich endlich ruhiger bin, beginne ich nachzudenken. Ich habe meine Gefährtin gefunden - ich kann es kaum glauben und sie ist wunderschön und mutig noch dazu! Dennoch ist sie eine Omega, was mich persönlich jetzt nicht stört, ich habe immer devote Wölfinnen bevorzugt, doch eine Omega als Luna - das kommt eher selten vor bzw. kenne ich jetzt auch kein weiteres Beispiel. Warum hat sie mich nicht erkannt? Zumindest hatte ich das Gefühl, dass ihre Wölfin sich ihres Gefährten nicht bewusst war. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich ihre Wölfin gar nicht richtig gespürt - auch mein Wolf hat sich mit seiner Beanspruchung zurückgehalten. Kann es sein, dass sich ihre Wölfin zurückgezogen hat? Fragen über Fragen und gemischte Gefühle meinerseits. Ich beschließe, dass es besser ist, wenn ich es ihr noch nicht sage, um sie besser kennen zu lernen und auch um sie beschützen zu können. Auch ich habe viele Feinde und ich werde den Teufel tun und sie auf deren Liste setzen. Besser sie erst mal kennenlernen - sie soll ja auch zur Luna taugen und wenn sie so wie Beatrix wäre, würde ich nicht zögern um sie sofort abzulehnen. Ich muss leicht lächeln, wie sie sich der bösen Beatrix in den Weg gestellt hat - Mumm hat sie ja. Dann muss ich an ihre Verletzungen denken. Hat sie immer schon dienen und diese Misshandlungen erdulden müssen? Warum tun sie ihr das an? Hat sie etwas verbrochen? Ja - wir sind auch keine Heiligen, wir jagen Schurken und bestrafen diese bzw. bestrafen wir auch unsere Leute wenn sie etwas verbrochen haben, aber das was ich von ihrem Körper gesehen habe sieht schlimmer aus als das was wir den schlimmsten Schurken zumuten. Ich muss sie so schnell wie möglich aus diesem Rudel schaffen, beschließe ich und ich spute mich, um wieder zurück zu kommen. Weiters wird mein Fehlen am Willkommensabend nun auch schon auffallen, also muss ich dort leider nochmal erscheinen. Seufzend wandle ich mich zurück und ziehe meine Kleidung wieder an, die ich am Eingang verstaut habe. Mit meiner blue Jeans, einem weißen T-Shirt und einem schwarzen Sakko darüber eile ich ins Nebenzimmer zu meiner Gefährtin, die nun schon gut verarztet ist. „Victor - sag wie schwer ist sie verletzt" frage ich und Victor verzieht das Gesicht und antwortet: „Sie ist ganz schön mitgenommen - die heutigen Verletzungen alleine sind schon schlimm genug für eine so zierliche Frau wie sie. Zwei gebrochene Rippen, diverse Prellungen und überall blaue Flecken, Blutergüsse und ein tiefer Schnitt am Oberschenkel den ich jetzt noch nähen muss. Gottseidank schläft sie gerade, sonst bräuchten wir ein starkes Schmerzmittel. Aber Elias - da sind noch ganz viele ältere Narben und hellere Stellen, die von einer längeren Quälerei stammen. Armes Mädchen, sie hat schon viel mitgemacht in ihrem jungen Leben." Victor seufzt und macht sich ans Nähen. Ich bin schon wieder wütend. Wie kann man ein Rudelmitglied nur so behandeln? Wenn das auch noch bei mehreren Dienern so der Fall ist, werde ich dieses Rudel schnell auflösen und die Alphafamilie zur Rechenschaft ziehen, das schwöre ich! Während ich noch Rachepläne schmiede, flattern auch schon die Augenlider meiner schönen Rebecca und sie bewegt sich und wacht endlich auf.