Lucas' Augenbrauen waren die ganze Zeit zusammengezogen. Er betrachtete die Werkbank. Neben den gerade gefertigten Puppen lagen dort zwei oder drei Halbkörperpuppen. Eine davon hatte die Augen geschlossen, den Kopf leicht erhoben und ihr langes schwarzes Haar fiel herunter, während die andere die Augen weit offen hatte. Die Augen waren nicht bemalt, was sie gespenstisch und leer wirken ließ.
Lucas blickte auf und realisierte plötzlich, dass etwas nicht stimmte. Die drei Personen im Atelier waren irgendwann verschwunden. Lediglich Amelia und er befanden sich noch im weitläufigen Studio. Auch die Glastür war geschlossen und verriegelt.
Sprachlos stand Lucas da und sein Herz zog sich zusammen. "Mia!", flüsterte er.
Amelia sah auf und tröstete ihn. "Es ist in Ordnung, Bruder. Mach dir keine Sorgen."
Lucas fühlte sich hilflos. Man konnte doch nicht von einem Kind erwarten, dass es Gefahren vorhersah. Nun, da sie offensichtlich hier eingeschlossen waren, bemerkte sie rein gar nichts.
