Lull folgte Kall nach Hause.
Erschöpft stieg Kall unter die Dusche. Nach einer Weile kam er in Alltagskleidung heraus und lehnte sich an das Sofa. "Was willst du?", fragte er.
Lull spürte einen Kloß im Hals. "Ich lag falsch. So falsch." Verwirrt blickte sie um sich und erkannte, dass das alte Sprichwort wahr war. Ein Sohn hatte ein Zuhause und eine Tochter auch, aber eine verheiratete Tochter hatte keins. Sie war eine Außenseiterin für ihren Ehemann und ein Gast in ihrer eigenen Familie. Früher hatte sie solche Worte verspottet, doch nun begriff sie, dass es tatsächlich die Realität war.
Enttäuscht versuchte Lull, ein Lächeln zu erzwingen, doch ihre Tränen strömten nur noch heftiger. "Ich habe kein Zuhause mehr. Seit dem Tag meiner Hochzeit habe ich kein Zuhause mehr." Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte hemmungslos.
