Frau Lu hatte sich gegenüber Lu Mo nicht mehr so aufmerksam verhalten wie früher. Früher plante sie alles für sie und war sensibel für ihre Gefühle. Diese plötzliche Veränderung fiel Lu Mo schwer zu akzeptieren.
Mit roten Augen weinte sie: „Mama, kümmerst du dich nicht mehr um mich?"
Der Gesichtsausdruck von Frau Lu war trostlos. Es war die Verzweiflung, nichts mehr zu haben, wofür es sich zu leben lohnt.
„Momo", sagte sie zu ihrer Tochter. Obwohl ihre Stimme so sanft war wie immer, wusste sie, dass sie sie nicht mehr lieben konnte.
„Als du ins Gefängnis kamst und mich besucht hast, hast du nicht einmal gefragt, wie es mir geht. Siehst du, schon als du ankamst, hast du dich beschwert. Du wolltest, dass ich dir beim Planen helfe. Hast aber vergessen, dass ich auch eine Frau in Not bin. Ich habe dich nicht gut genug erzogen. Ich habe dich zum Egoismus erzogen."
Lu Mo war fassungslos, als sie ihre Mutter ungläubig ansah.
„Mama, liebst du mich denn nicht mehr?"