Chapter 10 - Kleines Youyou

Dieser charmante und entzückende Junge sah aus wie ein kleiner Elf. Doch in diesem Augenblick hatte der kleine Elf einen ernsten Blick, der scheinbar die Reife eines Erwachsenen zeigte.

"150 Dollar ... ist zu teuer ..." Die jugendliche Stimme hatte einen ernsten Tonfall, der irgendwie nicht zu seinem jungen Alter passte. Er wirkte wie ein alter Mann, wie er mit den Fingern zählte und sich die Stirn in Falten legte. Dann seufzte er verzweifelt und seine Schultern sanken herab, als befände er sich in einer Welt voller Dunkelheit.

Yun Shishi musste trotz seiner niedergeschlagenen Haltung hilflos schmunzeln, doch ihr Herz wurde ein bisschen schwer. Sie schürzte die Lippen und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Der kleine Junge, zunächst erschrocken, drehte sich um. Als er sie erkannte, färbte sich sein Gesicht merkwürdig rot. "Mami..."

"Mami hat so lange nach dir gesucht! Hatte ich dir nicht gesagt, dass du brav bei mir bleiben und nicht weglaufen sollst?"

Yun Shishi gab vor, ärgerlich zu sein, und der kleine Junge fühlte sich spürbar schuldig. Er umklammerte vorsichtig ihren Hals mit seiner kleinen Hand. Mit leicht gesenkten Wimpern blinzelte er unaufhörlich mit seinen großen Augen und murmelte: "Mami, sei nicht böse ... Youyou wird nicht mehr weglaufen!"

"Unser lieber Youyou", sagte sie, kniete sich nieder und umarmte ihn. "Was schaust du dir denn da an?"

Instinktiv zeigte Youyou auf das Rennauto, doch als hätte er es sich anders überlegt, zog er seine kleinen Finger schnell wieder zurück. Anschließend hob er sein Gesicht und tat so, als wäre er desinteressiert. "Mami, Youyou schaut sich das nur an und will es eigentlich gar nicht haben!"

Er sagte es zwar so, doch sein Blick wich nicht von dem wunderschön verpackten ferngesteuerten Rennauto. Sein Blick verriet ihn komplett.

Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. Er war noch so jung, aber er hatte bereits gelernt, gegen seine eigenen Wünsche zu sprechen. Sie wusste, dass er es wirklich wollte, aber er wollte ihr beim Sparen helfen, daher spielte er den Starken.

Dieses Kind war von Anfang an ein wahrer Schatz!

Sie lachte und tätschelte sein Köpfchen. Dann stand sie auf, ging zur Kasse und deutete auf das Rennauto. Youyou heftete seinen Blick auf das Spielzeug, blickte dann wieder zu Yun Shishi. Als ahnte er, was gleich passieren würde, leuchteten seine Augen auf und strahlten vor Aufregung. Er lief zur Kasse und starrte sehnsüchtig auf das wunderschön verpackte Spielzeug in den Händen der Kassiererin, ohne auch nur einmal wegzusehen.

Die Kassiererin platzierte das Rennauto auf dem Tresen, um den Barcode zu scannen. Der kleine Junge legte seine Hand auf den Tresen und schwebte begierig auf Zehenspitzen, sein kleines Gesicht zeigte ein zufriedenes Lächeln.

Yun Shishi folgte ihm. Als sie sein strahlendes Lächeln sah, war sie zutiefst berührt. Wenn sie nicht einmal den kleinen Wunsch ihres Kindes erfüllen konnte, dann hatte sie den Titel einer guten Mutter nicht verdient.

All die Jahre hatten sie und dieses Kind so viel miteinander durchgemacht.

Vor sechs Jahren hatte sie für jenen Mann Zwillinge zur Welt gebracht. Da es Frühgeburten waren, waren beide bei der Geburt sehr schwach. Youyous Zustand war noch kritischer. Im Mutterleib hatte sein Bruder zu viele Nährstoffe aufgenommen, sodass Youyou bei der Geburt nicht atmete. Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass der ältere sofort auf die Neugeborenenstation gebracht und kurz darauf in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde. Zur gleichen Zeit entdeckte die Krankenschwester, die die Babys entbunden hatte, unerwartet. Youyou, der für tot erklärt war, zeigte doch noch ein schwaches Lebenszeichen!

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