Chereads / Ich bin in einen Roman ausgewandert und wurde die bösartige Stiefmutter von fünf niedlichen Babys / Chapter 10 - Schlag mich, wenn du willst, aber schlag nicht meinen kleinen Bruder

Chapter 10 - Schlag mich, wenn du willst, aber schlag nicht meinen kleinen Bruder

Mo Ruyue ging vor und schob das Gebüsch beiseite, um nachzusehen. Einem fetten Kaninchen war ein Stein ins Auge getroffen worden. Es zappelte noch mit den Hinterbeinen und sah aus, als sei es im Sterben.

Lässig zupfte sie eine Handvoll Gras heraus, die halb so hoch wie ein Mensch war, und drehte es zu einem Seil. Sie band die Kräuter, die sie in der Hand hielt, zusammen und stand auf, das Kaninchen im Arm. Sie blickte sich um. Gerade eben hatte sie mehr als nur ein Geräusch vernommen.

Dieses Mal fiel das Warten etwas länger aus, doch Mo Ruyue, eine erstklassige Auftragsmörderin, mangelte es nicht an Geduld.

Als sie aus dem Wald auf den Feldweg zurückkehrte, hielt sie ein Strohseil, an das drei Kaninchen und ein Fasan gebunden waren.

"Schade, dass ich zwei Kaninchen verjagt habe. Aber das reicht für diese kleinen Rüben[1].", murmelte Mo Ruyue und blickte gen Himmel. Sie hatte sich ganz auf die Jagd konzentriert und nicht bemerkt, dass es schon dunkler geworden war. Die Sonne stand kurz davor, hinter dem Berg zu versinken.

Sie nahm ihre Beute und beeilte sich. In der Ferne sah sie zwei kleine Gestalten am Dorfeingang stehen. Sie sahen aus wie Er Bao und San Bao. Was machten sie noch so spät draußen?

Mo Ruyue beschleunigte ihre Schritte und sah genauer hin. Tatsächlich waren es die beiden.

Sie erblickten Mo Ruyue fast gleichzeitig. Sie hatten gerade erst ein paar Schritte in ihre Richtung getan, als sie abrupt stehen blieben.

"Warum spielt ihr noch draußen? Habt ihr keine Angst, von Wölfen geholt zu werden?"

Kaum hatte Mo Ruyue das ausgesprochen, sah sie, wie die beiden Kinder zusammenzuckten. San Bao zeigte vor allem Angst in seinen Augen.

"Wir waren besorgt. Da Mutter nicht zurückkam, hatten wir Angst, dass du dich verirrst."

Er Bao zwang sich ebenfalls zu sprechen. Mit beiden Händen hielt er San Bao hinter sich, als wäre er bereit, jederzeit mit ihm zu fliehen.

Mo Ruyue runzelte die Stirn. Sie wusste nicht recht, was sie in diesem Moment fühlen sollte. In den letzten Tagen hatte sie die zwiespältigen Gedanken der Kleinen gespürt. Sie wollten ihr nahe sein, wehrten sich aber aus Angst davor. Ihr vorsichtiges Benehmen erinnerte sie an ihre eigene Jugend.

'Was denkst du? Das ist alles Vergangenheit.', dachte Mo Ruyue und schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.

Doch die Kleinen missverstanden sie und glaubten, sie würde sie dafür tadeln, nicht daheim geblieben zu sein. Ihre Gesichter wurden augenblicklich besorgt.

Gerade als Mo Ruyue ihre Hand hob, platzte San Bao vor Schreck in Tränen aus. Er Bao drehte sich um, um seinen jüngeren Bruder zu beschützen.

"Schlag nicht meinen Bruder. Wenn du jemanden schlagen willst, dann schlag mich. Ich war es, der ihn mitgenommen hat."

"Seid ihr nicht gekommen, um mich abzuholen? Nehmt dies hier."

Mo Ruyue löste die Beute von ihrem Gürtel, obwohl ihr das Weinen der Kinder Kopfschmerzen bereitete, schimpfte sie nicht.

Mit zögerndem Blick nahm Er Bao den toten Fasan und das Bündel Kräuter, die Mo Ruyue San Bao gab.

"Wer jetzt noch weint, kriegt heute Abend kein Hühnchen und kein Kaninchenfleisch."

Nachdem sie das sagte, ging Mo Ruyue voran. Sie schien die beiden Kleinen zu ignorieren, verlangsamte aber ihre Schritte. Als sie Gehgeräusche hinter sich vernahm, hoben sich die Mundwinkel leicht.

Als sie zuhause ankamen, stieg Rauch aus der Küche auf. Si Bao und Tang Tang hockten im Hof und spielten mit etwas. Als sie Schritte hörten, blickten sie auf und standen schleunigst auf, die Hände hinter ihren Rücken verborgen.

"Mutter... ich... ich... ich habe nicht mit Schlamm gespielt."

Si Bao rieb seine Finger, wagte jedoch nicht, sie an seinem Körper abzuwischen.

"Tang Tang hat auch nicht gespielt."

Die Worte von Tang Tang waren noch undeutlich. Sie ahmte ihren Bruder nach, rieb sich die Finger und blickte nicht auf zu Mo Ruyue.

"San Bao, bring deine jüngeren Geschwister zum Händewaschen. Er Bao, kümmere dich um das Huhn und die Kaninchen. Ich werde nach der Küche sehen."

Mo Ruyue gab Er Bao ein weiteres Wildkaninchen und ging zur Küche, ohne innezuhalten.

Sie wollte ihre Kinder nicht verhätscheln, nur weil sie noch jung waren. In Si Baos Alter hatte sie bereits ums Überleben im Ausbildungscamp für Attentäter gekämpft.Da bao war längst eingetroffen und hatte in der Küche das Feuer angezündet. Der Topf auf dem Herd dampfte, und es roch, als würde er braunen Reis kochen.

Er blickte nicht auf, als er das Geräusch von Schritten hörte. Seinem angespannten Gesicht nach zu urteilen, schien er immer noch wütend auf Mo Ruyue zu sein.

"Heute Abend gibt es Kaninchenfleisch und Hühner-Pilz-Eintopf. Ich erinnere mich, dass ich einige Fadennudeln gekauft habe. Wo hast du sie hingetan?"

Sobald Mo Ruyue hereinkam, fing sie an, die Sachen zu durchstöbern. Sie hatte heute eine Menge eingekauft, und die Küche sah aus, als wäre sie in gutem Zustand.

"Sie sind alle im Schrank." Da Bao antwortete kurz und widerstand dem Drang, die nächste Frage zu stellen.

"Koche noch einmal Wasser und rupfe die Hühnerfedern für Er Bao. Ich kümmere mich um das Kaninchen."

sagte Mo Ruyue. Als ob sie nicht gemerkt hätte, dass Da Bao noch etwas zu sagen hatte, ging sie mit einem scharfen Messer, das sie gerade gekauft hatte, wieder hinaus.

Die Kaninchen, die sie gefangen hatte, hatten alle einen Schuss in den Augen, und ihr Fell war überhaupt nicht beschädigt. Wenn man sie komplett schälte und gerbte, konnte sie sogar kleine Stiefel und Handschuhe für die Kleinen nähen.

Drei Kaninchen reichten bei weitem nicht aus. Außerdem gab es in den Bergen viele wilde Tiere. Wenn sich ihr Körper ein wenig erholt hatte, würde sie selbst mit einem Drittel der körperlichen Fitness ihres früheren Lebens in der Lage sein, größere Beute zu jagen.

Dass sie beim letzten Mal das Wildschwein erlegen konnte, war vor allem dem Glück zu verdanken. Der Rest war auf die Wirkung des Adrenalins zurückzuführen. Wenn sie Da Bao damals nicht gerettet hätte, wäre sie mit dem kleinen Körper des ursprünglichen Besitzers hundertmal von den Reißzähnen des Wildschweins getötet worden.

Mo Ruyue benutzte geschickt ein Messer, um die Haut der drei Kaninchen vollständig zu schälen. Sie entfernte auch die inneren Organe und die Krallen. Die Kaninchenköpfe ließ sie liegen, um daraus später würzige Kaninchenköpfe zu machen.

Als sie mit den Kaninchen fertig war, rupfte Er Bao gerade die Federn des Fasans aus. Allerdings war seine Technik etwas ungeschickt, und es blieben immer noch einige feine Federn am Körper des Fasans zurück.

"Wenn du sie nicht loswerden kannst, dann benutze Feuer. Erledige es schnell. Ich werde es jetzt benutzen."

Mo Ruyue hielt einen Moment inne und sagte dann: "Gut gemacht, so ist es richtig."

Er Baos ursprünglich niedergeschlagenes kleines Gesicht hellte sich plötzlich auf. Seine Augen funkelten, als er Mo Ruyue anstarrte. Sie schien einen Schwanz zu sehen, der hinter ihm wedelte wie eine große Windmühle.

In der kleinen Küche gab es nur einen Herd, und sie konnte das Fleisch nicht kochen, während der Reis gekocht wurde. Vor zwei Tagen hatte Mo Ruyue die Kleinen dazu gebracht, im Hof einen weiteren Herd zu bauen.

Heute war es nicht kalt, also konnte sie im Hof kochen.

Mo Ruyue kochte zuerst Kaninchenfleisch mit gemischtem Gemüse. Sie fügte dem Kaninchenfleisch viel Gemüse hinzu, um einen ausgewogenen Nährwert zu erreichen.

Zuerst schnitt sie das Kaninchenfleisch in Stücke und kochte es in einem Topf mit warmem Wasser. Dann nahm sie das Kaninchenfleisch heraus und trocknete es.

Dann schüttete sie das Wasser aus dem Topf und erhitzte es zum Trocknen. Dann fügte sie noch etwas Öl hinzu, sautierte die Frühlingszwiebeln und den Ingwer, fügte das Kaninchenfleisch hinzu und sautierte es ein wenig. Danach fügte sie Butter hinzu und kochte es noch eine Weile weiter.

Zu diesem Zeitpunkt war der Reis in der Küche fertig. Mo Ruyue bat Da Bao, den Reis in den neu gekauften Bambuskorb zu geben, ihn mit einer Schicht Baumwolle zu bedecken, um ihn warm zu halten, und dann den Topf für die spätere Verwendung zu waschen.

In der Zwischenzeit goss sie kaltes Wasser in den Topf, um das Kaninchenfleisch einzuweichen, fügte dreizehn Gewürze, Sternanis-Salz, helle Sojasauce, dunkle Sojasauce usw. hinzu. Dann ließ sie es bei großer Hitze köcheln, bis der Deckel geöffnet wurde, und schaltete dann auf kleine Hitze um.

Eigentlich sollte dieses Gericht getrockneten Chili enthalten, aber sie und ihre Kinder waren schwach und nicht in der Lage, so etwas Starkes und Anregendes zu essen, also ließen sie die Gewürze weg.

Mo Ruyue ging in die Küche und sagte zu Da Bao: "Geh und bewache das Feuer draußen. Überlass das mir. Vergiss nicht, mich zu rufen, wenn nur noch 20 % der Suppe übrig sind."

Normalerweise widersprach Da Bao, wenn sie ihn herumkommandierte, aber heute war er ungewöhnlich ruhig. Sein Verhalten war abnormal, aber er machte seine Sache gut.

Mo Ruyue war mit dem Kochen beschäftigt und hatte keine Zeit, sich als Ratgeberin zu betätigen. Es war nur das unbeholfene Temperament eines Kindes, es würde sich schon wieder bessern.

Hühner-Pilz-Eintopf war Mo Ruyues Lieblingsspeise, und sie kochte ihn oft. Jetzt konnte sie ihn sogar mit geschlossenen Augen zubereiten. Es ging viel schneller als die Zubereitung von Kaninchenfleisch mit gemischtem Gemüse.

Das Huhn[2] und die Pilze waren gerade gedünstet, als Er Bao zur Küchentür rannte und zu Mo Ruyue sagte: "Mutter, der große Bruder sagt, die Suppe ist fast fertig."

Dieses Kind hatte Er Bao tatsächlich geschickt, um sie zu informieren.

Mo Ruyue drehte sich um und schaute in den Hof.

Er schien wirklich gegen sie zu sein.

Anmerkungen:

[1]: bezieht sich auf ihre Stiefkinder

[2]: Der Autor bezeichnete das Fasanenfleisch als Hühnerfleisch.