"Als ich neulich sagte, 'behaltet sie im Auge', Eure Hoheit," erhob sich Herzog Janns Stimme im Salon, durchtränkt von absichtlichem Spott und unterdrückter Wut, sowie einer unheilvollen Vorahnung eines heraufziehenden Sturmes, "so hatte ich gewiss nicht im Sinn, meine Schwester bei hellem Tageslicht und vor den Augen der Öffentlichkeit zu entführen..."
Doch Prinz Thales, der in einem prächtigen Sessel ihm gegenüber saß, wirkte ausdruckslos und abgelenkt.
Entführen?
Das Morgenlicht durchflutete den Raum, und Thales starrte erschöpft auf eine Tasse mit exotischem Blütentee auf dem kleinen Tisch.
Ja, entführen.
Aber welche Art der Entführung?
Durch Attentäter? Feinde? Macht oder Autorität? Absonderliche Umstände? Durch ein seltsames, unaussprechliches Übel?
Das Gesicht des Anwalts flackerte vor seinen Augen. Ein Moment zeigte es einen Verlust der Beherrschung mit einem gequälten Schrei, im nächsten ein törichtes Lächeln, glückselig und unschuldig.