Nina lag auf ihrer Pritsche und summte leise eine Melodie vor sich hin, die sie nicht genau einordnen konnte, aber dennoch immer wiederholte. Ihre Finger klopften leicht gegen das metallene Bettgestell, während ihr Blick gedankenverloren an die Decke gerichtet war.
Die Zellenwände empfand sie als zu kalt, doch sie vertraute auf Rafael. Sie wusste, dass er bald kommen würde, um sie hier rauszuholen.
Er hatte sie seit ihrer Kindheit geliebt und würde nicht lange fernbleiben können.
Das Klirren von Schlüsseln holte sie abrupt aus ihrer Tagträumerei. Der Wärter, der vor ihrer Zelle erschien, behielt seine ausdruckslose Miene bei: "Besuch für Sie!", verkündete er barsch.
Nina richtete sich auf, zog ihr Hemd glatt und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
"Rafael!" Bei dem Gedanken an ihr geliebtes Kind beschleunigte sich ihr Herzschlag. Ein kleines Lächeln spielte um ihre Lippen.
Ich wusste es!
