Tinas Sichtweise
Ich hatte wohl ein größeres Problem als gedacht. Ich war weit gelaufen, aber Amaneus hatte es in wenigen Minuten zu mir geschafft. Eine Flucht zu Fuß war also sinnlos. Dann blieb nur ein Taxi. Immerhin hatte ich noch Geld übrig. Denn Amaneus hatte meine Schulden damals ja bezahlt. Und trotzdem wusste ich nicht, wie ich überleben sollte. Die Bindung zog mich quasi zu ihm. Egal ob ich ihn verachtete. Mein Herz war mit seinem verbunden. Ich seufzte leise in Amaneus Armen. Er schlief schon stundenlang. Dies hörte ich an seinen Atem. Aber mir blieb der Schlaf verwehrt die Nacht. So fertig war ich dann auch am nächsten Morgen. Amaneus wachte auf, und sah, dass ich wach war. „Guten Morgen. Schon wach?" fragte er mich. Sonst schlief ich ja immer recht viel. „Konnte nicht so wirklich schlafen." sagte ich wahrheitsgemäß. Ich stand auf, ging kurz ins Badezimmer, spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und ging zurück ins Schlafzimmer. Dort suchte ich mir eine Jeans und T-Shirt raus, wozu ich Sneaker trug. Perfekt um abzuhauen später, sollte ich die Gelegenheit haben.
Wir gingen zusammen zum Frühstück, wo er mir einen extra starken Kaffee bestellte. Dabei hasste ich Kaffee, aber sagte nichts zu. War ja nett gemeint. Nach dem Frühstück fragte ich, ob ich nicht shoppen dürfte. Er lächelte mich an, und gab mir seine Kreditkarte. Die Taxifahrt war also soweit kostenlos. Immerhin. „Danke, Amaneus." und küsste ihn. Ich ging noch in meine ehemalige Wohnung und nahm meine Karten mit inklusive Bargeld. Das Taxi kam. Ich verabschiedete mich als brave Luna noch, und sobald die Autotür zu war, war die brave Luna Geschichte.