Nackt bis auf die Knochen, unter einem feindseligen Blick, zog sie die Kleider an, ihre Finger zitterten. Die Kleidung war alt und aus minderwertigem Material, ähnlich dem groben Stoff, den sie in ihrem Dorf zu weben pflegte. Der Stoff war rau auf ihrer Haut, als würde eine Klinge in ihr Fleisch schneiden.
Zudem war die Kleidung viel zu groß, fast wie ein Sack, der sie förmlich verschluckte: ein übergroßes Hemd, ausgebulte Hose, an zwei Stellen geflickt. Tang Yuxin hatte schon lange vergessen, wann sie zuletzt geflickte Kleidung getragen hatte.
Früher, bei der Familie Wei, trug sie die abgelegten Kleider von Wei Jiani. Die Kleidungsstücke, entweder zu alt, zu klein oder zerrissen, flickte sie oft selbst. Sang Zhilan würde nie für sie flicken. Schon in jungen Jahren wurde sie geschickt darin, ihre Kleidung selbst zu reparieren, sei es ihre Schuhe oder ihre Schultasche.
Damals war sie vielleicht die einzige Schülerin, die geflickte Kleidung trug.