Wir suchen nach zwei Personen", sagte ein junges Mädchen, das eine Tasche trug. Die schwarzhaarige Schwertkämpferin neben ihr wandte sich an den Magier in ihrer Gruppe und dieser nickte.
''Habt ihr eine Priesterin und einen Schwertkämpfer gesehen? Uns wurde gesagt, dass sie hierher gekommen sind, um nach einem kürzlich entstandenen Verlies zu suchen.''
Als Jake das aus dem Mund der braungebrannten Schwertkämpferin hörte, verstand er sofort, von wem sie sprach.
''Ihre Namen sind Perry Liseberg und Keirth Maximilian. Sie kamen vor einem Monat hierher'', sagte ein großer, muskulöser Mann hinter ihnen.
Jake schüttelte den Kopf und drehte sich um, um das Glitzern in seinen Augen zu verbergen. Er hatte erwartet, dass man nach den beiden suchen würde, aber er hätte nicht gedacht, dass ein Suchtrupp aus mächtigen Abenteurern kommen würde.
In Anbetracht von Perrys Schönheit und ihrer bisher sanften Art musste sie jedoch gute Beziehungen zu verschiedenen Abenteurern und sogar zu den in Orlando stationierten Priestern haben.
Natürlich würde man in ihrer Abwesenheit nach ihr suchen. Abenteurer verschwanden manchmal für Jahre, und ein Monat war normal. Aber Perry und Keirth hätten inzwischen zumindest eine Nachricht schicken müssen. Es muss etwas passiert sein!
Jake warf ihnen einen kurzen Blick zu und schlug vor: "Vielleicht könnt ihr andere fragen.
Die Abenteurer hinter ihm seufzten und sahen sich um. Dieses Dorf schien düster zu sein. Die Leute hatten Angst, mit ihnen zu sprechen, und sogar das Gasthaus war geschlossen. Sie waren so schnell wie möglich hierher gekommen, nachdem jemand diese Notfallaufgabe gestellt hatte. Trotzdem waren sie zu spät gekommen.
Ihr seid ein Magier. Bist du auch wegen des Kerkers hier?''
Jake wartete auf diese Frage.
''Ich kenne den Gastwirt hier. Wartet eine Weile, ich bringe sie mit und wir können drinnen reden.''
Als Jake ging, unterhielten sich die Abenteurer hinter ihm.
''Er ist auch ein Magier? Welcher Kreis, Alex?''
''Das kann ich nicht sagen. Er hat mehr Mana als ich.''
Die Antwort machte sie skeptisch. Wenn selbst der Magier in ihrer Gruppe das nicht erkennen konnte, dann war dieser große Mann definitiv mächtiger. Was machte eine solche Person hier?
...
Eine halbe Stunde später saßen Jake, Vin und Maise mit den Abenteurern, die aus Orlando gekommen waren, im Honey Fork Inn. Ihre Gruppe machte die Dorfbewohner nervös, die schon von Jake beunruhigt worden waren. Jetzt war noch mehr Ärger hinzugekommen.
Die Dorfbewohner waren bestrebt, diese Leute zu verscheuchen, und so erzählte jeder im Dorf übertriebenen Blödsinn über den nahe gelegenen Kerker. Nicht darüber, wie gefährlich es war, sondern darüber, wie attraktiv der Schatz darin "sein könnte".
Ich sage euch allen, dieser Ort mag furchterregend klingen, aber denkt mal darüber nach, was ihr dort alles findet!
''Goldene Schwerter, magische Anhänger, geheime Karten und Schatzkisten!''
"Ja, dieser Kerl hat Ahnung! Ich sage, ihr schnappt sie euch, bevor andere kommen ..."
Die betrunkenen Alten versuchten, die Jüngeren dazu zu überreden. Natürlich würden sie ihre eigenen Kinder nicht an diesen verfluchten Ort schicken, doch diese Abenteurer, die immer nur Ärger verursachten, sollten ruhig sterben und im Kerker verrotten.
Maise und Vin versuchten die Situation zu entschärfen, indem sie darauf hinwiesen, dass es tatsächlich ziemlich gefährlich war. Sie hatten sogar Perry und Keirth getroffen.
"Als sie reingingen, kamen sie nie wieder raus. Ich glaube, sie sind vielleicht schon …"
"Nein!", unterbrach ein Mann, der einen großen Schild trug. Sein Name war Harris, und er war der Verteidiger ihrer E-Rang-Abenteurergruppe, genannt die Roten Adler.
"Sie müssen drinnen gefangen sein. Sie können nicht tot sein ..."
Das Gespräch zog sich noch über eine halbe Stunde hin. Da Jake erst nach dem Verschwinden von Perry und Keirth in das Dorf gekommen war, hegten die Abenteurer keinen Verdacht gegen ihn.
Der Morgen neigte sich dem Ende, und Jake war frustriert. Mit dem Erscheinen der Suchtruppe waren seine Pläne, woanders hinzugehen, zunichtegemacht. Stattdessen musste er Lena und den anderen mitteilen, dass bald Abenteurer ihren Kerker aufsuchen würden.
Diese E-Rang-Truppe war stark, und Jake wusste, dass Erin, Perry, Yunna und die Monster allein nicht mit ihnen fertig werden würden.
"Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass sie noch leben, müssen wir sie so schnell wie möglich retten!" Alex, der Kapitän der Roten Adler, stand auf, während er sprach.
Jake wusste, er konnte sie nicht davon abhalten, seinen Kerker aufzusuchen. Also machte er einen Plan, um sie dort zu töten.
"Aber dadurch werden nur noch mehr kommen. Ich muss meine Pläne beschleunigen. Ich muss meinen Kerker größer und stärker machen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit!" Auch Jake stand auf.
Die Dorfbewohner würden vielleicht fernbleiben, aber Abenteurer und Schatzsucher aus anderen Gegenden würden sicherlich angreifen kommen. Jake konnte seinen Kerker nicht ewig verheimlichen, und er war noch immer unvorbereitet. Wenn er das Mana seines Kerkers nicht wiederhergestellt hätte und einfach untätig geblieben wäre, wäre seine Situation noch viel prekärer.
Er wollte jetzt nicht zurück, aber er hatte keine Wahl.
"Ich werde euch helfen", sagte Jake. Zuerst musste er sich um diese Gruppe kümmern und dann die umliegenden Dörfer erobern. Er sollte keine Zeit mehr verschwenden.
Als Jake das hörte, stand auch Vin auf. Maise jedoch zögerte und schüttelte schließlich den Kopf. Die Situation ihrer Familie war momentan zu chaotisch.
Ihr Vater war verletzt. Yahul war verschwunden, und sie wusste nicht, wo er war. Wie könnte sie in so einer Situation irgendwohin gehen?
So gingen die sechs Abenteurer aus dem Gasthaus zum Entzücken der Dorfbewohner hinaus. Jake und Vin blieben noch eine Weile in der Herberge und sprachen mit Rose und Niru. Sie hatten Angst, dass er sie im Stich lassen könnte.
Er verließ das Gasthaus mit dem Versprechen, bald zurückzukehren. Vin schwor, dass sie dafür sorgen würde, dass er zurückkam.
Außerhalb des Dorfes traf Jake auf die Abenteurer. Sie hatten bereits alle Vorbereitungen getroffen und standen kurz davor, zum Kerker aufzubrechen. Doch in diesem Moment kam es zu einer Unterbrechung.
"Er ist ein Schwarzmagier. Tötet ihn!", ertönte die Stimme von Yahul.