Rudra betrat die Krankenstation, eskortiert von Wachen, und stellte sich an das Bett seines Bruders. Er schenkte ihm jenes sanfte Lächeln, das er als alter Mann immer und immer wieder gezeigt hatte, doch dieses Mal lag in seinem Lächeln eine unheimliche Schärfe, die alles andere als unschuldig wirkte.
Max erwiderte das Lächeln nicht, wandte jedoch auch nicht den Kopf ab.
"Meine Beine sind schwach, Ravan. Lass deine Männer mir einen Stuhl bringen", sagte Rudra, ließ dabei alle förmlichen Anreden außer Acht und verlangte nach einem Stuhl.
"Warum sollte ich dich nicht ins Gefängnis werfen?", fragte Max. Doch in seiner Stimme lag mehr Selbstzweifel als Autorität und Zorn, was sein gespieltes Ärgernis verriet.
"Das kannst du nicht", antwortete Rudra gelassen, da er erkannt hatte, was Max bereits wusste - dass er viel stärker war, als er aussah, und dass der Bloodfall-Clan nicht stark genug war, um ihn gefangen zu nehmen.
