Raziel betrat das mittelgroße Steingebäude und wurde sofort vom intensiven Duft medizinischer Kräuter und Tränke erfasst. Die Atmosphäre war getragen, Männer und Frauen bewegten sich leise hinein und hinaus, grüßten ihn auf ihrem Weg; Sorge und Konzentration lagen in ihren Mienen.
Als er sich der Halle zuwendte, blieb ihm der Atem stehen. Zehn seiner Stammesgenossen – Männer wie Frauen, die mutigsten Seelen, die er kannte – lagen auf weichen Bahren, in Bandagen gehüllt.
Der Anblick der vertrauten, nun durch Verletzungen entstellten Gesichter, ließ sein Herz schwer werden. Einige schliefen, dem Schmerz im Schlaf entkommen, während andere kaum Kraft hatten, sich aufzurichten.
Die Schwere ihrer Verletzungen, erkennbar an fehlenden Gliedern und den umfangreichen Verbänden, erinnerte ihn daran, wie gefährlich es jenseits dieser Mauern war.