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Chapter 7 - Kapitel 7: Die verborgene Bibliothek

Nachdem die Intrige am Hof aufgedeckt und Varian verhaftet worden war, blieb Endar noch einige Tage im Palast, um Prinzessin Lyria weiter zu unterrichten und ihr zu helfen, ihre Magie vollständig zu entfalten. Lyria zeigte sich als talentierte Schülerin und machte schnelle Fortschritte. Doch Endar spürte, dass es noch viele Geheimnisse zu entdecken gab, besonders im Zusammenhang mit der Dunkelheit, die Varian beherrscht hatte.

Eines Abends, als er in der königlichen Bibliothek saß und alte Schriftrollen studierte, entdeckte Endar eine versteckte Klappe im Boden. Neugierig und vorsichtig öffnete er sie und fand eine schmale Treppe, die in die Tiefe führte. Er entschied sich, der Treppe zu folgen, und fand sich bald in einem unterirdischen Raum wieder. Die Luft war kühl und roch nach Pergament und altem Holz. Regale voller Bücher und Schriftrollen erstreckten sich bis zur Decke, und in der Mitte des Raumes stand ein alter, kunstvoll geschnitzter Lesepult.

Endar zündete eine magische Lichtkugel an, die den Raum erhellte. Er begann, die Bücher zu durchsuchen, und bemerkte, dass viele davon über verbotene und verlorene Magie schrieben. Eines der Bücher fiel ihm besonders ins Auge – es war in schwarzes Leder gebunden und mit silbernen Runen verziert. Als er es öffnete, erkannte er, dass es sich um das „Buch der Schatten" handelte, ein uraltes Werk, das die Geheimnisse der Dunkelheit und ihrer Beherrschung enthielt.

Er vertiefte sich in die Lektüre, seine Augen huschten über die vergilbten Seiten. Das Buch erzählte von einer geheimen Bruderschaft, die die Dunkelheit anbetete und versuchte, sie zu kontrollieren. Sie hatten Varian als einen ihrer Agenten geschickt, um die Macht von Aradia zu untergraben und Lyria zu schwächen. Doch es gab auch Hinweise auf eine Waffe, die stark genug war, um die Dunkelheit endgültig zu verbannen – das „Licht der Ewigkeit".

Gerade als Endar das Buch zuschlug, hörte er Schritte hinter sich. Er drehte sich um und sah Lyria in der Tür stehen. „Ich wusste nicht, dass es hier unten noch eine Bibliothek gibt," sagte sie erstaunt.

„Ich habe es auch gerade erst entdeckt," antwortete Endar und zeigte ihr das Buch der Schatten. „Das hier ist das Geheimnis hinter Varians Macht. Er gehörte zu einer Bruderschaft, die die Dunkelheit verehrt."

Lyria schauderte. „Was sollen wir tun?"

„Es gibt eine Waffe, das Licht der Ewigkeit," erklärte Endar. „Wir müssen es finden, um die Dunkelheit endgültig zu besiegen."

Lyria nickte entschlossen. „Ich werde dir helfen. Gemeinsam können wir diese Waffe finden."

Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg. Mit Unterstützung des Königs und der Wachen verließen sie den Palast und reisten in Richtung der Berge, wo laut den alten Schriften das Licht der Ewigkeit verborgen sein sollte. Die Reise war beschwerlich, und die Wege wurden immer gefährlicher. Doch Lyria und Endar unterstützten sich gegenseitig und überwanden jedes Hindernis.

Nach mehreren Tagen erreichten sie eine uralte Tempelruine, die tief in einem abgelegenen Tal verborgen lag. Endar spürte die starke magische Aura, die von dem Tempel ausging. „Das muss der Ort sein," sagte er und führte Lyria vorsichtig in den Tempel.

Die Innenräume waren dunkel und unheimlich still. Überall waren alte Symbole und Runen zu sehen, die von der Macht des Lichts und der Dunkelheit sprachen. Endar und Lyria arbeiteten sich vorsichtig vor, bis sie schließlich eine große Kammer erreichten. In der Mitte der Kammer stand ein Sockel, auf dem ein hell leuchtender Kristall ruhte – das Licht der Ewigkeit.

Doch bevor sie den Kristall erreichen konnten, materialisierte sich ein riesiger Schattenwächter vor ihnen. Seine Augen glühten rot, und er fletschte die Zähne in einem bedrohlichen Knurren. „Ihr werdet das Licht nicht bekommen," grollte er und griff an.

Endar reagierte blitzschnell und warf einen mächtigen Feuerball auf den Wächter. Doch das Wesen absorbierte die Magie und schien nur stärker zu werden. „Wir müssen eine andere Taktik versuchen," rief Lyria und hob ihre Hände. Mit einer konzentrierten Bewegung formte sie eine Barriere aus reinem Licht, die den Wächter zurückdrängte.

Der Wächter brüllte vor Wut, doch Endar nutzte die Gelegenheit. Er griff nach dem Amulett und ließ seine Magie durch es hindurchfließen. Ein mächtiger Lichtstrahl schoss aus dem Amulett und traf den Wächter direkt in die Brust. Der Schatten schrie auf und begann zu zerfallen.

Lyria nutzte ihre gesamte Kraft, um die Barriere aufrechtzuerhalten, während Endar den Wächter weiter mit Lichtmagie attackierte. Schließlich löste sich der Schatten in einem letzten, verzweifelten Schrei auf und verschwand.

Erschöpft, aber siegreich, traten Endar und Lyria zum Sockel. Endar hob das Licht der Ewigkeit behutsam auf. Der Kristall leuchtete intensiver, als er es berührte, und eine warme, beruhigende Energie durchströmte ihn. „Das ist es," sagte er leise. „Mit diesem Licht können wir die Dunkelheit besiegen."

Lyria lächelte müde, aber erleichtert. „Wir haben es geschafft. Jetzt müssen wir zurückkehren und die Bruderschaft endgültig aufhalten."

Mit dem Licht der Ewigkeit in ihren Händen machten sich Endar und Lyria auf den Rückweg zum Palast. Ihre Reise war noch nicht zu Ende, doch sie wussten, dass sie nun die Macht hatten, die Dunkelheit zu besiegen und das Königreich zu retten. Gemeinsam würden sie sich jeder Herausforderung stellen und das Gleichgewicht der Magie wiederherstellen.