Der Fahrer hatte nur einen Sekundenbruchteil Zeit, um über den Gedanken nachzudenken, bevor ihm auffiel, dass zwei schwarze Autos vor und hinter ihm zum Stehen kamen. Männer in Schwarz stiegen aus und ihre Blicke fixierten ihn. Eilig entriegelte er die Tür und schenkte ihr ein knappes Lächeln.
"Keine Gebühr, diese Fahrt geht aufs Haus", sagte er zu ihr.
Lina zog eine Augenbraue hoch und stieg aus dem Wagen. Sie gab einem der Bodyguards ein knappes Nicken.
"Wer zahlt, bekommt einen Bonus", erklärte Lina.
Als sie Bonus erwähnte, drängelten viele Bodyguards nach vorn, die bereit waren, mit ihren persönlichen Karten zu zahlen. Lina nutzte die Verwirrung zur Ablenkung, setzte schnell einen Fuß auf die Straße und bemerkte eine große Menschenmenge aus dem Augenwinkel. Doch bevor sie mehr erkennen konnte, hörte sie eine vertraute Stimme ihren Namen rufen.
"Lina!"
Lina drehte sich um und lächelte.
Isabelle kam aufgeregt mit winkenden Händen auf sie zu und schlängelte ihren Arm in Linas, während sie unschuldig mit den Wimpern klimperte.
"Ugh, ich habe dich so sehr vermisst!" maulte Isabelle, während sie in Richtung Einkaufszentrumeingang zogen.
"Aber es waren doch erst drei Tage", sinnierte Lina.
"Drei Tage zu viele!" huffte Isabelle und zog Lina in Richtung ihrer Lieblingsgeschäfte, entschied sich aber dagegen, denn ihr Modesinn war für Lina zu exklusiv.
Just in diesem Moment vernahmen sie einen Tumult in der Ferne. Die Mädchen drehten sich um, konnten aber nicht erkennen, wer es war. Angestellte neigten sich in einer Reihe vor jemandem, und weitere Bodyguards umringten die Hauptperson.
"Hm, ich frage mich, wer das wohl sein könnte." Isabelle neigte unschuldig den Kopf und überlegte, welche prominente Person heute hier sein könnte.
"Oh, das könnte dein Verehrer sein", hauchte Isabelle und wandte sich an Lina. "Du hast mich gerade daran erinnert, warum ich hier bin. Ich habe die Fotos gesehen! Gesteh mir sofort die Wahrheit!"
Lina blinzelte. Einmal. Zweimal. Huh?
"Guck nicht so verwirrt", tadelte Isabelle. "Inzwischen hat doch jeder das Bild von dir und einem der begehrtesten Junggesellen unserer Stadt, Everett Leclare, gesehen!"
Lina nickte langsam. Ach ja, Everett. Sie hatte ihn beinahe vergessen.
"Das ist der Mann, mit dem ich auf Blind Dates gehen musste", erklärte Lina. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Paparazzi unsere Fotos erwischen würden."
Isabelle presste die Lippen zusammen. "Jemand, den ich kenne, war in der Menge. Angeblich haben sie einen Tipp von jemandem aus dem Museum bekommen. Wer das wohl war?"
Lina fragte sich das auch, aber bei der Menge an Gästen konnte es jeder sein. "Wie auch immer, ich bin ohnehin nicht an ihm interessiert."
"Nicht interessiert?!" Isabelle war entsetzt, ihre Augen weiteten sich aus, als hätte sie das skandalöseste Gerücht gehört. Sie nahm das Gesicht ihrer Freundin in ihre Hände und blickte ihr direkt in die Augen.
"Bist du auf den Augen? Wie kannst du Everett nicht attraktiv finden? Siehst du nicht, wie gutaussehend, einflussreich und wohlhabend er ist?" Isabelle redete weiter, ohne das aufkommende Interesse in ihrer Umgebung zu bemerken.
"Ich habe schon Bessere gesehen", meinte Lina. Sie log nicht.
"Oha, natürlich hast du das! Du wurdest nicht nur mit dem DeHaven-Spross fotografiert, sondern nun auch noch mit dem Erben der Anwaltskanzlei Leclare." Isabelle nahm die Hände ihrer Freundin.
"Teil etwas von deinem Glück mit mir", flehte Isabelle mit ihrem Hundeblick. "Und im Gegenzug lasse ich dir etwas von meinem Verstand zukommen."
"Ha, deinen Verstand darfst du gerne behalten", neckte Lina und tätschelte ihrer Freundin die Wange. "Komm schon, wir stehen im Weg. Lass uns zu dem Laden gehen, den du so magst."
Isabelle schmolz dahin. "Du bist so geizig."
"Sagt die, die immer den Ramen frisst, wenn wir uns welche teilen", lachte Lina. Sie erinnerte sich daran, wie Isabelle die Nudeln in drei schnellen Zügen verschlang.
"In Ordnung, in Ordnung", gab sich Isabelle geschlagen und ließ sich in den nächsten Laden schleifen. "Aber ich meine es ernst, weißt du. Die Person in der Menge könnte Everett sein. Ich habe gehört, dass er eng mit dem Manager dieses Einkaufszentrums befreundet ist."
Isabelle zeigte ein breites Grinsen und stupste Lina an. "Wer weiß? Vielleicht kauft er gerade ein Geschenk für dich."
"Ich zweifle stark daran, nachdem ich ihn so barsch zurückgewiesen habe", murmelte Lina, während sie sich umsahen.
"Willkommen!", rief die Verkäuferin und begrüßte einen der Kunden freudig.
"Autsch, sie haben uns nicht mal begrüßt", flüsterte Isabelle ihrer Freundin zu. Obwohl sie die Tochter eines Prominenten ist, hatte sie nicht den Ruhm. Es schmerzte dennoch, wenn sie derart offensichtlich übergangen wurden.
"Vielleicht haben sie uns übersehen", versuchte Lina zu beschwichtigen, während sie ein entzückendes Kleid hochhielt, das Isabelle gefallen könnte. Sie präsentierte ihrer Freundin das Kleid.
"Hübsch", keuchte Isabelle, ihre Augen leuchteten vor Freude auf. Sie winkte eine nahegelegene Verkäuferin herbei."Have you got this in a smaller size?" Isabelle asked the sales associate.
The sales associate was taken aback. She scrutinized the customers thoroughly. One was clothed in the latest fashion, while the other seemed as though she was set for a grocery run.
"Are you certain that you can afford our garments?" inquired the sales associate. "If not, I kindly ask you to return it. This is the latest trend, and you're contaminating it."
Isabelle's eyes sharpened. "Hmph, just because I said that doesn't mean I..."
"You're working on commission, right?" interrupted Lina.
Caught off-guard, the sales associate stuttered, "Well, I..."
"That's a somewhat outdated strategy," Lina remarked. She hung the dress back up and turned to Isabelle.
"Don't let that trick you. That's reverse psychology," Lina enlightened Isabelle. "She's attempting to provoke you into purchasing plenty, resulting in a hefty commission for her based solely on her insulting behavior."
The sales associate's eyes widened in disbelief. She had never been seen through so clearly. She pursed her lips and shook her head disapprovingly.
"No, I just wanted to make sure..."
"What a shame," sighed Lina, feigning regret. "And I was considering making a purchase here."
Lina drew Isabelle away from the sales associate. At that moment, she retrieved her smartphone from her pocket.
From behind, a faint gasp was audible.
"Wow, you also own a black card?" Isabelle exclaimed as she bent down to pick up the dropped credit card, yet before she could glimpse the name, it was snatched from her grasp.
"Possibly," Lina giggled.
Lina could feel the gaze of the entire store fixed on her. Having such a prestigious card was a luxury few could boast. She returned the black card to her pocket, ensuring the insolent sales associate was aware of the opportunity she just missed.
"We should look for our school outfits elsewhere," Lina suggested, guiding Isabelle to a store just across from where they were.
"Welcome to our boutique. Should you require any assistance, I'm at your service," greeted the saleswoman with a welcoming smile.
"Thank you," responded Lina, mirroring the warm gesture.
Immediately, Isabelle began rummaging through the racks, eager to find fresh ensembles for the upcoming school year. She often tired quickly of her wardrobe, resulting in frequent donations after just a few wears.
After a short while of relaxed shopping, Isabelle was already at the checkout.
"Wow, they're gawking so intensively; I fear their glare might sear through my shirt," said Isabelle while smoothly using the black card her father had provided her.
"Thank you, please visit us again!" exclaimed the saleswoman, deeply bowing as the duo made their exit. She was already envisioning the sizable commission she would receive, plus bonuses for the volume of items purchased, without the need for extensive chitchat!
"The selection there was exquisite; I believe I've discovered a new favorite spot for my shopping sprees!" Isabelle enthused, laden with numerous bags. She hummed contentedly.
She locked eyes with the jealous sales associate from earlier, offered a smug smile, and glanced elsewhere.
"I appreciate you pointing that out," Isabelle thanked her friend. "Otherwise, I would have fallen right into their ploy."
Lina let out a chuckle. "Don't mention it. However, I'm somewhat taken aback by that employee's conduct towards us. It seems the tactic has been successful in the past."
"That must be why they tried it on us," concurred Isabelle. Abruptly, she came to a screeching halt.
"Oh my word," Isabelle muttered, turning to Lina. "Isn't that Everett inside the jewelry store?"
Lina looked around yet saw nothing amiss. "Where, exactly?"
"Goodness, it seems you really should have accepted my offer of intellect," Isabelle teased, seizing her friend's chin and directing it towards the jewelry store, just within sight.
"Look there," whispered Isabelle.
"Oh," Lina registered, her eyes widening.
And it was true; Everett was indeed perusing the jewelry store. Pause. Wait. A. Damn. Minute.
"Oh my gosh," Isabelle gasped under her breath, her eyes rounded in shock. "Everett Leclare is shopping in the rings section of that store!"