Mira joggte gerade von ihrer Höhle weg, als 11 junge Frauen den Dunkelmondwald betraten. Zehn dieser Frauen gehören zu den Familien oder Sekten der Städte, doch die letzte ist ihre Anführerin. Diese Frau hatte das Gebiet ausfindig gemacht, in dem sich die Höhle der sogenannten "Waldgöttin" befand. Sie führte die anderen zehn zu der von ihr entdeckten Höhle.
Es dauerte nicht lange, bis sie die Höhle erreichten, da die Anführerin bereits dort gewesen war. Als sie ankamen, waren sie etwas überrascht. Der Boden war rot gefärbt und überall lagen Knochen. Es gab auch Leichen getöteter Menschen, die einfach dort verwesten, da sich die Bestien weigerten, diesen Ort zu betreten. Eine Aura des Todes umgab die Höhle, und die Temperatur darin war viel kälter als im restlichen Wald.
"Dieser Ort... es wirkt fast so, als hätte sie gewollt, dass Bestien kommen, damit sie sie töten kann", sagte jemand und die anderen stimmten zu.
"Was ich allerdings seltsam finde, ist, dass sie nur Männer getötet hat. Es scheint auch so, als ob sie nicht weit gekommen waren, als wären sie gestorben, bevor sie auch nur sprechen konnten. Sehr interessant. Diese Person scheint Männer ganz klar zu hassen. Gut, dass wir ausschließlich Frauen sind", sagte eine andere nach einem Blick über den Ort, und die anderen nickten zustimmend.
"Lasst uns nicht nur herumstehen. Wir sind hier, um herauszufinden, wer oder was das verursacht hat. Vorwärts."
Sie näherten sich dem Höhleneingang, aber hörten nichts, was etwas seltsam war.
"Hallo! Wir kommen aus Lunar Fox City. Wir würden gerne mit euch sprechen. Wir meinen es nicht böse", rief die Frau aus dem Hause Rineheart laut, bekam aber wieder keine Antwort.
Sie wurden unruhig, denn sie waren sich nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Die Rineheart-Frauen begannen auf einmal auf die Höhle zuzugehen. Die anderen waren etwas nervös, folgten ihnen aber trotzdem. Als sie die Höhle erreichten, begriffen sie, dass niemand da war.
"Es scheint, als wäre niemand zu Hause. Und es sieht auch so aus, als hätten sie alles, was ihnen gehört, mitgenommen. Wir können entweder hier warten oder zurückgehen und Bericht erstatten. Ich denke, wir sollten noch ein wenig warten, um zu sehen, ob jemand zurückkehrt, und dann in die Stadt zurückkehren. Ich bezweifle, dass jemand wiederkommt, aber ein wenig Warten kann nicht schaden."
Alle überlegten kurz und stimmten dann zu. Es würde nicht lange dauern, bis sie zurück in der Stadt waren, und sie hatten sowieso nichts anderes vor. Einige setzten sich hin und meditierten, während andere die Höhle durchstöberten und das Eis betrachteten, in der Hoffnung, etwas Interessantes zu entdecken. Während die Damen aus Lunar Fox City warteten, hatte Mira Probleme.
In diesem Moment stand sie einem Rudel Wölfe gegenüber. Aber nicht irgendwelchen Wölfen – es waren Geisterwölfe. Ihren Namen haben sie dank ihres Fells. Es ist silbern, und fast durchscheinend. Sie heißen Geisterwölfe, weil sie aufgrund ihres Aussehens wie transparent wirken.
Der Alpha dieses Rudels ist ein Geistwolf niedrigen Ranges der Stufe 2. Miras Gegner bestehen aus dem Anführer, 5 Geistwölfen auf dem Höhepunkt der Stufe 1 und weiteren zehn Geistwölfen zwischen niedrigem Rang der Stufe 1 und spätem Rang der Stufe 1.
"Verdammt! Wie Pech muss man haben, gerade auf ein jagendes Rudel Geisterwölfe zu stoßen. Es sieht so aus, als müsste ich mich diesem Kampf stellen. Der Wolf zweiter Stufe ist definitiv schneller als ich und würde mich sicher töten, wenn ich zu fliehen versuche. Vielleicht habe ich eine Chance, wenn ich schnell genug alle unter dem Alpha töte, sodass ich mich gänzlich auf ihn konzentrieren kann."Mit einem Plan vor Augen zog Mira ihre Sense und atmete tief ein, gefolgt von einem langsamen Ausatmen. Ihre Augen wurden scharf, und sie setzte sich in Bewegung. Ihr Ziel war es, die Wölfe mit dem niedrigen Rang der Stufe 1 so schnell wie möglich auszuschalten, denn sie waren bloß Kanonenfutter. Sie nahm Schwung mit ihrer Sense auf und entfesselte Eisklingen auf die schwächeren Wölfe. Mit jeder Bewegung ihrer vor ihr rotierenden Sense schossen Eisklingen heraus. Diese würden nicht ausreichen, um die stärkeren Wölfe zu bezwingen, aber im Vergleich zu diesen waren die schwächeren ein Nichts. Die Wölfe der niedrigen Stufe 1 wurden in einem Augenblick halbiert.
Die anderen Wölfe reagierten kaum. Sie beobachteten Mira vorsichtig. Sie war stärker, als sie erwartet hatten. Die Wölfe der mittleren und späten Stufe griffen an. Mira feuerte weitere Eisklingen ab und stürzte sich auf einen Wolf der Mittelstufe. Der Wolf schwang seine scharfen Krallen, zerstörte die Eisklinge, doch Mira stand sofort vor ihm und enthauptete ihn. Alles geschah so schnell, dass der Wolf nicht zu reagieren vermochte. Ohne zu zögern wandte sich Mira dem nächsten Wolf der Mittelstufe zu. Dieser Wolf wich der Eisklinge aus und attackierte, doch Miras schwingende und rotierende Sense, die Schwung aufnahm, machte ihm schnell ein Ende. Der Wolf sprang, um ihre Kehle zu durchtrennen, doch Mira wehrte die Klauen mit ihrer Klinge ab, rotierte die Sense und schlug mit dem Stabende dem Wolf auf den Kopf. Benommen für einen Moment war daraufhin der Kopf des Wolfs von seinem Körper getrennt.
Die verbleibenden Wölfe zogen sich zurück, und das Alpha-Tier trat hervor.
'Verdammt! Zu früh!' dachte Mira.
Die Wölfe heulten um ihre gefallenen Gefährten, dann stürmte das Alpha-Tier sofort heran, um anzugreifen. Die 10 Mädchen, die in Miras alter Höhle warteten, waren nicht weit entfernt und hörten das Heulen. Sie setzten sich sofort in Bewegung auf Mira zu.
Mira hatte nicht mit dem Sammeln von Schwung in ihrer Sense aufgehört. Sie konnte den Angriff des Alphas blockieren, spürte jedoch, wie ihre Knochen unter der Wucht des Angriffs schmerzten. Zum Glück war ihre Waffe extrem widerstandsfähig, sonst hätte auch sie Schaden genommen. Sie stieß den Alpha zurück, wich aus und nutzte den verbleibenden Schwung, um die übrigen Wölfe, die sich noch unter der Spitzenstufe befanden, auszuschalten. Jetzt waren nur noch Mira, der Alpha-Wolf und 5 Geisterwölfe der Spitzen-Stufe 1 übrig. Sie alle standen da und warteten einen Moment. Mira drehte weiterhin ihre Sense und nahm erneut Schwung auf.Sie entschied sich, den ersten Schritt zu machen. Sie schleuderte 5 Eisklingen auf das Alpha-Wolf zu und stürzte sich auf ein Paar Wölfe in der Spitzenphase. Sie feuerte einige Eiszapfen auf ihre Augen ab. Die trafen zwar nicht, zwangen die Wölfe aber zum Ausweichen. Mira schwang ihre Sense und trennte ihnen die Vorderbeine ab. Sie wichen ihrem Schlag gerade so aus, dass es sie nicht tötete, aber sie konnten sich nicht mehr bewegen.
Mira verschwendete keine Zeit, sie gleich zu töten, denn das Alpha-Wolf griff sie an, nachdem es ihre Eisklingen vernichtet hatte. Es schlug mit seinen Krallen nach ihren Füßen. Das überraschte sie ein wenig; sie hatte gedacht, es würde auf ihren Kopf zielen. Sie wirbelte die Klingenenden ihrer Sense nach unten, um die Attacke abzuwehren. Sie konnte das Meiste blockieren, aber große Wunden entstanden an ihren Beinen, da sie etwas spät war, alle Schläge abzuwehren. Nach dem Block setzte sie das Schleudern ihrer Sense fort und traf das Alpha mit dem Stielende am Kopf, schleuderte es viele Meter zurück.
Die übrigen drei Wölfe in der Spitzenphase sprangen gerade, als das passierte, und schlugen mit ihren Krallen auf ihren Rücken ein. Mira setzte ihren Schwung fort und erledigte einen der Wölfe, doch die anderen zwei hinterließen tiefe Wunden an ihrem Rücken und ihrer Schulter. Sie hatte enorme Schmerzen, aber hielt durch. Die anderen zwei Wölfe wollten gerade zurückweichen, als Mira Eiszapfen in die Auen des einen schoss und ihre Sense wie ein Henker auf den anderen niederfuhr. Sie enthauptete diesen Wolf, während die Eiszapfen die Augen des anderen trafen. Er jaulte vor Schmerz, doch Mira durchbohrte seinen Kopf mit dem Stielende ihrer Sense.
Der Alpha-Wolf hatte sich aufgerafft und stürmte wieder auf Mira zu. Er kam etwa fünf Meter weit, bevor Mira sich umdrehte. Der Alpha sprang auf sie zu. Mira wirbelte ihre Sense, sodass die Klinge zum Himmel zeigte, und schlug mit einem Aufwärtshaken in den Bauch des Alphas. Sie bohrte sich durch den Bauch des Alphas, bis die andere Seite der Klinge sichtbar war. Ihre Sense behielt den Schwung ihres Schlags bei, plus den Sprung des Wolfes, flog nach hinten und krachte gegen einen Baum. Sie hatte höllische Schmerzen im Rücken, schaffte es aber, den Alpha von ihrer Sense zu lösen. Sie stand auf und ging zu ihrer Tasche, in der sie ihre Heilkräuter aufbewahrte. Sie hatte die Tasche vor dem Kampf beiseitegeworfen, damit nichts zerstört wurde. Sie hockte sich hin, griff die Tasche und stand dann auf. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie war froh, diese Tortur überlebt zu haben.
Zu diesem Zeitpunkt kamen die 10 Mädchen aus ihrer alten Höhle zum Kampfplatz. Sie waren schockiert, als sie sahen, dass der Kampf beendet war, doch dann erblickten sie die vermeintliche Täterin und keuchten. Sie standen circa 50 Meter entfernt vor Mira und konnten ihr Gesicht sehen. Ihr herrliches, glänzend silbernes Haar, selbst bedeckt mit Blut, war ein atemberaubender Anblick für sich, doch die weinroten Augen, die nun blutrot zu sein schienen auf jenem Gesicht, das wie von Götterhand gemeißelt schien, verwandelten diese Szene in etwas, das zu unglaublich für ihre Augen war. Sie hatten alle nur einen Gedanken.
„Göttin."