Nachdem Jiang Yue ihre blutbefleckten Hände gewaschen hatte, wollte sie gerade den Raum verlassen, als ihr auffiel, dass Luo Zhelan immer noch auf dem Sofa saß und sie die ganze Zeit angesehen hatte. Fand dieser Mann ihre Taten etwa nicht abscheulich? Bei genauerem Nachdenken hätte er sich wohl noch Schlimmeres vorstellen können. Sie hob fragend eine Augenbraue und meinte: „Gedenkst du hierzubleiben?" Dabei deutete sie auf das Mädchen am Boden: „Möchte der junge Meister Luo dabei zusehen, wie Fräulein Cheng verblutet?"
Luo Zhelan lachte leise. „Nein, es kam mir nur als geeignete Art der Rache vor." Wenn er Rache üben wollte, dann entweder durch körperliche Folter oder indem er etwas vernichtete, was sie mit ihrem Blut, Schweiß und Tränen erschaffen hatten. Doch Rache auf die gleiche Weise zu nehmen, wie man sie erlitten hatte, barg eine ganz eigene Art von Genugtuung in sich.
„Du dachtest, das wäre alles?", fuhr sie fort.
„Hmm?"