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Chapter 26 - Eine glückliche Pflanze

Dämon betrat das Büro, und sein Blick fiel sofort auf die kleine Schachtel, die auf seinem Schreibtisch stand. Hinter ihm standen Ian Frost, Assistentin Ma und Sekretärin Nina.

Die drei sahen gespannt zu, halb damit rechnend, dass der Vorsitzende sie im nächsten Moment hinausschicken würde. Zu ihrer Überraschung wurden sie jedoch ignoriert. Dämon ging um seinen Schreibtisch herum, nahm den Zettel, las ihn und legte ihn beiläufig beiseite. Ian schlich sich vorsichtig näher; offensichtlich wollte er den Zettel ergreifen, sobald sein Bruder nicht aufpasste. Doch was als Nächstes geschah, ließ ihn beinahe alles andere vergessen.

War das ein Lächeln auf seinem Gesicht? Ian kneifte die Augen zusammen und sah genau hin, doch Dämons Gesicht hatte bereits wieder seinen gewohnten Ausdruck. Aber Ian hätte seinen größten Schatz verwetten können, dass Dämon gelächelt hatte, als er den Inhalt der Box sah.

Innerlich hoffte und betete er, dass Dämon die Schachtel nicht einfach beiseitelassen und sie im Unklaren lassen würde. Doch seine Hoffnungen zerschellen, als Dämon eine kleine Topfpflanze aus der Schachtel zog.

Die Pflanze unterschied sich deutlich von Dämons Sammlung anderer Pflanzen, die einen Teil seines Büros ausfüllten, doch es war ebenfalls eine Pflanze. Die Pflanze war nicht grün, sondern hatte die Form einer Rosette mit markantem blau-grünen Laub. Jeder, der ihn kannte, wusste, dass Dämon eine besondere Zuneigung zu Pflanzen hatte – vielleicht sogar mehr als zu Menschen. Deshalb wäre es nicht weiter verwunderlich, wenn er eine neue Hybridenpflanze bestellt hätte. Der Zettel könnte schlichtweg Pflegehinweise enthalten.

Nina seufzte und merkte an: "Das ist eine schöne Pflanze, Sir. Soll ich sie zu den anderen hinzustellen?" Während sie sprach, griff sie danach, den kleinen Topf von Dämons Schreibtisch zu nehmen, doch er entgegnete schnell: "Nicht nötig. Diese soll hier auf meinem Schreibtisch bleiben."

Das war überraschend! Alle starrten abwechselnd auf den leeren, aufgeräumten Schreibtisch und dann auf die kleine Pflanze. Die Pflanze musste wirklich etwas Besonderes sein, wenn sie einen Platz auf Dämons Schreibtisch bekam. Ihre Neugier war wieder entflammt. Ian warf erneut einen Blick auf den Zettel, der beiseite lag, und sagte: "Diese hier unterscheidet sich von deinen üblichen Vorlieben, Dämon. Ist es eine neue Hybride?"

"Nein. Was willst du hier? Ian?"

Ian, der die Veränderung in seiner Stimmung spürte, merkte schnell, dass Nina bereits die Schachtel und den Zettel zum Wegwerfen aufgesammelt hatte, und schüttelte den Kopf: "Ich wollte dich nur fragen, ob du heute Abend zum Anwesen des Alten kommst. Er hat uns alle zusammengerufen."

"Nein." Ian bemerkte, wie Dämon ihn mit einem einzigen Wort abfertigte, und seufzte.

"Er wird wieder einen seiner Auftritte hinlegen. Komm schon, Dämon! Du könntest wenigstens einmal mitkommen."

Die einzige Antwort, die er erhielt, war ein gleichgültiges Schulterzucken. Doch Ian hatte das innerste Heiligtum bereits verlassen, gefolgt von Nina und Assistentin Ma.Draußen, am Schreibtisch der Sekretärin, versammelten sich die drei Personen und blickten auf den Zettel. In schöner Handschrift stand dort: "Danke, dass du für mich da bist. Vielleicht kennst du diese Pflanze, aber falls nicht, es handelt sich um die Blaue Elfen-Sukkulente, auch Happy Plant genannt. Ich weiß nicht, ob du Pflanzen im Büro oder zu Hause hast, deshalb habe ich dir diese kleine hierher geschickt. Ich hoffe, sie macht dich genauso glücklich, wie du mich gemacht hast." Unterzeichnet war die Nachricht mit zwei Smileys, aber keinem Namen.

Die Drei sahen einander erstaunt an, in der Hoffnung, Antworten in den Gesichtern der anderen zu finden - doch sie entdeckten nichts als Ratlosigkeit. Ian zückte schnell sein Handy, um ein Foto von der Notiz zu machen. Doch plötzlich hörten sie: "Miss Nina, ich hätte gerne die Notiz zurück. Und das nächste Mal fassen Sie bitte meine persönliche Kommunikation nicht an oder legen sie offen."

Ihre Rücken versteiften sich, als ihnen klar wurde, dass der Chef zumindest nicht mitbekommen hatte, dass sie seine private Nachricht betrachteten. Nina tat schnell so, als würde sie den Zettel aus dem Papierkorb nehmen, drehte sich um und reichte das Zettelchen mit fast zitternden Händen an Demon weiter. Kaum hatte Demon sich umgedreht, fluchte Ian und rannte eilig zum Waschraum. Er musste sich im Badezimmer einsperren, um die Angst von eben und den Schock über den Zettel zu überwinden! Er hatte die Gelegenheit verpasst, ein Foto davon zu machen!

Eilig las er die zahlreichen Nachrichten auf seinem Handy, die darauf warteten, dass er etwas preisgibt, und tippte den Inhalt der Nachricht Wort für Wort ab.

Wie erwartet wurde die Gruppe sofort wieder mit Nachrichten überschwemmt, während die Cousins wild durcheinander redeten. Sie waren immer so lautstark, wenn sie sich trafen, also sahen sie keinen Grund, ihre Konversation hier anders zu gestalten.

Gabriel: "Ist es wirklich ein Geschenk?"

Lucien: "Wer schreibt denn so eine nette Nachricht an Demon?"

Seb: Das ist doch nicht die Hauptfrage! Die Hauptfrage lautet, wen hat Demon so glücklich gemacht? Ich dachte, er könnte nur Angst und kein Glück verbreiten!

Gabriel: Nein, die bemerkenswerte Frage ist, dass die Person weiß, dass Demon Pflanzen mag. Ich glaube nicht, dass das irgendjemand wusste. Die meisten Leute, die in seinem Büro waren, sind gewöhnlich zu eingeschüchtert, um die Pflanzen zu bemerken, oder sie nehmen an, dass es einfach das Werk von Innenarchitekten ist.

Ian schüttelte den Kopf und seufzte, bevor er eine Sprachnachricht aufnahm: "Meine törichten, naiven Brüder. Der größte und wichtigste Fakt, den ihr alle überseht, ist, dass diese Person in Demons Höhle gewesen ist. Welcher von uns kann schon behaupten, seine aktuelle Adresse zu kennen?"

Das brachte alle zum Schweigen. Tatsächlich hatte Demon aufgrund der ständigen Spionage und Einmischung ihres Großvaters mehrere Anwesen in der ganzen Stadt gekauft und jeden bedroht, der es wagte, herauszufinden, wo er nun wohnte. Natürlich hatte es niemand gewagt, ihn auf diese Herausforderung anzusprechen. Aber jetzt wussten sie, dass jemand nicht nur die Adresse kannte, sondern auch tatsächlich im Inneren gewesen war.