Sie hatte offensichtlich nie darum gebeten, überhaupt geboren zu werden. Ihre Eltern waren es, die sie zur Welt brachten. Warum sollte sie also solche Schuld und Härte ertragen?
Je mehr Han Liling darüber nachdachte, desto tiefer wuchs ihr Hass auf ihren Bruder. Unbewusst ballten sich ihre Hände zu Fäusten, und sie verletzte das Baby. In dem Augenblick, in dem ihre Nägel sich in seinen Rücken bohrten, brach das Baby in Tränen aus.
Mitten im Weinen kam Han Liling zur Besinnung und versteckte schnell ihren Hass und ihre Eifersucht. Sie tröstete ihren Bruder mit sanfter Stimme und verhielt sich wie eine liebevolle Schwester.
Als Bai Luyun sah, wie gut ihre Tochter sich um ihren Sohn kümmerte, fühlte sie sich erleichtert und entschied, dass ihre Tochter sich zukünftig um ihren Sohn kümmern solle. Sie schloss die Augen und schlief friedlich ein, ohne zu wissen, dass diese Entscheidung, ihre Tochter ihren Sohn erziehen zu lassen, ihre größte Lebensreue werden würde.