Die Schalldämmung in der Wohnung hätte eigentlich ziemlich gut sein sollen.
Doch die beiden waren im Wohnzimmer so laut, dass Dylan ihr Lachen noch im Wohnzimmer der gegenüberliegenden Wohnung hören konnte. Er blickte hilflos zur Tür.
Die beiden Mädchen konnten einfach nicht leise sein.
Bald war es Zeit für das Abendessen, und Anna schickte Lucy nach Hause. Es war genug gespielt worden, und Mark würde ihr sowieso hinterherrennen, wenn sie Lucy weiterhin für sich alleine beanspruchte.
Anna schaute in den Kühlschrank und nahm schließlich ein großes Stück Rindfleisch heraus, bevor sie zu Dylans Wohnung hinübereilte.
"Was hast du vor zu kochen?" Dylan lachte, als er sah, dass Anna viel Fleisch mitgebracht hatte. "Du weißt aber schon, dass ich hier Essen habe, oder?"
"Das ist etwas Besonderes~. Wenn ich schon bei dir esse, möchte ich zumindest meine eigenen Zutaten beisteuern." Anna hielt das große Stück Rindfleisch in der Hand. Sie hatte ohnehin eine Menge davon, und das Fleisch verdirbt in ihrem Raum irgendwie nicht, also musste er eine konservierende Funktion haben.
Deshalb musste sich Anna keine Sorgen über Lebensmittelmangel machen.
Allerdings musste sie in der Zukunft trotzdem einen Job finden, um ihre Rechnungen zu bezahlen und so weiter. Es wäre unrealistisch, für immer nur auf die Dinge in ihrem Raum zu setzen.
Es sei denn, sie wollte ein Einsiedlerleben führen.
Das kam jedoch nicht infrage.
Sie wollte nicht für längere Zeit abgeschieden leben.
"Nun gut, Schwester Anna." Dylan lachte und führte Anna in die Küche.
Die Küche war sehr sauber, wies aber Gebrauchsspuren auf. Im Gegensatz zu Annas Küche, die brandneu aussah und bis auf die Experimente der letzten Tage unbenutzt geblieben war.
"Was hast du vor zuzubereiten?" fragte Anna neugierig.
"Was hältst du von Steak?" fragte Dylan.
"Gut, dann bring es mir bei."
"Natürlich, Schwester~."
Dylan konnte sehr gut kochen, schließlich lebte er schon lange alleine. Wenn er nicht kochen könnte, müsste er sich auf auswärtige Küchen verlassen, was nicht nur unglücklich, sondern auch teuer wäre.
Es dauerte nicht lange, und das Steak war fertig.
Dylan bereitete auch die Soße zu und Anna musste zugeben, dass sie sehr lecker aussah. Sie konnte ihre Blicke kaum vom Steak abwenden.
"Kommst du essen?" fragte Dylan lachend.
"Ähm. Danke für das Essen~." Anna stürzte sich voller Freude auf das Essen.
Dylan beobachtete Anna beim Essen und lächelte zufrieden. "Ich freue mich, dass es dir schmeckt, Schwester~."
Die beiden aßen vergnügt und genossen das seltene Abendessen zu zweit. Mitten im Essen stand Dylan auf und ging ins Schlafzimmer.
"Was machst du da?" Anna war neugierig, folgte ihm aber nicht. Sie wollte nicht das Schlafzimmer eines Mannes betreten.
"Ich hole Kitty", sagte Dylan und holte eine weiße Katze aus seinem Schlafzimmer. Die Katze sträubte sich unglücklich, denn sie war offensichtlich nicht erfreut darüber, vom Schlaf gestört zu werden.
"Kitty!" Annas Augen funkelten.
"Miau!" Die weiße Katze schaute in Annas Richtung und miaute fröhlich. Der Versuch, ins Schlafzimmer zurückzukehren, wandelte sich in dem Wunsch, in Annas Arme zu laufen.
Dylan sah machtlos zu, wie Kitty zu Anna lief und von ihr fröhlich aufgenommen wurde.
Diese weißäugige Wolfkatze mochte Anna offenbar mehr als ihn.
Wer hatte sie denn überhaupt gefüttert?
Hmpf!