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Chapter 5 - Ein schmaler Grat zwischen Leben und Tod

'Kathleen streckte nachdenklich die Hand aus, ergriff die Frau, die gegen ihren Sitz geschleudert zu werden drohte, hielt sie fest an sich und versuchte, sie zu beruhigen. Als sie sich hinüberbeugte, stellte sie fest, dass die Dame in Ohnmacht gefallen war.

Im Cockpit bemühte sich der Kapitän, die Geschwindigkeit des Flugzeugs zu kontrollieren. Er betätigte schnell die Zündung, aber es war leider zu spät - der Motor ging bereits in Flammen auf.

Die folgenden Minuten kam es einem wie die Hölle vor.

Das Flugzeug begann zu rattern und die Schreie der Passagiere erfüllten den gesamten Raum. Es war herzzerreißend.

Der nächstgelegene Flughafen war noch weit entfernt und der Pilot befürchtete, dass sie es nicht schaffen würden, daher wich er dem Kurs ab, steuerte die Karibik an, den nächsten Ort, an dem sie landen konnten. Mit einer Insel in Sicht, bereitete er sich auf eine Notlandung vor. Er wusste, dass ihr Überleben nun von seinem klugen Urteilsvermögen durch jahrelange Flugerfahrung und göttlicher Intervention abhing, denn er hatte jegliches Signal verloren und konnte nicht mit der Flugsicherung kommunizieren.

Das Intercom summte erneut auf: "Hier spricht der Kapitän. Bitte halten Sie alle fest, wir müssen sofort eine Notlandung vornehmen."

Etwa zehn Minuten später schlug das Flugzeug mit einem lauten Knall auf.

Das Geräusch war so ohrenbetäubend, dass es sich wie ein grollendes Erdbeben anfühlte.

Der harte Aufprall warf jeden nach vorn.

Die Front des Flugzeugs wurde beim Aufprall auf den felsigen Boden heftig abgerissen.

Als das Flugzeug schließlich zum Stehen kam, herrschte fast gespenstische Stille - abgesehen vom Geräusch des sich verlangsamenden Propellers. Das Wehklagen, Schreien und Weinen, das zuvor durch den Flieger hallte, verstummte.

Kathleen verlor das Bewusstsein und versank in gähnende Dunkelheit.

Einige Minuten später kam Kathleen langsam wieder zu sich und spürte einen scharfen Schmerz in ihrem Bauch.

Sie fühlte sich benommen und blieb liegen, um sich zu stabilisieren. Nach einer Weile ging es ihr besser, der Schmerz ließ allmählich nach.

Sie öffnete die Augen und musterte ihre Umgebung. Sie befand sich unter einem Trümmerhaufen und versuchte herauszuklettern, doch etwas drückte schwer auf ihren linken Arm.

Mit großer Mühe befreite sie ihren Arm, schob einige Trümmer beiseite und kroch heraus.

Auf den Beinen, blickte sie umher und sah etwa 100 Meter entfernt, dass der vordere Teil des Flugzeugs bereits in Flammen stand.

Es gab einige Tote, andere Passagiere waren unter den Wrackteilen des Flugzeugs eingeklemmt. Einige überlebten mit schweren Verletzungen und bluteten stark, während sie selbst nur ein paar Schnitte und Schrammen davongetragen hatte. Sie könnten auf die scharfen Kanten gestoßen sein, die beim Aufprall vom Flugzeug abgebrochen waren.

'Das sind dieselben Menschen, die sich beim Einsteigen noch aufgeregt unterhielten, voller Vorfreude ihre Liebsten wiederzusehen. Was für ein grausames Schicksal', dachte sie betrübt.

Plötzlich wurde ihr klar, dass es wirklich nur einen schmalen Grat zwischen Leben und Tod gibt und man jeden Augenblick, den man lebt, schätzen sollte. Zwischen Reich und Arm, sozialer Schicht, Geschlecht oder Alter gibt es beim Tod keinen Unterschied. Worauf es ankommt, ist das, was man mit der gegebenen Zeit und dem Leben anfängt.

In diesem Moment vergaß sie ihre persönlichen Verletzungen und den leichten Schmerz in ihrem Bauch.

Sie war von Natur aus hilfsbereit und konnte nicht tatenlos zusehen, wenn jemand litt und sie helfen könnte, also machte sie sich sofort daran, so viele Verletzte wie möglich aus den Trümmern zu retten.

Plötzlich hörte sie ein leises Stöhnen von ihrer linken Seite.

Als sie sich langsam umdrehte, um zu sehen, was es war, bot sich ihr ein grauenvoller Anblick – sie war so schockiert, dass sie fast in Ohnmacht gefallen wäre.'Sie öffnete ihren Mund, um zu schreien, aber es kamen keine Worte heraus.

Es fiel ihr schwer zu akzeptieren, dass das junge Mädchen, das neben ihr im Flugzeug saß, von einer der Flugzeugsplitter durchbohrt worden war.

Blut tropfte aus ihrem Körper und ihrem Mund, es bestand kein Zweifel, dass sie bereits tot war.

Es war wie eine schreckliche Szene in einem Horrorfilm.

Sie hatte sich noch nicht von dem Schrecken erholt, der ihr Herz ergriffen hatte, als sie das Stöhnen erneut hörte, diesmal aber lauter.

Obwohl sie vor Angst zitterte, nahm sie ihren Mut zusammen und drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

Eine unbekannte Kraft schien sie zu demjenigen zu ziehen, von dem das Geräusch ausging.

Vorsichtig näherte sie sich und sah jemanden, offenbar eine Frau, die auf der Seite lag und sich nicht bewegen konnte.

Langsam drehte sie sie um. Es war die Frau, deren Bordkarte sie vor dem Absturz gefunden und vor dem Aufprall auf ihren Sitz gerettet hatte. Sie mussten während des schrecklichen Absturzes voneinander getrennt worden sein, denn sie erinnerte sich daran, dass sie sie festhielt.

Etwas schien in ihrem Kopf zu zerbrechen. Es war ein seltsames, aber schmerzhaftes Gefühl, das an ihren Gefühlen zerrte.

Sie wusste nicht, warum, aber sie hatte das Gefühl, dass sie dafür sorgen musste, dass die Frau am Leben blieb.

Kathleen zog sie vorsichtig aus den Trümmern; sie war am rechten Bein schwer verletzt, aber zum Glück schien an anderen Körperteilen nichts passiert zu sein.

"Wie geht es Ihnen?" erkundigte sich Kathleen, die sie immer noch festhielt und der die Sorge ins Gesicht geschrieben stand.

"Ah ... ah ... mmm ...", stöhnte die Frau noch mehr.

" Ich ... ich ... fühle mich wund ... überall", presste sie schwach hervor, als sie langsam die Augen öffnete.

Sie blinzelte leicht wegen des hellen Sonnenlichts, als sie schließlich ihre Augen öffnete.

"Stacy, bist das wirklich du?" fragte die Frau und kniff die Augen ungläubig zusammen.

"Hm ...?" Kathleens Augenbrauen hoben sich fragend.

"Diese Augen.....", murmelte die Dame, "sie kommen mir so bekannt vor."

Kathleen konnte spüren, dass die Dame ein wenig im Delirium war.

"Wo.... bin ich, .... und was ist passiert?" fragte die Dame stirnrunzelnd,

"Wir haben gerade einen Flugzeugabsturz überlebt, Ma'am", antwortete Kathleen leise.

"Flugzeugabsturz, Flugzeug ... huhhhh!!!" Sie keuchte, als ihr die Erkenntnis dämmerte.

"Bin ich wirklich am Leben? Wie kann das sein? Aber...."