Selena POV
Ich kneife die Augen zusammen, als meine Blicke einer großen Gestalt folgen, die selbstbewusst auf uns zugeht. Bea regt sich in mir, und ihr Schwanz beginnt zu wedeln, als Xavier ins Licht tritt.
Seine langen, bedächtigen Schritte fordern Respekt heraus, von jedem, der ihn ansieht. Man kann ihm ansehen, dass er nicht glücklich ist - sein Stirnrunzeln verrät es, als er hereinkommt.
„Lasst sie los", befiehlt er, während er mit dem Zeigefinger auf die Wachen zeigt, die mich festhalten.
Ohne Widerrede lassen ihre Hände von mir ab. Sobald ich frei bin, eile ich auf Xavier zu, und versuche, unter dem Druck des Schreckens, den ich gerade erlebt habe, nicht zusammenzubrechen.
„Olivia", sagt er und hält mein Gesicht, „geht es dir gut? Und den Mädchen?" Sein Blick wandert zu den beiden, die vor mir tief schlafen.
„Es geht uns jetzt gut", sage ich und zwinge ein Lächeln hervor. „Danke, dass du gekommen bist."
Er blickt mich sehnsüchtig an, bevor er mich schließlich hinter sich schiebt. Dann wendet er sich meinen Angreifern zu.
„Muss ich wirklich wissen, warum mein Hotel ein Trümmerhaufen ist, überall Leichen liegen und warum ihr meinen Gast als Geisel genommen habt?" Xavier spricht kaum mehr als ein Flüstern.
Wenn er wütend ist, beginnt seine Stimme zu flüstern und steigt an, bis sie einen Höhepunkt erreicht. Es scheint, als hätte er einen inneren Regler, der seine Wut kontrolliert.
Die Gesichter meiner Angreifer erbleichen, während sie Xavier anstarren.
„Du bist nicht so dumm, wie man behauptet", sagt Lana und deutet auf ihn. „Bist du Alpha Xavier?" fragt sie noch einmal, ihn misstrauisch musternd.
„Ich weiß nicht, wer du bist, junge Dame", entgegnet Xavier kalt, „aber hier in Greyhound City zeigt man nicht mit dem Finger auf mich und redet so. Ich habe das Sagen, und der einzige Grund, warum ich euch und euren Schergen eine Chance gebe, ist, dass ich mein Gewissen mit einem fairen Prozess beruhigen will. Ansonsten wäret ihr bereits alle im Gefängnis, als wir eingetroffen sind."
Der Anführer der Gruppe stößt Lana beiseite und tritt vor Xavier, indem er sich tief verbeugt, eine Hand auf seiner Brust. Als er hochblickt, spielt ein höhnisches Lächeln um seine Lippen.
„Mein guter Alpha, ist das, was du dir vorstellst? Man sollte denken, dass du dich seit dem Verlust deiner Frau ein wenig verändert hättest, aber du bist immer noch so selbstverliebt wie eh und je."
Xaviers Knöchel werden weiß vor Anspannung, während er den Bogen festhält, und seine Pupillen verdunkeln sich.
„Ich werde nicht noch einmal fragen. Was treibt euch hierher, und wieso glaubt ihr, mein Eigentum so einfach zerstören zu können?", sagt er, die Zähne zusammenbeißen.
„Wir kamen wegen ihr und ihrer Kinder", deutet der Mann auf mich. „Aber Alpha, seit wann sprichst du eigentlich? Vielleicht hat jemand Wichtiges dein Leben betreten und plötzlich hast du angefangen zu sprechen. Findest du das nicht ein wenig seltsam? Oder betrachten wir das auch als Wunder?"
„Ihr werdet ihn mit Respekt ansprechen", tritt Lucius aus den Schatten heraus, in denen er verborgen war. „Ihr betretet unser Gebiet ohne Erlaubnis und habt eine Menge Menschen getötet. Ihr solltet um euer Leben betteln."
„Ich werde später um mein Leben betteln", lacht der Mann und nähert sich Xavier. „Wie fühlt es sich an, alles zu verlieren, was man je hatte? Aber weißt du, was noch schlimmer ist? Wenn man herausfindet, dass alles, was man wusste, eine Lüge war, und dass die Menschen um einen herum versuchen, etwas zu verbergen, was einem guttun würde."
„Was für ein Unsinn redest du da?", mustert Xavier ihn seltsam.
„Olivia", schnaubt der Mann, „hast du dem Alpha nicht gesagt, wer du wirklich bist?"
Mein Herz pocht wild in meiner Brust. Wenn er Xavier jetzt erzählt, wer ich wirklich bin... er würde mir niemals verzeihen. Lucius' Blick fällt auf mich und er mustert mich eine Weile, bevor er näher an Xavier herantritt und sich zwischen ihn und den Fuchs stellt.
„Wer hat euch geschickt?", verlangt Lucius zu wissen.
„Ich werde euch das alles früh genug sagen", erwidert der Mann heiter. „Zuerst möchte ich aber klarstellen, dass ich hier nicht der Schwindler bin. Mehr als alles andere bewahre ich jeden von euch vor einem Schicksal, das schlimmer ist als der Tod und..."
Bevor er seinen Satz beenden kann, schlägt Lucius ihm auf den Kopf – nicht hart genug, um ihn zu töten, aber hart genug, um ihn bewusstlos zu Boden sinken zu lassen.
„Nehmt sie fest", befiehlt Lucius, und sofort umringt eine Menge Soldaten meine Angreifer. Alle tragen Masken.
Lucius reicht mir eine Maske, bevor er sich den Soldaten zuwendet und ihnen ein Zeichen gibt. Daraufhin werfen sie einen Kanister Knoblauch in Richtung der Angreifer. Diese beginnen sofort, vor Schmerzen zu schreien.
Füchse halten Knoblauch nicht gut aus, er schwächt sie und macht es ihnen unmöglich, die Gestalt eines anderen Menschen anzunehmen oder zu fliehen.'"Alpha, the cars just arrived. Take her to them. We'll meet you there shortly," Lucius told Xavier.
He nodded, reached for my hand, and we quickly walked towards the parked cars. He opened the door and ushered me in before he got in and sat beside me. Once we were inside the car, we both removed our masks, and I could feel Xavier's gaze on me.
Was he pondering what had been said about me earlier? Did he suspect I was keeping something from him? Now that he could speak again, might he regain some of his memories?
"I apologize for being late. We ran into car trouble, and I suspect someone inside the pack house is collaborating with the enemy since all the tires were slashed. But are you all right?" he asked gently.
He reached out to touch my face, but I pulled away without thinking.
Back in Greyhound, Xavier's hold was never out of love or tenderness. It was forceful whenever I refused to answer his questions, squeezing my jaw until I complied.
"I'm sorry," he said at once, noticing my reaction. "I didn't mean to overstep," he added.
"It's okay," I replied with a warm smile. "Thank you for coming, Alpha. We would've been at a loss without your help."
"It was the least I could do."
His eyes then shifted to the girls, who were still swaddled in front of me. "Are they okay?"
"Yes," I replied, relieved they hadn't witnessed the chaos. "It would have scared them."
He sighed, his gaze lingering on them. "You can unwrap them now; everything's alright."
I carefully undid the knot behind my back, aware of my thin loungewear and lacking undergarments, and hoped the darkness inside the car provided enough cover as I unwrapped the girls. Xavier took Maeve into his arms, while I held onto Vina.
They slept with peaceful expressions, blissfully unaware of the day's events.
"They're so beautiful," he said wistfully, looking at Maeve. "My wife..." His voice faltered. "I was told she was pregnant before she passed."
"Did you really lose all your memories?" I initiated, trying to divert the topic.
"Yes," he smiled, somewhat sadly. "Everything. It's like starting anew, but I'm grateful to have survived. I never thought I would."
"Your wife," it felt surreal to be speaking of myself, "what did she look like?"
"I remember her smile and how much she enjoyed walks. That bench in the park where you found me; it evokes a memory of sitting there with her, silently watching until sunset. But beyond that, her face eludes me, and there are no pictures to be found."
As he spoke, I turned to the window, the darkness outside mirroring the tumult of emotions within me.
"I've changed," he continued, addressing my unspoken concerns, "Not just because of the rumors you've heard about how I treated her. I'm not that person anymore, and much of what was said is exaggerated."
"No," I turned from the window and faced him. "My concerns weren't about the past, Alpha Xavier. I prefer to deal with my affairs away from Pack houses, to avoid emotional entanglement, and not to cause inconvenience to anyone."
"So you'll come with us now?" He asked, hopeful. "Knowing you're close will give me peace of mind. Please reconsider."
"Alright," I conceded. "I will join you. I have only a few days left before my departure, and thank you for extending the offer."
"It's my pleasure," he replied warmly.
The car was silent until Maeve stirred in Xavier's arms. Her eyelids fluttered as she took in her surroundings, first settling on me, then on Xavier. With a confused yet searching gaze, she sat up.
"Hey baby," I greeted her affectionately. "How are you?"
Instead of answering, Maeve wrapped her arms around Xavier's neck and snuggled close.
"Daddy," she whispered, her voice filled with sleepy warmth.