Vampirreich von Imperion
Palast
Prinz Maximilian hatte es stets vermieden, den Palast aufzusuchen. Die Vorstellung, vor dem König zu stehen und vorzugeben, jemand zu sein, der er nicht war, widerstrebte ihm zutiefst. Doch heute war alles anders. Er befand sich im Arbeitszimmer des Königs, saß direkt gegenüber dem Monarchen, nur durch den Schreibtisch getrennt. Normalerweise wäre es Maximilians Rolle gewesen, zu lächeln, während der König mit ernster Miene dagesessen hätte. Aber diesmal hatte sich das Blatt gewendet.
"Du hast sie ins Labyrinth geschickt?", erkundigte sich der König und hob neugierig eine Augenbraue.
"Ich habe in der Tat", erwiderte Maximilian selbstsicher, ohne Anzeichen von Verlegenheit. Geschmackvoll hob er seine Teetasse und nahm einen Schluck. "Ausgezeichneter Tee", merkte er an.
"War dein Ziel, dass sie sterben?" In der Stimme des Königs schwangen Überraschung und Besorgnis mit.