Am Himmel, der sich langsam von Schwarz zur Farbe der Morgendämmerung wandelte, standen zwei Figuren vor Rievs Grab, ohne sich zu bewegen oder ein Wort zu wechseln.
Alicia hatte den Kopf gesenkt und flüsterte ein stilles Gebet, ein letztes Lebewohl an Riev. Die Traurigkeit in ihrem Herzen war nicht gewichen, doch als sie die Augen öffnete und den Blick zum Horizont hob, erschien ein leichtes, gefühlvolles Lächeln auf ihrem Gesicht. In ihrer Vorstellung sah sie Rievs lächelndes Gesicht, wie er zum Abschied winkte und langsam in der aufgehenden Sonne verschwand.
„Leb wohl, Riev", raunte sie in sich hinein und wendete sich zum Gehen.
Ezekiel ging stumm an ihr vorbei, und Alicia folgte ihm. Sie fixierte den breiten Rücken des Mannes, der eine Aura von Autorität und Mysterium ausstrahlte. Er war nur einige Schritte entfernt, aber für Alicia schien er unendlich fern zu sein. So war er schon immer, seit sie ihn zum ersten Mal getroffen hatte: kalt, berechnend und distanziert.