"Ich glaube nicht an solche Dinge.", sagte ich, als ich Lucian mit Klara tanzen sah, und vergaß völlig, was der König mir gerade erzählt hatte. Sie errötete, als sie ihm etwas zuflüsterte, und blinzelte verführerisch mit ihren langen Wimpern.
Der König kicherte. "Du bist ziemlich besitzergreifend, was deinen Ehemann angeht."
Ich hörte ihm nicht mehr zu, denn Klara führte Lucian an einen abgelegenen Ort außerhalb des Saals.
"Ich muss mit meinem Ehemann sprechen. Entschuldigen Sie mich bitte, Majestät?", sagte ich.
Er schenkte mir ein wissendes Lächeln und ließ meine Hand los. Ich drängte mich durch die tanzende Menge und verließ den Saal. Wo hatte sie ihn hingebracht? Als ich die Hallen absuchte, konnte ich ihn nicht finden, und selbst wenn ich ihn gefunden hätte, was wäre dann gewesen? Männer hatten das Privileg, andere Frauen zu haben, wenn sie es wollten. Ich hasste diese Ungerechtigkeit.
"Mein Fräulein, Sie scheinen sich verirrt zu haben?", sagte ein Dienstmädchen, das bemerkte, dass ich auf der Suche nach etwas durch die Gänge ging.
Ja, ich hatte mich verlaufen; ich wusste nicht wohin oder was ich tun sollte.
"Ich kann Ihnen den Weg zeigen...", sie bot an, "Die Party ist in diese Richtung."
"Zeigen sie mir stattdessen den Weg zu meinem Zimmer", forderte ich.
Unruhig ging ich in meinem Zimmer auf und ab, während ich auf Lucian wartete. Wo war er? Was tat er gerade? Bilder von Klara und ihm, nackt unter den Laken, tauchten in meinem Kopf auf und ich versuchte schnell diese Gedanken zu verdrängen. Während ich mir alle möglichen schmutzigen Dinge ausmalte, die sie miteinander tun könnten, wurde ich abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür zu meinem Zimmer sich öffnete und Lucian herein kam.
"Wo warst du?", platzte aus mir heraus.
"Warum?" Er fragte und ging verführerisch auf mich zu.
"Ich habe gesehen, wie du mit Klara die Party verlassen hast", sagte ich.
"Na und?", fragte er und kam noch näher.
"Findest du das nicht ein bisschen unfair, meine Liebe? Du magst es nicht, wenn ich mit jemand anders bin und doch willst du nicht mit mir zusammen sein..." sagt er.
"Daran ist nichts wahr", versuchte ich abzustreiten.
"Dann küsse mich."
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Lucian beobachtete, wie Hazels Gesicht sich überrascht veränderte, aber dann erschien in ihren schokoladenbraunen Augen Entschlossenheit. Zu seinem Unglauben überquerte sie die Distanz zwischen ihnen, legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich, um seine Lippen mit ihren zu berühren. Ihre vollen Lippen waren weich und süß, als sie sich gegen seine bewegten, aber sie zögerte, das bemerkte er. Er konnte an ihrer zurückhaltenden Bewegung erkennen, dass sie unerfahren war.
Er hob seinen Arm, griff in ihr Haar und neigte ihren Kopf leicht zurück. Dann übernahm er die Führung. Er küsste sie langsam, verführerisch, er versuchte ihre Lippen zu lehren, wie sie sich bewegen sollten. Ihre Lippen zitterten leicht, aber dann passte sie sich langsam seiner Bewegung an, bis ihre Lippen sich synchron bewegten.
Er fuhr mit seiner Hand ihre Wirbelsäule hinunter und zog sie so nah an sich, dass zwischen ihnen kein Raum mehr war und er ihr Herz gegen seine Brust schlagen spürte. Dann wanderten seine Finger wieder ihre Wirbelsäule hinauf und verfingen sich in ihrem Haar. Dieses Mal zog er sie noch näher an sich und erhöhte den Druck auf ihre Lippen. Sie stöhnte und seine Selbstkontrolle riss.
Er griff nach dem Ärmel ihres Kleides, bereit es zu zerreißen; er wollte sie nackt, ihre nackte Haut an seiner, ihre Beine um seine Taille geschlungen, während er sich in ihr verlor. Sie quälte ihn mit ihren Lippen und seine Hände begannen vor Selbstbeherrschung zu zittern. Er wollte sie nicht erschrecken, indem er ihr wie ein Tier das Kleid zerriss, jetzt, wo sie ihn aus freiem Willen küsste. Die Lust verdunkelte seine Sicht, während sein innerer Dämon ihn drängte, die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen.
Hazel löste sich von dem Kuss, aber er packte sie hart, da er mehr wollte. Sie wimmerte unter seinem Griff.
"Lucian, du tust mir weh." Beschwerte sie sich.
Er muss sie wieder erschreckt haben. Er verfluchte leise und versuchte, seinen Griff zu lockern. Langsam sah er zu ihr hoch, erwartete Angst in ihren Augen zu sehen, aber alles, was er sah, war Besorgnis. Warum machte sie sich Sorgen?
"Du zitterst. Ist alles in Ordnung?" bemerkte er, dass er unkontrollierbar zitterte.
"Ich... Ich habe nur etwas kalt", log er, obwohl seine Stimme zitterte.
"Bist du krank?" fragte sie, während sie sich näherte und ihre Hand auf seine Stirn legte.
"Du glühst ja. Du hast Fieber!" bemerkte sie und verschwendete keine Zeit damit, seine Hand zu ergreifen und ihn zum Bett zu führen.
"Leg dich hin", befahl sie.
Als er gehorchte, sagte sie "Ich komme gleich wieder.", und ging. Er atmete erleichtert auf.
Er protestierte nicht gegen ihren Weggang, weil er allein sein wollte. Er fluchte innerlich und fragte sich, was er getan hatte, dass die Götter ihm ein solches Schicksal beschert hatten. Wahrlich, er war verflucht.
Hazel kehrte zurück mit einer Schüssel Wasser und einem Tuch. Sie setzte sich neben das Bett auf den Teppich und tupfte ihm ein in Wasser getränktes Tuch auf die Stirn.
"Mir geht's gut, Hazel. Ich brauche das nicht", protestierte er.
"Dir geht es nicht gut. Du bist so heiß wie das Feuer." Wenn sie nur wüsste, dass er nicht brannte, weil er krank war, sondern weil er sie begehrte. Er begehrte sie so sehr, dass es schmerzte.
Sie wiederholte diese Bewegung eine Weile, und er konnte spüren, wie sie müde wurde. "Mir geht es jetzt gut, komm und leg dich hin zum Schlafen."
"Ich schlafe, wenn du eingeschlafen bist", sagte sie.
Er wusste, dass sie stur war und ihn nicht beachten würde, also diskutierte er nicht mit ihr. Stattdessen tat er so, als würde er einschlafen, in der Hoffnung, dass sie dann auch schlafen würde.
Nach einer Weile wurde ihr Atem gleichmäßig, also öffnete er seine Augen und fand sie in tiefem Schlaf. Ihr Kopf ruhte auf dem Bett, während sie immer noch auf dem Boden saß. Er kletterte hinunter und nahm sie in die Arme, bevor er sie vorsichtig auf das Bett legte. Dann beobachtete er sie, während sie friedlich schlief. Nie in seinem Leben hätte er gedacht, dass er sich verlieben könnte, aber jetzt, verliebte er sich langsam in diese Frau, seine sture und leicht eifersüchtige Frau.
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