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Chapter 4 - Kapitel 4: Die Stimme des Unbekannten

Wir sehen gespannt zu, wie das Beast von den Verstärkungstruppen in Gewahrsam genommen wird. "Ich gehe kurz zu den Truppen", sagt Tyler auf halbem Weg zu mir, während die anderen vier der Eliteeinheit in ein tiefes Gespräch verwickelt sind. "Als ich dieses Ungeheuer sah, lief es mir kalt den Rücken runter. Gegen diese Dinger sollen wir kämpfen?" äußert Olivia. "Ha! So ein Viech mach ich doch mit links fertig!" prahlt Pit mit erhobener Stimme. "Typisch Olivia. Ein Angsthase!" fügt er spöttisch hinzu. "Unter diesen Umständen ist es normal, Angst zu haben. Wir wissen erst seit kurzem, dass die Beasts existieren. Wir müssen mehr über sie erfahren, um unsere Unwissenheit loszuwerden", erklärt Anja. "Wer bist du? Einstein?" fragt Pit im selben spöttischen Ton wie vorhin. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen. Im Augenwinkel sehe ich, wie Lucas ein wenig abseits, mit der Kapuze seines schwarzen Hoodies über den Kopf gezogen, die strahlenden Lichter der Stadt anstarrt. Ich nähere mich ihm und frage: "Hey? Alles OK? Warum bist du so abwesend?" "Ich hoffe bloß, dass es meinen Eltern und Freunden gut geht", antwortet Lucas mit leiser Stimme. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als mir die Aussage von Lucas durch den Kopf geht. "Was ist aus meiner Familie geworden? Geht es ihnen gut?" Ich sehe, wie Herr Tyler wieder zu uns kommt.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich Tylers Handy klingelt. Seine sonst sehr ernste Mimik verändert sich zu einem Lächeln, als er den Anruf annimmt. "Ruby", murmelt er und schaltet sein Handy auf Lautsprecher, damit wir alle mithören können.

"Tyler, ich wollte nur sicherstellen, dass sich die Lage beruhigt hat. Wie geht es euch da draußen?" Die Stimme von Ruby ist klar und professionell, aber auch voller Sorge.

Tyler antwortet: "Die Situation ist unter Kontrolle, Ruby. Die Verstärkung hat gute Arbeit geleistet." Ruby scheint erleichtert zu sein. "Das ist großartig zu hören. Kinder, ich bin Ruby, Tylers Assistentin. Es ist mir eine Freude, euch kennen zu lernen! ...Wenn auch unter diesen Umständen." Pit flüstert mir zu: "Warum nennt die uns Kinder?"

Die Stimmung wird leichter, als Ruby mit uns plaudert. Ruby gibt uns einen Einblick in ihre Aufgaben und versucht, die Spannung nach dem vorherigen Vorfall zu lösen.

"Ihr habt für heute genug durchgemacht! Es wäre am besten, wenn ihr zu eurer neuen Unterkunft gebracht werdet. Morgen beginnt eure Ausbildung, und es gibt viel zu lernen. Tyler, bring die Kinder bitte zu ihrem neuen Zuhause", schlägt Ruby vor. Mit dieser Aussage legt sie auf. "Also gut. Dann auf zu eurer Unterkunft. Sie liegt nicht weit von hier", sagt Tyler.

Während wir unter der Führung von Herrn Tyler die Straßen der großen Stadt entlang gehen, führt Anja uns Ihre Kräfte vor. "Schaut mal, Leute. Das hat Herr Tyler wahrscheinlich damit gemeint, als er sagte, unsere Kräfte werden durch Willensstärke entfaltet", teilt sie uns freudig mit. Wir alle staunen, als plötzlich Katzenohren aus ihrem Kopf schießen. "Aww, sind die süß! Wie machst du das?" fragt Olivia. Anja antwortet: "Ich hab' mich ehrlich gesagt bloß darauf konzentriert." "Lächerlich. Ohren? Was willst du mit denen ausrichten gegen die Beasts?" fügt Pit spöttisch hinzu. "Mach's doch besser!" sagt Olivia. Während Pit versucht, irgendetwas Wolfmäßiges hervorzubringen, bemerke ich, wie sich Anjas neue Katzenohren ruckartig hin und her bewegen. "Kannst du mit denen auch hören?" frage ich sie. "Anscheinend ja. Ich muss mit dir später was besprechen", flüstert sie mir zu. Ich schaue sie fragend an.

Nach einer Weile kommen wir bei einem großen Haus an. Herr Tyler, der sich während unserer Unterhaltungen rausgehalten hat, sagt plötzlich: "Da wären wir! Eure Unterkunft. Das Hauptgebäude von A.L.I.C.E liegt etwa 10 Minuten von hier. Morgen, pünktlich um 9 Uhr, will ich euch in der Lobby sehen. Verstanden?" Er händigt mir den Schlüssel aus und verabschiedet sich von uns. Als wir reingehen, staunen wir regelrecht. Hinter einem großen Flur erstreckt sich ein Wohnzimmer mit zwei Treppen auf jeder Seite. Das Wohnzimmer erstreckt sich über zwei Etagen. Jede der Treppen führt zu einem Vorsprung, die zu anderen Zimmern führen. Die Treppe zur rechten führt zu zwei weiteren Zimmern, und die zur linken führt zu drei. Unten im Wohnzimmer steht mittig ein großer Tisch mit fünf Stühlen. In der rechten hinteren Ecke steht eine Eckcouch mit einem kleinen Tisch. Die Eckcouch ist auf einen riesigen Flatscreen-Fernseher gegenüberliegend ausgerichtet. Unter dem Vorsprung der linken Treppe ist ein großer Durchbruch in der Wand, der in die Küche führt. Wir finden heraus, dass die Zimmer bei den Vorsprüngen Schlafzimmer sind. Jedes der Schlafzimmer hat ein eigenes Bad. Nach der großen Erkundungstour kehrt Stille ein. Jeder von uns hat ein Zimmer bezogen, das ab sofort seins ist. Ich habe das hintere Zimmer auf dem Vorsprung der linken Treppe. Das Zimmer neben meinem hat Anja bezogen. Pit, Olivia und Lucas haben die Zimmer auf dem Vorsprung der rechten Treppe.

Nach einer Weile komme ich aus meinem Zimmer und gehe nach unten. An dem großen Tisch sitzen schon alle anderen und essen Instant-Nudeln. Ich setze mich auf den freien Platz rechts neben Lucas. "So ein großes Haus, aber Essen haben die hier bloß Fertiggerichte!" schmatzt Pit, während er seine Nudeln schlürft. "Pit! Kannst du erst runterschlucken, bevor du sprichst?" ermahnt ihn Olivia. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Lucas schmunzelt. "Ich habe ihn bisher noch nie so richtig reden hören, oder?" Ich stehe auf und sage in die Runde: "Was haltet ihr davon, wenn wir eine Vorstellungsrunde machen? Ich meine, wir kennen uns ja noch gar nicht, oder?" Pit schaut mich genervt an, nickt dann aber.

Nach dem Essen gehen wir alle zusammen auf die Couch. Und die Vorstellungsrunde beginnt. "Na gut! Dann fange ich mal an", sage ich und stelle mich vor die Couch. "Ich bin Max Blackwing, 20 Jahre. Ich habe von der Organisation A.L.I.C.E die Fähigkeiten eines Adlers zugewiesen bekommen. Auf gute Zusammenarbeit!" Während die anderen sich vorstellen, mustere ich sie zum ersten Mal. Anja Tompson ist 22 Jahre alt. Sie hat lange blonde Haare und hellbraune Augen. Sie trägt ein weißes Shirt, einen pinken Rock, schwarze Kniestrümpfe und pinke Stiefel. Sie scheint sehr sportlich und intelligent zu sein. Pit Silverheart ist 23 Jahre alt. Er hat kurze silberne Haare, die zur Seite gekämmt wurden, und grüne Augen. Er trägt ein loses schwarzes Shirt, eine schwarze Jeans mit Löchern und Ketten, schwarze Schuhe und eine Kette um den Hals. Er scheint sehr rüpelhaft und energisch zu sein. Jetzt stellt sich Olivia Silverheart vor. Olivia ist 19 Jahre alt, hat kurze orange Haare und blaue Augen. Sie trägt ein schwarzes Kleid, schwarze Strümpfe, die bis über ihre Waden gehen, und schwarze Lederstiefeletten mit Absatz. Sie scheint nett und fürsorglich zu sein. Wir erfahren, dass Pit und Olivia Geschwister sind. Als letztes stellt sich Lucas Ironclaw vor. Aus ihm werde ich nicht schlau. Man muss alles aus ihm herauskitzeln. Er ist auch 20 Jahre alt. Durch seine große Kapuze, die er die ganze Zeit aufhat, kann man fast sein Gesicht nicht sehen. Er hat lange lila Haare, und wenn man genau hinsieht, braune Augen. Er trägt einen übergroßen schwarzen Hoodie, eine blaue Jeans und schwarze Schuhe. Er wirkt schüchtern und redet nicht viel.

Als wir fertig sind, verabschieden wir uns und gehen auf unsere Zimmer. Ich bin gerade im Bad, als es bei mir an der Tür klopft. Ich mache auf, und Anja steht vor meiner Tür. "Hi Max. Hast du kurz Zeit? Ich muss mit dir reden", fragt sie. Ich schaue sie fragend an, aber erwidere: "Ja klar. Worüber willst du reden?" Sie beginnt zu erzählen: "Also, du weißt doch noch, als wir zu unserer Unterkunft gingen und ich euch meine Katzenohren zeigte. Du hast dich doch gefragt, ob ich etwas gehört hätte. Ich habe tatsächlich etwas gehört. Einen Rabenschrei, der aus der Stadt kam." "Das kann doch alles Mögliche gewesen sein. Vielleicht war es ja ein normaler Rabe?" unterbreche ich sie. "Es könnte aber auch das nächste Beast sein, das schon wieder aus irgendeinem Grund aus dem Forschungslabor ausgebrochen ist!" gibt sie zu bedenken. "Und wenn schon. A.L.I.C.E kümmert sich drum", sage ich ihr mit einem Grinsen im Gesicht. Sie guckt enttäuscht: "Und ich dachte, du bist hier der Brauchbarste von den Typen. Ich habe gemeint, dass wir nachsehen, Blödmann!" Sie schlägt mir auf den Kopf und zerrt mich aus meinem Zimmer. "Warte, du willst nachsehen! Was machen wir, wenn es wirklich ein Beast ist?" schreie ich. "Du hast doch Tylers Handynummer, oder? Wir kontaktieren ihn natürlich." erwidert sie. Ich sehe es ein und gehe mit Anja auf einen Nachtsparziergang in die Letzte Stadt.

Wir gehen eine Weile, und ich will schon umkehren, als plötzlich Anja sagt: "Da! Schon wieder. Der Rabe ist nicht weit von hier!" Anja hat ihre Katzenohren eingesetzt, um besser zu hören. "Komm, Max!" flüstert sie und zerrt mich schon wieder mit. Ich sehe, wie ihre Katzenohren anscheinend die Schreie des Raben orten, während sie rennt. Wir rennen gemeinsam durch Gassen, bis wir vor einem Tor mit Schleuse stehen. Das Tor wurde anscheinend durchbrochen. Und tatsächlich. Vor unseren Augen bäumt sich gerade ein gigantischer Rabe, mit zerzaustem Gefieder und glühend roten Augen, auf, der gerade an den letzten Resten eines augenscheinlichen Torwächters pickt. Wir erstarren bei diesem grauenhaften Anblick. "Max, ruf Tyler an!" flüstert Anja ängstlich. Ich will gerade mein Handy rausholen, als der Rabe uns entdeckt und plötzlich mit krächzender Stimme zu sprechen beginnt: "Wen haben wir denn da? Ich wusste gar nicht, dass es heute ein Buffet gibt." Der Rabe lacht furchteinflößend. "Aber was ist das? Ein Menschenweibchen mit Katzenohren? Das ist ja interessant!" Der Rabe streckt eine Kralle aus und greift Anja. "Max, Hilfe!!!" schreit Anja, als der Rabe mit ihr im Gepäck durch das kaputte Tor verschwindet.