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Chapter 118 - Eine Fragwürdige Truppe.

Die kleine Reisegruppe bestehend aus Ferruccio, Sophie, Seika und Kevin machen sich nach einer kleinen Vorbereitung auf, um der Mission von Ferruccio nachzugehen. Doch einige Dinge müssen noch auf dem Weg zur Suche nach Akio besprochen werden.

F: „Wie ist es nur dazu gekommen…Und du sagtest, dass wir 2 Stunden mit der Bahn fahren müssen?"

So: „Ja, in etwa."

Se: „Wie bitte? Das ist doch etwas überzogen Sophie."

So: „Wie lange brauchst du denn für den Weg?"

Se: „Nicht länger als 1 Stunde, selbst wenn ich zu Fuß gehe."

So: „WAS?"

F: „Ich will nicht parteiisch werden, aber ich bin für den Weg von Seika."

So: „Wie jetzt? Wie kannst du so schnell da sein? Hast du etwa Beschleunigungsmagie oder kannst dich teleportieren?"

Se: „Nein, ich benutze einfach nur meine Beine, meinen Verstand und ein wenig Recherche."

K: „…"

So: „Ha, was soll das heißen?"

K: „Pah…Sie kann einfach nur Fahrpläne lesen und nachdenken. Das heißt das."

Se: „Du hast zwar recht Kevin, aber trotzdem keinen Grund so unhöflich zu werden."

K: „…Ich habe nur gesagt, was ich denke."

Se: „Ja…Wie auch immer."

F: „Wir gehen jetzt erstmal zum Bahnhof und dann im Zug können wir weiterreden. Wir haben dann schließlich 2 Stunden Zeit dafür."

So: „Ne, wir müssen nur 30min fahren."

Se: „Jetzt hast du hier alle verwirrt."

So: „Hä? Wieso?"

F: „Verstehe ich auch nicht."

So: „Wir gehen jetzt erstmal 30min zum Bahnhof, fahren dann noch 30-40min, müssen dann umsteigen und mit der Bahn dann auch noch mal 15min fahren. Von da an dann noch zu Fuß weiter."

F: „Hattest du nicht gesagt, dass wir mit der Bahn 2 Stunden brauchen?"

So: „Ja, wenn wir die Bahn nehmen, dann sind das etwa 2 Stunden bis dahin."

F: „…"

Se: „Ich bin mir sicher, dass es hier ein Missverständnis gab. Und was gehst du bitte für einen großen Umweg? Wenn wir so gehen wie ich es tun würde, dann wären wir mehr als doppelt so schnell dort. Alleine während der Wartezeiten auf die Züge kriegen wir schon fast die halbe Strecke hin."

K: „Wirklich unnötig."

So: „Ha? Wenn wir mit der Bahn fahren, dann zählt doch der gesamte Weg? Also 2 Stunden!? Die Bahnfahrt ist doch nur ein Teil davon."

F: „Ich habe verstanden, dass wir 2 Stunden fahren müssen, und nicht dass wir 2 Stunden reisen müssen. Das ist gar nicht so weit, wie du es klingen lassen hast."

So: „Ich verstehe nicht, was ihr meint. Man sagt doch immer wenn man mit der Bahn fährt die Gesamtstrecke an."

F: „Vielleicht wäre es besser sich nicht so Allgemein auszudrücken und präziser zu werden Sophie. Das ist nicht böse gemeint, aber daran solltest du arbeiten."

Seika nickt vorsichtig Sophie zu.

So: „Aber…ich verstehe das nicht…Ich habe doch keinen Fehler gemacht. Letztens im Sommer sind wir doch auch so gefahren…"

Se: „Aha, daher weht der Wind…Im Sommer kann man das auch machen, denn dann ist der Weg das Ziel und man kann die Reise und das gute Wetter genießen. Im Sommer ist die Reise häufig mehr wert als das Ziel der Reise. Verständlich, dass man dort länger unterwegs sein möchte."

K: „Jetzt ist es einfach nur Arschkalt."

So: „HA? Bin ich hier die Dumme?"

F: „Aber nicht doch. Du hast nur dein Wissen angewendet, ohne es auf die Situation anzupassen. Das ist nicht dumm, nur etwas unvorbereitet."

So: „Ich hatte ja auch keine Vorbereitungszeit."

Se: „Es ist ja nicht so schlimm Sophie. Wir alle lernen immer mal wieder etwas Neues dazu."

F: „Das stimmt. Auf dieser Reise werden wir wohl alle noch viel lernen."

Se: „Haben sie denn auch schon etwas hier gelernt, Herr Akios Vater?"

F: „Das ist eine merkwürdige Anrede…Nenn mich doch einfach Herr Firenze oder Ferruccio."

Se: „In Ordnung Herr Firenze."

F: „Bisher habe ich nur etwas über euch erfahren."

Se: „Vielleicht sollten sie auch wissen, dass wir sie als Reisender unterstützen. Wir sind hier vielmehr als Abenteurer angeheuert worden."

F: „Ich verstehe…Ihr verlangt eine Form der Entlohnung?"

Se: „Sie sind schnell von Begriff."

F: „Handelt es sich hierbei um Geld oder eine anderwärtige Form der Bezahlung?"

Se: „Entweder das oder wir können unseren Ruf oder Rang damit aufbessern."

F: „Ja, das ergibt schon Sinn. Ich habe euch schließlich mitgenommen. Ich übernehme die Verantwortung für alles, was auf diesen Reisen geschieht und ihr helft mir dabei, mein Ziel zu erreichen und ihn zurückzubringen."

K: „Ich will keine Bezahlung. Ich will Antworten."

F: „…Du hattest vorhin schon darüber gesprochen Kevin. Was hast du für Fragen?"

K: „Wieso behauptet Akio, dass er keinen Vater hat? Sind sie wirklich sein Leiblicher Vater? Sie haben absolut nichts von ihm. Und außerdem verstehe ich in erster Linie nicht, wieso sich Akio immer so ruhig verhalten hat, bis zu dem Moment, als ich aus meiner Suspension zurückgekommen war? Was ist passiert? Ich weiß, dass ich nicht immer der netteste Mensch war, aber ich habe nie damit gerechnet, dass Akio mich ausbremsen und beruhigen würde. An seiner Stelle hätte ich mir wohl damals selbst in die Fresse gehauen. Das hätte ich verdient. Aber bei ihm war das nicht so. Doch irgendwann nach meiner Suspendierung war er auf einmal genau so, wie ich es gedacht hätte. Was ist da passiert?"

F: „Das ist ziemlich viel auf einmal. Ich kann dir keine einfachen Antworten darauf geben."

K: „Das verlange ich auch nicht. Ich habe komplexe Fragen gestellt und erwarte auch derartige Antworten darauf."

F: „Ich kann dir garantieren, dass ich sein Leiblicher Vater bin. So viel kann ich schon mal sagen. Zu den anderen Fragen wird das etwas schwieriger. Ich weiß noch wie meine Frau mir etwas ähnliches erzählt hatte. Von einem auf den nächsten Tag war Akio wohl wie eine völlig andere Person. Er hatte einen kompletten Charakterwechsel und schien sich auch an nichts richtig erinnern zu können. Es war merkwürdig. Plötzlich schien er mich zu hassen, wie aus dem Nichts. Er war jähzornig geworden und seine Wut schien überzukochen. Für dich wirkte seine Reaktion auf deine Taten vielleicht unnatürlich, aber für mich klingt es so, wie Akio sich früher auch immer sonst verhalten hat. Sein plötzlicher Ausbruch hat mich aus den Schuhen geworfen."

K: „Aber was hat es dann mit Akio Aussage auf sich, dass er keinen Vater hat. Wenn sie doch sein Leiblicher Vater sind, wieso sagt er dann auf einmal, dass sie es nicht wären?"

F: „Er hatte wohl anfangs noch Probleme damit gehabt, dass ich lange nicht zuhause war, doch er baute mit der Zeit Verständnis dafür auf. Damit hörte auch sein Ärger auf und er freute sich wieder darauf mit mir zu telefonieren. Doch an diesem einen Moment war er wieder voll von Wut und Jähzorn ergriffen. Es war… Ich dachte, wenn ich nur für einen Moment nach Hause kommen würde, dann wäre wieder alles gut, aber er…war nur noch wütender. Nichts ergab mehr einen Sinn…Wieso? Woher kam dieser Hass gegen mich? Ich wollte es klären, doch er ging weg, bevor ich die Chance dazu hatte. Und dann kam auch noch dieser Sturm auf uns zu, doch Akio kam immer noch nicht wieder nach Hause. Ich machte mir große Sorgen. Nicht nur wegen des Sturms, sondern auch wegen unserer Beziehung. Ich setze alles darauf ihm noch einmal zu zeigen, wie weit ich für ihn gehen würde und kam zu euch. Meinem ersten Hinweis auf Akios Standort."

So: „Oh…das ist…"

Se: „…Wirklich traurig."

F: „Noch ist nichts verloren. Wir werden diesen Weg auf uns nehmen und ihn finden. Das Einzige was mich jetzt noch interessiert ist seine Sicherheit."

So: „Ein Vater, der alles für seinen Sohn tun würde…"

Se: „Solche Väter gibt es wohl zu wenige…"

K: „…Das hätten sie alles nicht erzählen müssen."

F: „Entschuldigt bitte. Da bin ich wohl etwas Emotional geworden. Das wird mir nicht noch einmal passieren."

Se: „Kann ich denn noch fragen, wieso sie weg waren oder wie lange?"

F: "…Ich war 12 Jahre lang weg…"

K: „12 Jahre? Dann wäre ich auch angepisst gewesen. Das ist ja richtig dreckig. Was haben sie denn bitte gemacht?"

F: „Ich kann nicht darüber reden. Es ist auch unwichtig. Was zählt ist, dass ich lange weg war. Auch wenn Akios Reaktionen etwas übertrieben wirken, so hat er doch jedes Recht darauf wütend auf mich zu sein."

So: „Aber er kann sie doch nicht dafür hassen, dass sie ihre eigenes Leben haben?"

F: „Ich schätze mal, dass Akio dass etwas anders sieht. Ich bin nicht nur ein anderer Mensch, sondern immer noch sein Vater. Und solange ich lebe, werde ich auch sein Vater bleiben."

K: „…"

Se: „In diesem Fall möchte ich ihnen umso mehr helfen Herr Firenze. Es hat mich ein wenig neidisch gemacht, was sie alles für diese Beziehung geben, aber auch ein Wenig bewegt. Ich brauche keine Entlohnung dafür."

K: „Dann nehme ich ihren Anteil."

Se: „Sei nicht so frech Kevin!"

K: „…Was hast du mir schon zu sagen?" 

Se: „Ich kann dir gerne noch einmal zeigen, wohin deine Frechheit führt."

K: „…"

F: „Nein, das ist schon komplett in Ordnung. Ihr seit hier immer noch als Abenteurer unterwegs und nicht als Emotionaler Support. Ich werde euch ganz wie geplant am Ende entlohnen. Jeder bekommt seinen Anteil und kann damit machen, was er oder sie möchte."

Se: „Zu freundlich Herr Firenze."

K: „Ganz wie erwartet."

Se: „…"

F: „Das einzige, dass ich von euch erwarte ist eure Unterstützung in der Suche. Unser nächster Halt ist der Bahnhof, nehme ich an?"

Se: „Ja, aber anders als Sophie gesagt hat, werden wir stattdessen von dort aus eine andere Strecke nehmen."

So: „Und welche wäre das?"

Se: „Wir nehmen den Schnellzug in Richtung Hauptstadt. Von dort aus sind es nur etwa 20 min Fahrt oder eher 2 Haltestellen, die wir fahren müssen. Nachdem wir Ausgestiegen sind ist in etwa 5-10 min Fußmarsch eine Bushaltestelle, von der aus wir mit dem Bus weiterfahren können."

K: „Gibt sich immer auf so Klug und bemerkt das Offensichtliche nicht."

Se: „Was meinst du?"

So: „Verstehe ich jetzt auch nicht."

F: „Ich denke er meint, dass die Busse bei diesem Schnee schon nicht mehr fahren."

Se: „WAS?"

K: „Ha. Das war mal ein Griff ins Klo. Was jetzt du ach so schlaue…"

Se: „Dann gehen wir die Strecke, die dir Bus normalerweise fährt einfach zu Fuß."

So: „Du weißt, dass es immer noch kalt ist?"

Se: „Hmmm…"

F: „Wir werden schon noch einen Weg finden um sicher und warm, zumindest aber nicht erfroren dort anzukommen."

Se: „Sie können ja ebenso wie ich Licht erzeugen, oder nicht Herr Firenze? Wenn wir unsere Magie kombinieren, könnte es ausreichen, um uns den Weg zu erhellen und uns gleichzeitig auch genug Wärme zu spenden."

F: „Das wäre einer Überlegung wert."

K: „Ist doch gar nicht so kalt."

Ferruccio und Seika bündeln ihre Lichtmagie und erschaffen damit eine Licht und Wärmequelle für sie und ihre Gruppe. Auch wenn die Lichtmagie nicht so viel Wärme erschaffen konnte, wie sie ursprünglich erwartet haben. Sie machen sich auf, um nun zum nächsten Bahnhof zu gehen und von dort aus in Richtung des Hauptgebäudes der Rebellen zu gelangen. Ferruccio und seine Gruppe sind nun am Bahnhof angekommen. Doch wie schon fast erwartet…

So: „Die Bahn fährt nicht mehr? Die Zuggleise sind komplett Vereist? Was für ein…"

F: „…Hindernis, ja. Das ist gar nicht gut. Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Züge jetzt auch nicht mehr fahren würden. Das war schon ein wenig unbedacht von uns."

Se: „Och Nö. Es ist…ar…sehr kalt. Und meine Lippen sind schon fast eingefroren. Vielleicht hätte ich doch dort bleiben sollen…"

F: „Hast du vor zurückzukehren? Ich würde es dir nicht verübeln."

Se: „Nein, einmal entschieden, muss man mit der Entscheidung leben. Ich bleibe hier. Wir reisen weiter."

K: „Mich brauchen sie gar nicht zu fragen. Ich bin nicht so ein Lappen wie die." 

F: „Ich verstehe…Du bleibst also auch."

K: „…"

So: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…"

F: „Willst du etwa wieder gehen?"

So: „Nein. Ich habe es ja versprochen…Und mit meinem Mantel ist mir auch gar nicht so kalt."

F: „Ja, das ist wirklich ein toller Mantel. Bei nächster Gelegenheit besorge ich mir auch einen."

K: „Tss…"

Se: „Ja…wäre eine gute Idee fürs Nächste Mal…"

So: „Äh…wollt ihr nicht auch mal den Mantel tragen?"

F: „Nein, sonst frierst du ja noch."

So: „Ja, aber…"

Se: „Mach dir keinen Kopf Sophie. Wir packen dass schon. Wir haben ja immer noch unsere Lichtmagie."

K: „Ich brauch den Scheiß nicht. Was ist nur los mit euch? Das sind doch lächerliche Temperaturen."

Se: „In solchen Situation noch so drauf zu sein…"

F: „Wir werden uns bei nächster Gelegenheit auch etwas aufwärmen. Wir finden bestimmt eine kleine Unterkunft auf dem Weg oder ein Lager mit Menschen. Irgendwas wird es schon geben."

So: „Wie können sie immer so positiv bleiben?"

F: „Weil es die Zukunft ist, die ich mir wünsche. Das ist meine Devise."

So: „Sie sind einfach unglaublich."

K: „Ja…ich kann es auch einfach nicht glauben, was sie da wieder erzählen…"

Se: „Sei nicht immer so frech Kevin!"

K: „Pah…"

Se: „…"

F: „Beeilen wir uns! Je länger wir uns nicht bewegen, desto schneller frieren wir ein."

Die Gruppe geht weiter. Die Reise wird doch um einiges Schwieriger, da die Züge nun ebenfalls nicht mehr fahren. 

F: „Es war zu erwarten, doch einen Versuch war es dennoch wert."

Sophie blickt immer wieder nach vorne, wo die anderen nun durch den Schnee weiter traben. Dann sieht sie nach unten, wo sie bei jedem neuen Schritt das knatschen des Schnees hört. Es ist unfassbar kalt, aber Sophie ist dennoch warm. Der magische Feuermantel von Sophie bewirkt wahre Wunder. Sie sieht ihn sich an. Er hat wirkliche einen tollen Schnitt und sieht dazu auch noch gut aus. Er ist bequem und hält warm. Was für eine Tolle Erfindung.

Sie sieht wieder nach vorne. Kevin reibt sich die Hände. Seika pustet sich immer wieder warme Luft auf die Finger. Ferruccio macht Stramme Schritte durch den Schnee, fast so, als würde er auf einen starken Gegner zugehen. Sophie blickt wieder auf ihre Hände. Sie sind warm, obwohl sie keine Handschuhe trägt. Der Mantel ist einfach unglaublich. Die magischen Funktionen gehen über alles hinaus, was man sich bei normaler Kleidung vorstellen könnte. Die anderen tragen auch ihre dicken Wintersachen, aber sie scheinen trotzdem zu frieren.

Sophie denkt nach, während die Truppe weiterwandert.

F: „Sophie? Ist alles gut da hinten? Hast du noch deinen inneren Kompass aktiv?"

So: „Meinen inneren Kompass? Ah, sie meinen meine Verbindung zu Akio? Ja, alles gut. Wir sind auf dem richtigen Weg."

F: „Dann ist ja gut. Gib bitte sofort Bescheid, wenn wir die Richtung ändern müssen."

So: „Ja, mache ich."

F: „Danke Sophie."

Sophie senkt ihren Kopf. Es will ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen.

So: „Wieso dankt er mir denn dafür? Da ist doch nichts zu danken!? Das ist doch der einzige Grund, warum ich hier überhaupt mitgekommen bin…Ich bin die Wegweiserin, mehr oder weniger…Dafür muss man mir doch nicht danken, ich habe doch nichts Besonderes gemacht…Das gesamte Ziel hat er doch selbst durch sein Charisma und seine Intuition erst erfahren. Das hat doch nichts mit mir zu tun…"

Seika geht vorsichtig auf Sophie zu, die sie gar nicht bemerkt, bis sie ihr einen leichten Stupser gibt. 

Se: „Was ist denn los Sophie?"

So: „Ah…Ähm…Nichts. Es ist nichts…"

Se: „Wenn das so wäre, dann hättest du sicherlich eine bessere Ausrede parat. Du warst unvorbereitet auf meine Frage, da du mit deinen Gedanken beschäftigt warst. Also sag mir schon, was ist los?" 

So: „Du bist genauso wie er…"

Se: „Er?"

So: „Ist nicht wichtig…"

Se: „Das denke ich anders. Ist es immer noch wegen deinem magischen Mantel? Du musst dir doch keine Gedanken darum machen."

So: „WIE? Wie macht ihr das? Ja, es ging um diesen Mantel. Ich kann den doch nicht einfach so tragen, während ihr euch hier alle abfriert."

Se: „Das ist doch nicht so schlimm Sophie. Wir hätten uns selbst besser darauf vorbereiten sollen. Es liegt vielmehr in unsere Verantwortung uns richtig einzupacken. Da ändert auch dein Mantel nicht viel dran."

So: „Aber ich fühle mich so schlecht dabei, wenn ich die Einzige bin, die nicht friert."

Se: „Solltest du in dieser Situation nicht eher froh darüber sein, dass du nicht frieren musst?"

So: „Nein, dass denke ich nicht."

Se: „Weißt du was…Dann gib mir doch auch mal was von deinem Mantel ab, wenn du dich damit besser fühlst."

So: „O…In Ordnung."

Seika schnappt sich eine Seite des Mantels und wirft ihn über sich. Sie schmiegt sich mehr an Sophie und legt ihren Kopf auf Sophies Schulter.

Se: „Oh, das ist so schön warm. Es ist unglaublich…Jetzt bin ich doch ein wenig neidisch."

So: „Du…du kannst gerne noch ein wenig mit mir den Mantel teilen."

Se: „Danke, aber das ist gar nicht mehr nötig. Der Mantel ist so warm, dass mein ganzer Körper schon nach paar Sekunden schon wieder komplett warm ist."

So: „Also…wenn du willst, kannst du später gerne noch einmal unter den Mantel kommen."

Se: „Sicher. Ich behalte dein Angebot auf jeden Fall im Hinterkopf."

So: „Ähemm….ja."

Seika fühlt sich stark aufgewärmt und auch ihre Lippen frieren nicht mehr. 

Se: „So ein genialer Mantel. Das ist wie eine wandelnde Heizung. Und selbst jetzt bei dieser Eiseskälte ist mir immer noch warm. Waren diese paar Sekunden wirklich ausreichend, um mich so lange warmzuhalten?"

Seika wird immer wärmer. Seika beginnt zu schwitzen.

Se: „Puh…das wird ziemlich heiß hier gerade…wie kann das sein? Strömt so viel Wärme von diesem Mantel aus, dass es mich hier immer noch warmhält? Ist da eine Form der Magie drauf, mit der man die Wärme mit jemandem teilen kann? Das wäre einfach unfassbar. Ich glaube ich erzähle auch mal den anderen davon. Dann weiß ich danach auch mehr."

Seika rennt ein nach vorne zu Ferruccio.

Se: „Herr Firenze! Ich habe gerade etwas sehr interessantes herausgefunden."

F: „Inwiefern interessant?"

Se: „Ich glaube Sophies Mantel hat die Fähigkeit die Wärme an weitere Personen zu übergeben. Ich möchte diese These prüfen. Kommen sie mal kurz mit."

F: „Wie bitte?"

Se: „Ja, wir werden gleichsehen können, ob da was dran ist."

F: „Das wäre natürlich absolut unglaublich und nützlich."

Ferruccio geht zusammen mit Seika zu Sophie, die noch nicht verstanden hat, was hier gerade passiert.

Se: „Hier, stellen sie sich mal direkt neben Sophie."

F: „Gut. Sophie, hoffentlich macht es dir nichts aus."

So: „Schon in Ordnung…"

Ferruccio stellt sich neben Sophie.

Se: „Und merken sie was? Geht die Wärme über?"

F: „Ich merke hier gar nichts."

Se: „Gut, dann fassen sie mal kurz den Mantel an."

F: „Gut. Sophie…"

So: „Ist ja gut…Sie müssen nicht jeden Schritt ankündigen. Ich höre ja mit…"

Se: „Und?"

F: „Es ist unglaublich warm, aber ich bemerke hier keine Art von besonderer Magie."

Se: „Nicht? Hmmm…"

Ferruccio lässt den Mantel wieder los.

F: „Ja, der Mantel ist auf jeden Fall sehr warm, aber ich habe keine weitere Magischen Effekt bemerken…Oh. Mir wird immer wärmer. Es fühlt sich fast so an, als würde ich auftauen."

Se: „Ja, genau. Das meine ich. Ist das nicht unglaublich? Ist damit nicht die These bestätigt?"

F: „Ja, da scheint etwas dran zu sein. Wusstest du davor nichts davon Sophie?"

So: „Ich hatte diesen Mantel noch nicht so lange…Aber ich freue mich, dass es euch jetzt auch hilft."

Se: „Komm Kevin. Du auch."

K: „Brauche ich nicht. Mir ist auch so hier viel zu heiß."

Se: „Mach jetzt nicht auf starker Macker. Du musst hier niemandem etwas beweisen."

K: „Habe ich auch nicht vor. Ich schwöre, sind Winter nicht normalerweise kälter? Ich schwitze ja schon fast."

Se: „Aha, verstehe. Du musst den Mantel wohl vorher schon mal berührt haben, als es niemand bemerkt hat."

K: „Ganz sicher nicht!"

Se: „Na klar Kevin. Du kannst reden wie du willst, aber ich kenne die Wahrheit. Sie ist logisch ergründbar."

K: „Wenn ich es doch sage! Ich habe ihren…Mantel nicht berührt. Mir ist schon die ganze Zeit so verdammt warm!"

F: „Du brauchst nicht weiter auf ihm herumzuhaken Seika. Wenn du die Wahrheit kennst, dann reicht das. Es ist ihm vielleicht einfach nur unangenehm es zuzugeben."

K: „Ich schwöre es. Es ist schon die ganze Zeit so."

F: „Wenn du das so sagst Kevin, dann werden wir das so hinnehmen müssen."

K: „Aber ich…"

F: „Wir haben es bereits verstanden Kevin. Du musst uns nichts beweisen."

K: „…Ich…ach egal." 

F: „Genau. Es ist jetzt einfach egal."

Ferruccio und seine Truppe kommen endlich beim Hauptgebäude der Rebellen an, doch die Situation scheint nicht besser zu werden. Am Tresen fragt Ferruccio das Empfangspersonal nach Akio und seinem Verbleib.

F: „Entschuldigen sie bitte. Ich bin hier auf der Suche nach meinem Sohn Akio. Ist er hier?"

?: „Nein, tut mir leid. Er ist leider nicht mehr im Haus. Er ist aber wohl schon seit paar Tagen weg. Sein Vormund ist ebenso mitgereist."

F: „Sein Vormund? Befindet er sich denn aktuell auf einer Mission?"

?: „So könnte man es wohl sagen."

F: „Können sie mir denn auch genauere Angaben geben, zum Beispiel wo er ist, was seine Mission ist und wann er möglicherweise wiederkommt?"

?: „Es tut mir wirklich leid, aber dass kann und darf ich nicht machen. Zudem besitze ich keinerlei Informationen über diese Art der Mission."

F: „Sollten sie hier am Empfang nicht auch die Missionen verteilen? Wie kann es sein, dass sie keinerlei Informationen über seine Reise haben?"

?: „Nun, das liegt wohl unter anderem daran, dass diese Mission wohl keine reguläre Mission durch einen Außenstehenden Auftraggeber erfolgt ist. Der reguläre Antrag und die Prüfung des Auftrages haben nicht stattgefunden. Dementsprechend kann ich ihnen hierüber keine Informationen geben. Ich besitze keine dieser Art. Es handelte sich wohl um einen Sonderauftrag oder um eine Art Notfall."

F: „Mein Sohn wurde in so einen speziellen Fall hineingezogen? Schafft er das denn auch überhaupt?"

?: „Ich kann ihre Sorge verstehen, aber aufgrund der fehlenden Informationen kann ich ihnen leider nicht weiterhelfen."

F: „Haben sie wirklich keine Idee, wo Akio und sein Vormund sein könnten?"

?: „Nun, die einzige Information, die ich von Elaran erhalten habe ist, dass es sich dabei um eine längere Reise handeln könnte. Sie waren wohl auf in den Osten zum Berggebiet Ahagon."

F: „Ahagon? Aber ist es nicht genau dort, wo dieser schreckliche Sturm erst herkommt? Kann ich denn mit diesem Elaran sprechen?"

?: „Wie ich sagte, ist er bereits mit Akio unterwegs."

F: „Der Vormund von Akio heißt also Elaran…"

?: „Ja, das ist die Schlussfolgerung."

F: „Verdammt! Das ist gar nicht gut. Ich kenne die Fähigkeiten und Möglichkeiten von diesem Elaran nicht. Ist Akio wirklich sicher bei ihm?"

?: „Darum müssen sie sich wirklich keine Sorgen machen. Elaran ist hier einer der stärksten und schlauesten Führungskräfte und das schon seit ewiger Zeit. Er hat so gut wie jedes Ereignis bereits miterlebt. Er kennt sich aus. Ihr Sohn ist bei ihm auf jeden Fall in Sicherheit."

F: „Das kann ich erst glauben, wenn ich ihn selbst gesehen und mich von seinen Fähigkeiten überzeugt habe."

?: „Was haben sie denn jetzt vor zu tun?"

F: „Ich gehe zum Berg Ahagon."

Während Ferruccio im Gespräch mit dem Empfangspersonal ist, hört jemand aus einem Raum nebenan, wie dort gerade jemand von Akio und seiner Gruppe spricht. Er betritt langsam den Raum.

?: „Haha. Ich wusste, dass sie jetzt so etwas sagen werden."

So: „Kennt man diesen Typen?"

Se: „Sieht aus wie ein Nebencharakter…"

?: „HEY! Ich bin sowas von kein Nebencharakter!"

K: „Du bist nichts."

?: „Noch redet ihr so, aber sobald ihr erfahrt, was ich weiß…"

So: „Wirst du dann nicht Unnütz?"

?: „Wieso sagt mir das hier immer jeder? Ich habe doch INFOS!"

F: „Sag, was du zu sagen hast. Wir können uns nicht ewig mit nebenstehenden Leuten unterhalten."

?: „Wenigstens einer der mich noch als Mensch sieht."

F: „Also was willst du uns sagen?"

?: „Hmmm…etwas äußerst…interessantes."

K: „Spuck es aus oder lass es sein. Du nervst mich jetzt schon."

?: „Nie haben die Leute Zeit für mich…"

Se: „Würdest du jetzt endlich mal antworten?"

?: „Aber natürlich Prinzessin…Akio und seine Gruppe suchen nach der Nymphe. Sie befindet sich wohl am Berg Ahagon. So viel wisst ihr wohl schon."

F: „Akio sucht nach jemandem, die sich selbst als Nymphe bezeichnet? Das klingt ziemlich unglaubwürdig."

?: „Wieso? Ich spreche nur die Wahrheit."

F: „Wenn du den Grund für sein Verschwinden in erster Linie überhaupt kennen würdest, könntest du sowas jetzt nicht ernsthaft behaupten."

So: „Wieso sollte er eine Nymphe aufsuchen?"

?: „Aus dem Grund, wie auch jeder andere nach der Nymphe sucht: Um ihre Liebe zu erhalten."

F: „Es wird immer bizarrer…und hat schon nichts mehr von Realität."

?: „Aber wenn ich es doch sage: Elaran, Akio und auch noch sein Freund…ich glaube er hieß Sauron oder so…"

So: „Was? Auron ist auch mitgegangen?"

?: „Japp! Auron war der Name. Die sind zu dritt zur Suche nach der Nymphe los. Oder wollten sie das nur? War da nicht noch was davor gewesen?"

F: „Was weißt du noch?"

?: „Also glauben sie mir endlich?"

F: „Ich muss jedem Hinweis Gehör schenken. Erzähl weiter."

?: „Was weiß ich noch…Ah, Elaran hat mir noch vor seinem Weggehen erzählt, dass er nun auf der Suche nach Antworten für das Komplexe Wesen der Liebe ist."

So: „Und so wohl auch Akio…"

?: „Akio wirkte eher abweisend was die Liebe betrifft. Zumindest habe ich ihn so kennengelernt. Ich wüsste jetzt nicht, wieso er das tun sollte. Bei Elaran hatte ich eher das Gefühl, das er eher Wissbegierig war und nicht direkt nach der Liebe gesucht hat."

F: „Das ist ja sehr toll, aber wo sollen wir jetzt anfangen zu suchen? Wo kann er jetzt sein? Das Berggebiet Ahagon ist sehr weit. Wir können diese Gruppe nicht nur durch Zufall finden."

?: „Ich weiß es auch nicht."

Man hört ein Rummeln, dann ein Fluchen aus der Ferne. 

?: „Fuck! Wieso bin ich mit dieser dämlichen Truppe mitgegangen?"

Se: „Kevin? Was ist los? Du bist schon wieder am Fluchen? Wo warst du gerade? Ich habe nicht gesehen, wohin du gegangen bist."

K: „Ich wollte gerade einfach wieder gehen, aber dieser Scheiß Sturm hat gerade ein paar Krater in den Boden geschlagen. Wir sind zu spät. Der Sturm hat uns eingeholt."

Se: „Das kann doch jetzt nicht schon passiert sein?"

So: „Was machen wir jetzt? Bist du dir sicher, dass er schon so stark ist?"

K: „Ist das dein Ernst? Hältst du mich für dumm?"

So: „Nein, so war das doch gar nicht gemeint…Naja…"

K: „NAJA?"

F: „Bitte ruhig bleiben. Wir finden schon einen Weg hieraus und weiter."

Se: „Haben sie bereits Vorkehrungen getroffen? Oder haben sie einen Plan?"

F: „Das nicht, aber wir werden schon eine Lösung für diese Schwierigkeit finden. Wir kommen hier unbeschadet raus."