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Chapter 84 - Aurons Motive

Während Auron seine Magie erforscht, fällt ihm auf, dass er keine Ahnung hat, wie er seine Magie anwenden soll und was seine Überzeugungen wirklich sind. Er fand die Idee mit Magie umzugehen sehr interessant und wollte ebenfalls gucken, was er erschaffen und machen könnte. Doch ihm fiel einfach nichts ein. Er lernte Elaran kennen und muss nun seine Magie erkennen und diese verbessern.

Au: „Ich habe diesen komischen Test gemacht mit der Vase. Was sagt es mir jetzt?"

E: „Es sagt dir, dass du Magie besitzt, indem es dir eine Reaktion auf dein Mana zeigt."

Au: „Heißt das, wenn ich keine Magie hätte, dann hätte ich auch nichts gesehen oder gehört, wenn ich die Vase berührt hätte?"

E: „Das ist korrekt. Aber vergiss nicht, keine Reaktion ist auch eine Reaktion."

Au: „Sicher. Und wie hat Akio herausgefunden welche Magie er hat?"

E: „Das war mit einem darauffolgenden weiteren Test."

Au: „Und was war dieser Test?"

E: „Es war ein Test, der zeigen sollte, wie die Umgebung auf deine Magie reagiert."

Au: „Also muss ich nicht wissen welche Magie ich habe, um Magie zu verwenden?"

E: „Es ist etwas komplizierter, aber im Kern stimmt es schon irgendwie."

Au: „Muss ich jede Frage einzeln stellen? Wieso stimmt es nur im Kern?"

E: „Das Anwenden von Magie erfolgt über die Intention ihres Anwenders, nicht über das Magieelement. Bei der Verwendung von Magie wird das Mana mit dem bestehenden Element ummantelt und daraus ergibt sich damit die auftretende Magie."

Au: „Heißt das dann, das unterschiedliche Elemente bei derselben Intention der unterschiedlichen Magier dasselbe Ergebnis haben?"

E: „In der Theorie ist das so. Die Manifestation ist jedoch je nach Person unterschiedlich da die Wahrnehmung und die Umsetzung es auch sind. In einem perfekten theoretischen Szenario wo jeder Magier ein anderes Element besitzt aber dieselbe Intention, wäre die Aussage jedoch immer noch nicht korrekt."

Au: „Kannst du mir dafür nicht ein Beispiel geben?"

E: „Ein Beispiel? Wenn Akio die Intention hätte jemanden fliegen zu lassen, dann würde er mit seiner Gravitationsmagie dafür sorgen. Wenn du, als jemand, der keine Gravitationsmagie besitzt dieselbe Intention hättest könnte das, je nach Element und Umsetzung der Intention, zum Tod der Person führen."

Au: „Wie denn das?"

E: „Um beim aktuellen Beispiel zu bleiben: Sagen wir mal du hast als Wassermagier die Intention jemanden fliegen zu lassen, im selben Sinne wie auch Akio. Er soll also Levitieren. Doch als Wassermagier müsstest du deutlich mehr Kraft aufwenden, um ihn in der Luft zu halten. Mit einer Wasserfontäne müsstest du deine Kraft konstant aufrechterhalten, um ihn oben zu halten. Oder du müsstest ihn mit einer starken Wasserkraft in die Luft werfen, was beim Aufprall sogar tödlich enden könnte. Wenn du zu konzentrierte Wassermagie anwenden würdest, dann durchbohrst du die Testperson einfach nur, bevor sie nach oben kommt."

Au: „Wieso nimmst du als Beispiel Wasser? Wäre es nicht praktischer, wenn wir erstmal wüssten, was meine Magie ist und dann Beispiele für das Element nehmen, das ich habe?"

E: „Die Frage ist gut und richtig, aber du solltest dir dabei noch eine ganz andere entscheidende Frage stellen: Wie verwende ich die für mich passende Magie am effektivsten?"

Au: „Ja, aber es wäre besser wenn ich wüsste, was meine Magie ist?"

E: „Na gut. Dann hörst du also nicht auf meine Ratschläge und Tipps, solange du sie nicht direkt für dich nutzen kannst!?"

Au: „Genau. Das macht für mich nämlich keinen Sinn, wenn ich für theoretische Elemente meine Zeit und Gedanken verschwenden muss."

E: „Es geht dabei doch um die Systematik und technologische Hintergründe in der Anwendung von Magie. Nicht um das Element selbst."

Au: „Selbst wenn. Es macht immer noch mehr Sinn, wenn ich weiß auf welches Element ich mich dabei konzentrieren muss."

E: „Macht es für dich, denn einen Unterschied in deiner Intention, wenn du weißt, was dein Element ist?"

Au: „Ja klar. Dann habe ich Ideen und Vorstellungen, die ich sonst nicht hätte. Wie viele Elemente gibt es denn? 10 oder nicht? Wieso sollte ich mich mit allen 10 Elementen beschäftigen, wenn ich es nur mit einem machen müsste?"

E: „Es stimmt zwar, wie du das sagst, aber es führt doch zu nichts, wenn du nicht weißt, wie die anderen Elemente in unterschiedlichen Situationen reagieren."

Au: „Wie meinst du das?"

E: „Wenn du weißt, wie andere Elemente in derselben Intention wie deiner Reagieren, dann weißt du somit auch besser Bescheid darüber, wie du gegen diese vorgehen kannst. Eine Visualisierung der Unterschiedlichen Elemente in ihrer Anwendung bieten mehr Spielraum für die Entfaltung der eigenen Magie und des damit verbundenen Elementes."

Au: „Also weiß ich dann mehr über mich, wenn ich mehr über die Elemente erfahre, die nichts mit mir zu tun haben? Ich verstehe schon worauf das hinausgeht, aber wäre es nicht entscheidender, wenn ich stattdessen wüsste, wie ich dagegen vorgehen kann, statt zu wissen, wie sie es gemacht haben?"

E: „Das ist ein sehr guter Punkt, jedoch ist auch Strategie ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Aspekt eines Magiekampfes. Wenn du nämlich die Intentionen und die Anwendungsmöglichkeiten unterschiedlicher Elemente verstehst, dann verstehst du damit auch, wie dein Gegenüber denkt und handelt. Du kannst seine Handlungen sogar vorhersehen und gegen diese vorgehen, bevor er sie durchführt."

Au: „Ah, ja…Stimmt. Das macht natürlich Sinn. Aber ich will trotzdem lieber nur meine Magie erstmal lernen. Der Rest kommt dann schon fast von selbst mit."

E: „Das wirkt alles sehr auf die leichte Schulter genommen."

Au: „Ist ja auch einfach. Muss man doch nicht schwerer machen, als es ist."

E: „Mal sehen, ob du das auch nach dem Training noch sagen kannst. Aber jetzt bestimmen wir erstmal dein Element."

Au: „Das hätten wir auch schon am Anfang machen können."

E: „Das war doch trotzdem ein sehr unterhaltsames und Informatives Gespräch gewesen."

Au: „Ja, das stimmt auch wieder. Wie machen wir jetzt diesen Test?"

E: „Wir gehen nach draußen und dort erzähle ich dir gerne mehr über den folgenden Test."

Gesagt, getan. Auron und Elaran gehen wieder nach draußen auf die Wiese, wo Elaran und Akio ursprünglich Akios Magie herausgefunden haben. Jetzt war jedoch die Zeit für Auron gekommen, um sein Magieelement zu erfahren.

E: „So jetzt bitte ich dich darum, dass du versuchst ein Loch in den Boden zu machen."

Au: „Gut, mach ich."

E: „So direkt? Keine Fragen warum oder wie?"

Au: „Ich bin nicht Akio und ich will endlich wissen, was meine Magie ist."

E: „Na gut, dann los."

Auron schaut konzentriert auf den Boden und runzelt ein wenig die Stirn.

Au: „Ich will ein Loch in den Boden machen. Ein tiefes Loch ist wohl besser. Das zeigt dann sicher meine Kraft in der Magie."

E: „Was stellst du dir vor?"

Au: „So etwas wie einen Brunnen. Ein Loch halt."

E: „Das funktioniert natürlich auch. Versuch mal deine Hand auf die Fläche zu legen, wo du das Loch machen willst."

Au: „Wozu? Das geht auch so."

E: „Eine Verbindung zum gewünschten Punkt kann Wunder bewirken."

Au: „Passt schon. Ich will meine Hose nicht schmutzig machen."

E: „Das ist also deine größte Sorge?"

Au: „Es ist ja nicht einmal eine Sorge. Einfach nur keine Schmutzige Hose."

Der Boden wackelt ein wenig und es bildet sich ein kleines Loch.

Au: „Ah, das wars mit meiner Magie? Dieses kleine Loch?"

E: „Das ist nicht wenig. Du hattest nicht einmal eine Ahnung, was deine Magie ist und musstest den gewünschten Ort nicht einmal berühren."

Au: „Also ist das was gutes?"

E: „Ich habe nun mehr das Gefühl, dass die schmutzige Hose nicht der wahre Grund war."

Au: „Natürlich, ich kriege sonst wieder Probleme zuhause deswegen."

E: „Es zeigt sich jedoch in deiner Magie etwas anderes als Probleme mit einer Schmutzigen Hose."

Au: „Und was soll das deiner Meinung nach sein?"

E: „Du bist faul. Und meines Wissen nach…"

Es öffnen sich weitere kleine Löcher im Boden. Und es werden immer mehr."

E: „Es ist ganz genau so, wie ich dachte. Du machst kein großes Loch, weil es zu anstrengend wäre, stattdessen machst du viele kleine Löcher, die leicht zu graben sind. Nun ja, du lässt es dein Faulheitselement erledigen."

Au: „Was? Faulheit ist mein Element?"

E: „Nein, das was dein Element wohl ist, ist Erde. Sie hört auf dich, auch wenn du sie nicht berührst. Dein Faulheitselement erledigt den Rests."

Au: „Faulheit? Ich bin also ein Fauler Erdmagier?"

E: „Nein, so kannst du das nicht nennen. Du bist ein Erdmagier, der das Faulheitselement beherbergt. Glückwunsch."

Au: „Glückwunsch zur Faulheit oder zum Erd-Element?"

E: „Na beides! Dein Faulheitselement ermöglicht dir, ohne großen Aufwand viel zu erledigen, solange der Wille groß genug ist. In dem Punkt musst du somit sehr fleißig sein."

Au: „Viel machen ohne großen Aufwand? Ich dachte eigentlich immer, von nichts kommt nichts!?"

E: „Das tut es auch nicht. Das Faulheitselement ist dein Helfer, nicht dein Aufgaben-Übernehmer. Du musst trotzdem etwas leisten."

Au: „Wozu dann das alles?"