Chereads / A Kpop Story - Seekers (GERMAN) / Chapter 6 - Kapitel 5

Chapter 6 - Kapitel 5

Aus dem früh ins Bett gehen wurde dann doch nichts. Nachdem ich eine Kleinigkeit zu Abend gegessen hatte, begann ich damit mein Zimmer zu durchsuchen. Ich wollte mich mit meinem neuen Leben vertrauter machen und eventuell würden mir die Dinge dort beim erinnern helfen.

Anschließend setzte ich in die Tat um, was ich mir vorhin im Bad in den Kopf gesetzt hatte. Da ich so gut wie keine Muskeln besaß und ich vermeiden wollte morgen früh Muskelkater zu haben, machte ich nur ein paar einfache Fitnessübungen.

Bedingungen wurden erfüllt. Tägliche Missionen wurden freigeschalten.

Der Text in der Luft war wieder da.

Tägliche Missionen können jeden Tag erledigt werden. Beim erfolgreichen Abschluss erhält der Spieler Rufpunkte als Belohnung. Die Anzahl der Punkte kann von Mission zu Mission variieren.

Also kann man Rufpunkte auch durch Missionen bekommen. Das waren doch mal gute Nachrichten.

Der Spieler hat die tägliche Mission 'Muskeln für Anfänger' abgeschlossen.

25× Kniebeugen

3× Liegestützen

20× Crunches

Belohnung: 10,000 Rufpunkte

10,000 Rufpunkte? Nicht schlecht! Noch vier Tage und ich würde mir ein Upgrade leisten können. Oder soll ich doch lieber auf die Lotterie sparen? Mir war beides recht.

Mit meinen Skills war ich aktuell eigentlich sehr zufrieden. Wortgewandtheit hatte ich das letzte Mal schon ziemlich weit hochgelevelt und Kochen empfand ich aktuell nicht als wichtig.

Die Stats Wachstum dagegen war für mich schon attraktiver.

Gerade war ich 167 cm groß. Das war für ein Kpop Idol eher klein. Zwar hatte ich heute schon insgesamt 5,5 weitere Zentimeter durch das System erhalten, aber 172,5 cm war jetzt auch eher durchschnittlich. Da war definitiv noch Luft nach oben.

Andererseits könnte ich natürlich auch für mich akut relevantere Skills, Stats oder Items aus der Lotterie ziehen. Es war einfach ein Glücksspiel. Ob es sich lohnt weiß man immer erst im Nachhinein.

Ich beschloss die Entscheidung zu vertagen. Darum konnte ich mir auch noch Gedanken machen wenn es so weit war.

Um morgen ausgeruht zu sein legte ich mich jetzt lieber schlafen. Ich würde meine Kraft morgen brauchen. Ob die anderen wohl in dieser Dimension auch so waren wie in meiner Erinnerung? Sie konnten mich damals schon nicht leiden.

Natürlich berechtigt.

Aber selbst wenn sie mich in diesem Leben auch hassen sollten. Ich werde dafür sorgen, dass Seekers an der Spitze steht.

Die Zukunft und den Glanz den ich euch damals gestohlen habe, werde ich euch heute 10-fach zurückgeben.

***

Am nächsten Tag hatte ich wieder Schule. Dort versuchte ich mich so unauffällig wie möglich zu verhalten damit niemand mitbekam, dass ich absolut niemanden mehr erkannte. Dafür beobachtete ich meine Umgebung aber sehr genau.

Ich schien nicht viele Freunde zu haben, da ich die ganze Schulzeit über nicht angesprochen wurde. Man könnte auch sagen ich wurde ignoriert. Vielleicht war ich in dieser Dimension ja genauso ein Arschloch wie in meinem letzten Leben gewesen. Da hatte ich in meiner Jugend auch kaum Freude gehabt.

Irgendwie deprimierend.

Als die Schulglocke dann endlich zum Schulschluss läutete, machte ich mich auf den Weg zum Hauptgebäude von Wings Entertainment. Ich trug immernoch meine Schuluniform, aber zeit um nach Hause zu fahren und mich umzuziehen hatte ich auch keine mehr. An Wechselkleidung hatte ich morgens natürlich nicht gedacht.

Pünktlich um 14 Uhr stand ich dann vor dem Eingang zu dem mehrstöckigem Haus, dass das Hauptgebäude von Wings Entertainment war.

Wir waren zwar nur ein kleines absolut unbekanntes Entertainment, aber von irgendwo her hatten wir immer genug Geld bekommen.

Vielleicht war Herr Yi ja reich?

Oder wir hatten irgendeinen Sponsor?

In meinem letzten Leben hatte ich mich dafür ehrlich gesagt nicht wirklich interessiert. Jetzt aber musste ich mich schon wundern, wie wir uns damals einen so gut ausgestatteten Dorm und ein so zentral gelegenes Hauptgebäude leisten konnten.

Die Türen des Gebäudes öffneten sich automatisch und unsicher trat ich ein. Begrüßt wurde ich nur von einer lehren Rezeption.

Vorsichtig sah ich mich um. Dann rief ich laut "Hallo? Ist hier jemand? Ich habe einen Termin?"

Stille. Na das lief ja super.

Herr Yi war warscheinlich in seinem Büro. Wegen meines alten Lebens kannte ich mich hier aus. Sollte ich zu ihm gehen? Oder lieber hier warten?

Bevor ich gezwungen war mich zu entscheiden hörte ich das 'Ding' des Aufzugs. Herr Yi hatte also doch an mich gedacht.

"Hallo Sungwon, musstest du lange warten?"

"Ah..nein. Ich bin auch gerade erst angekommen" meinte ich schnell.

Wie immer trug mein neuer alter Boss einen Anzug. Wieder fühlte ich mich wegen meiner Schuluniform verlegen. Ihn schien das aber nicht zu kümmern, den er meinte nur "Den Vertrag hat ja deine Mutter gestern schon unterschrieben. Wie wär's? Warum zeige ich dir nicht den Dorm? Dort wirst du während deines Trainings und auch nach deinem Debut zusammen mit den anderen leben."

Aufgeregt nickte ich.

Ich war nicht aufgeregt wegen dem Dorm. Den kannte ich ja schon.

Der Gedanke, dass ich in nur kurzer Zeit die anderen nach so vielen Jahrzehnten wiedersehen würde, wühlte mich innerlich doch mehr auf als ich zugeben wollte.

Es wird alles gut werden.

***

Die Unterkunft von Seekers war ganz in der Nähe. Das Haus war komplett weiß gestrichen, hatte zwei Stockwerke und auf dem Dach sogar einen kleinen Garten.

Die Eingangstür hatte ein Zahlenschloss und die Fenster im Untergeschoss waren einbruchssicher. Sie sollten später zu leidenschaftliche Fans fernhalten.

Als wir hineingingen sagte mir Herr Yi den Code. Um ihn nicht zu vergessen speicherte ich ihn schnell in meinem Handy unter Notizen ab. Es war ein anderer als der den wir früher immer hatten. Später würde ich ihn wohl auswendig lernen müssen.

Drinnen begrüßte mich eine ordentlich aufgeräumte Garderobe, die dann gleich weiter in einen großen Raum führte. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche waren hier zusammengeschmissen worden. Alles in allem sah es aber sehr gemütlich aus. Die Küche war modern.

Verschiedene Bilder hingen an der weißen Wand, ein großes braunes Sofa dominierte den Raum und Zimmerpflanzen brachten ein erfrischendes grün ins Haus.

Wir hatten sogar einen kleinen Fernseher.

Der Boden war aus dunklem Holz und alles war sehr sauber gehalten.

Auf der einen Seite des Raumes führe eine Treppe gewunden ins obere Stockwerk und in den Keller.

Ich bin wieder da.